Egal ob Hunde, Katzen, Kaninchen oder Vögel – bei der Tierschutzinitiative (TI) Haßberge in Zell am Ebersberg warten verschiedenste Tiere, von jung bis alt, auf ein neues Frauchen oder Herrchen. Einige von ihnen sind schon lange im Tierheim, andere erst wenige Tage. Doch nicht jedes Tier ist für jede Person gleichermaßen geeignet. Diese Redaktion bietet einen Überblick über elf verschiedene Tiere, deren Besonderheiten und auch, wie hoch die Schutzgebühr pro Tier ist.
1. Hunde
Der etwa ein Jahr alte Pyrenäenberghund "Knut" und der circa zwei Jahre alte Maremmen-Abruzzen-Schäferhund "Yeti" zählen zu den Herdenschutzhunden. Die beiden Rüden sind beste Freunde und werden nur zusammen vermittelt. Knut und Yeti brauchen rassebedingt zwingend ein Herrchen oder Frauchen, das ein großes Grundstück mit Garten besitzt. Sie haben sehr viel Energie. In einer Wohnung oder gar auf dem Sofa sind die beiden fehl am Platz. Knut und Yeti sind keine Anfängerhunde. Sie eigenen sich nur für Familien mit älteren Kindern, die schon deutlich Erfahrung im Umgang mit Hunden haben. Die beiden Kumpels sind stubenrein, können aber noch keine Kommandos. Sie sind geimpft und gechippt. Die beiden haben keine Allergien.
Der neunjährige Schäferhundmix "Wulfi" ist nicht für Anfänger geeignet: Wulfi verteidigt seine Ressourcen – also Herrchen, Frauchen und die Wohnung oder das Haus und verträgt sich nicht mit Kindern. Sobald der Rüde Vertrauen gefasst hat, ist er sehr treu und anhänglich. Wulfi kann auch in der Wohnung gehalten werden. Wulfi kann die gängigen Kommandos wie Sitz, Platz und Pfötchen und ist stubenrein. Der Mischlingsrüde ist kastriert, geimpft und gechippt. Er hat keine Allergien.
2. Katzen und Kater
Die europäische Kurzhaarkatze "Mausi" ist etwa drei Jahre alt. Mausi ist anhänglich, freundlich, unkompliziert und verschmust. Sie benötigt Freigang und verträgt sich gut mit anderen Katzen. Mausi hat keine Allergien und geht ohne Probleme auf das Katzenklo. Sie ist geimpft, gechippt und kastriert.
Die vierjährige europäische Kurzhaarkatze "Moska" möchte ein Frauchen oder Herrchen ganz für sich alleine: Sie verträgt sich nicht mit anderen Katzen. Auch Moska möchte Freigang. Die Katze ist verschmust. Moska ist geimpft, gechippt und kastriert und hat keine Allergien. Auch sie kennt und benutzt das Katzenklo ohne Probleme.
Die kleine europäische Kurzhaarkatze "Pünktchen" ist etwa acht Wochen alt. Pünktchen wird nur zusammen mit "Bruni" vermittelt. Die kleine Katze ist noch nicht geimpft. Die Erstimpfung übernimmt die Tierschutzinitiative Haßberge. Pünktchen muss mit fünf Monaten zwingend gechippt und kastriert werden.
Auch "Bruni" ist acht Wochen alt. Der kleine Kater hat aufgrund eines verschleppten, unbehandelten Katzenschnupfens Probleme mit dem rechten Auge davongetragen. Künftig könnte es sein, dass das Auge entfernt werden muss. Auch Bruni muss ab dem fünften Monat zwingend gechippt und kastriert werden. Der kleine Kater ist noch nicht geimpft. Die Erstimpfung übernimmt die Tierschutzinitiative Haßberge.
3. Stallkaninchen
Das Stallkaninchen "Oreo" ist zwei bis drei Jahre alt und wiegt rund fünf Kilogramm. Oreo kommt nur zu Haltern, bei denen sie viel Platz zum Springen, Rennen und Buddeln bekommt. Sie wird nicht in Einzelhaltung vermittelt. Oreo braucht ein großes Gehege und einen großen Stall – keinen kleinen Hasenstall. Die Kaninchendame wird nur an geduldige Familien vermittelt – die Kinder sollten schon etwas älter oder erfahren sein und wissen, dass sie Kaninchen nicht von oben packen dürfen. Im nächsten Frühjahr muss Oreo geimpft werden.
Auch das Stallkaninchen "Biene" ist zwei bis drei Jahre alt und bringt rund fünf Kilo auf die Waage. Sie versteht sich nicht mit der gleichaltrigen "Oreo" – die beiden werden also nicht zusammen vermittelt. Auch Biene braucht ein großes Gehege samt großem Stall. Die Kaninchendame wird ebenfalls nur an geduldige Familien vermittelt. Biene muss im kommenden Frühjahr geimpft werden.
4. Vögel
Das Pfirsichköpfchen "Rainbow" und das blaue Schwarzköpfchen "Blue" suchen ebenfalls ein neues Zuhause. Die beiden Vögel gehören zu der Gattung "die Unzertrennlichen", auch Liebesvögel genannt, und werden nur zusammen vermittelt. Alter und Geschlecht des Duos sind nicht bekannt. Die beiden sind gesund. Die Vögel werden nicht in Käfighaltung vermittelt, sondern benötigen eine große Voliere oder ein Flugzimmer.
Platz, Mensch und Umgebung müssen stimmen
Wer Interesse an einer Katze oder einem Kater hat, der muss auf der Seite der TI Haßberge eine Selbstauskunft ausfüllen, erklärt die Vorsitzende der TI, Britta Merkel. Danach vereinbart die TI mit dem Interessenten oder der Interessentin einen Schnuppertermin. Ähnlich läuft es bei der Vermittlung von Kleintieren, wie Kaninchen, Meerschweinchen und Vögeln ab.
Wer auf den Hund kommen will, soll sich laut Merkel telefonisch melden. Dabei kann die TI abklären, ob schon Vorerfahrung und Rassenkunde vorhanden ist, aber auch, wie viel Platz das Tier bei seinem potenziellen Herrchen oder Frauchen hätte. Danach können die Interessenten ebenfalls zum Schnuppern vorbeikommen, und – je nach Hund – auch zum Gassigehen. Wer bereits einen Hund besitzt, sollte ihn mitbringen – um zu sehen, ob sich die Tiere miteinander vertragen, erklärt Merkel.
Generell gilt: Der Platz, der Mensch und auch die Umgebung muss stimmen. "Wir vermitteln einen 80 Kilogramm schweren Hund nicht in eine Wohnung im vierten Stock, und einen einjährigen Jack Russell Terrier nicht an einen 80-jährigen Renter", sagt Merkel. Und: Kleintiere sowie Vögel werden nicht in Käfighaltung vermittelt.
Wohnen auf Probe – damit auch alles passt
Wer sich für ein Tier entschieden hat, kann dann mit der TI einen Probevertrag abschließen und sein neues tierisches Familienmitglied adoptieren. Falls sich in der Probezeit zeigt, dass Halterin oder Halter und das Tier nicht zusammenpassen, oder auch, dass sich bestehende Haustiere nicht mit dem Neuling vertragen, nimmt die TI das Tier zurück.
Die Schutzgebühr unterscheidet sich je nach Tierart, Impfstand und auch, ob das Tier bereits kastriert worden ist. Hunde werden für 250 Euro vermittelt, Katzen und Kater für 120 bis 140 Euro, Kätzchen für 60 Euro und Kleintiere für 40 bis 60 Euro.
Wer Interesse an einem Tier hat, kann sich bei der TI Haßberge unter der Tel.: (09529) 9519450 oder per E-Mail an info@tierschutzinitiative-hassberge.de melden.