
Spätestens seit Sommer 2021 ist der Hochwasserschutz für viele Menschen in der Gemeinde Knetzgau ein Dauerthema. Damals waren der Kernort und sämtliche Ortsteile massiv von den Überschwemmungen betroffen. Jetzt will die Interessengemeinschaft (IG) Hochwasserschutz ein Arbeitspapier an den Bürgermeister, die Gemeindeverwaltung und die Mitglieder des Gemeinderats übergeben. Dass das gerade an diesem Samstag geschehen soll, ist kein Zufall: Der 22. März ist der Weltwassertag.
"Dieser Tag, der die globale Bedeutung von Wasser unterstreicht, soll dazu anregen, Verantwortung zu übernehmen", heißt es dazu in einer Pressemitteilung der 2023 gegründeten Interessengemeinschaft. Dem Schreiben zufolge könnten "Maßnahmen zur Renaturierung, Erosionsverhinderung, Schaffung von Retentionsflächen und Förderung der Klimaresilienz" in der Gemeinde Knetzgau umgesetzt werden.
29 Seiten mit Fotos, Karten und Lösungsvorschlägen
Das 29-seitige Papier enthält zahlreiche Bilder: Fotos von Hochwasserschäden sowie Karten, die den Lauf des Wassers zeigen. Die Interessengemeinschaft zeigt darin auf, wo aus ihrer Sicht besonderer Handlungsbedarf besteht. Und sie macht Lösungsvorschläge. Als Experten, der bei der Erstellung mitgewirkt hat, nennt die IG Hochwasserschutz den Bauingenieur Stefan Seubert, Zweiter Bürgermeister (CSU) von Knetzgau.
Auch wenn es in den letzten Jahren Kritik an Bürgermeister Stefan Paulus (SPD/CWG) gab, unter seiner Führung würde im Hochwasserschutz zu wenig vorangehen, geben sich die Verantwortlichen der IG jetzt versöhnlich. Ihr Ziel sei es, "gemeinsam mit der Gemeinde und den zuständigen Ämtern effektive Maßnahmen zum Hochwasserschutz zu erarbeiten". Man sei überzeugt, "dass wir durch einen offenen Dialog und enge Zusammenarbeit die Sicherheit und Lebensqualität in der Gemeinde Knetzgau nachhaltig verbessern können".
Große Hoffnung in Förderprogramm "böden.ständig"
Deutlich wird aus dem Arbeitspapier, dass die Interessengemeinschaft vor allem in die Initiative "boden:ständig" große Hoffnungen setzt. Dabei handelt es sich um ein Programm des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE), das eine Förderung von bis zu 85 Prozent für Maßnahmen zum Hochwasserschutz verspricht. Darauf hatte die IG bereits im Juni 2024 öffentlich hingewiesen. Im September stellte dann ein Vertreter des Amtes in einer Gemeinderatssitzung das Förderprogramm vor.
"Obwohl wir feststellen müssen, dass die Umsetzung der angedachten Projekte in der Gemeinde bislang deutlich länger dauert als erwartet, sind wir überzeugt, dass mit weiterem konstruktiven Dialog die dringend benötigten Fortschritte erzielt werden können", schreibt die Interessengemeinschaft.
Wer Einblicke in das Arbeitspapier bekommen wolle oder Fragen zu dem Thema habe, könne sich per E-Mail an die IG Hochwasserschutz wenden unter: knetzgau@ig-hochwasserschutz.info.