
Welchen Beitrag können dezentrale Batteriespeicher bei der Integration erneuerbarer Energien leisten? Was vermögen Brennstoffzellen für die Strom- und Wärmeerzeugung im Haushalt zu bewirken? Ist die Elektromobilität nur eine Modeerscheinung oder ein Megatrend? Fragen wie diese beleuchtet das 3. Haßfurter Bürgerenergieforum am Freitag, 5. April, in der Haßfurter Stadthalle. Sein Motto lautet: "Haßfurt, Modellstadt für eine CO2-freie Zukunft".
Veranstalter ist das Stadtwerk Haßfurt, das sich in den vergangenen Jahren konsequent zum bundesweiten Spitzenreiter in Sachen Energiewende entwickelt hat und für seine Energiekonzepte schon vielfach ausgezeichnet wurde. Tagungsleiter Hachem Farmand (International Consulting Hachem Farmand und Partner) macht darauf aufmerksam, dass sich interessierte Bürger noch bis Montag, 1. April, anmelden können. Dies ist im Internet unter www.stwhas.de/neuigkeiten/buergerenergieforum möglich.
Stadtwerkchef gibt Überblick über Haßfurter Projekte
Das 3. Haßfurter Bürgerenergieforum startet am 5. April um 13 Uhr im Foyer der Stadthalle und es endet nach einer themenbezogenen Diskussion und Fragerunde gegen 18 Uhr. Nach Grußworten von Tagungsleiter Farmand und Haßfurts Bürgermeister Günther Werner stehen laut Pressemitteilung des Veranstalters fünf Vorträge auf dem Programm: Norbert Zösch, Geschäftsführer der Stadtwerk Haßfurt GmbH, berichtet um 13.50 Uhr über den aktuellen Stand der Haßfurter Energieprojekte. Dabei will er auch unter anderem auf die Möglichkeit für Privatkunden eingehen, vorhandene Heizsysteme durch so genannte Contracting-Modelle zu ersetzen. Es schließen sich um 14.20 Uhr die Ausführungen des Wirtschaftsingenieurs Marlin Hassel, Global Sales Manager der Siemens AG, über "Batteriespeicher für Privathaushalte" an. Es geht dabei auch darum, wie die Speicher helfen können, die Stabilität der Stromnetze zu gewährleisten. Um 14.50 Uhr referiert der Maschinenbauer Dr. Timm Kehler, Vorstand von "Zukunft Erdgas" über "Die Brennstoffzelle als stromerzeugende Heizung der Zukunft". Laut Kehler können Haushalte mit Hilfe von Brennstoffzellen Strom und Wärme effizient und umweltschonend erzeugen.

Nach einer Kaffeepause setzt um 16.15 Uhr der Ingenieur Markus Brautsch, Professor an der Fakultät Maschinenbau/Umwelttechnik der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden, die Reihe der Vorträge fort: Sein Thema lautet: "Verbrauchsarme, auf erneuerbare Energien gestützte, intelligente Strom- und Wärmeversorgung von Privathaushalten durch einen Energienutzungsplan für Haßfurt." Derartige Energienutzungspläne werden vom Freistaat finanziell gefördert - die Stadt Haßfurt hat bereits einen Förderantrag eingereicht. Als letzter Referent stellt um 16.45 Uhr Dr. Guido Weißmann die provokante Frage: "Elektromobilität: Modeerscheinung oder Megatrend". Weißmann, der Projektmanager Technologie und Elektromobilität bei "Bayern innovativ" ist, erläutert dabei auch, wie Hausbesitzer selbsterzeugten Strom aus PV-Anlagen, Brennstoffzellen-Heizungen oder Batteriespeichern für das Laden von E-Fahrzeugen verwenden können. Um 17.30 Uhr folgt die Podiumsdiskussion.
Kleine Stadt: Großer Vorreiter der Energiewende
Das Stadtwerk Haßfurt ist für seine Vorreiterrolle in Sachen Energiewende schon vielfach ausgezeichnet worden, zuletzt mit dem Bayerischen Energiepreis 2018. Eines seiner Leuchtturmprojekte ist die "Power-to-Gas-Anlage"im Haßfurter Hafen, die Strom aus dem Windpark im Sailershäuser Wald nutzt, um Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zu spalten und den (gespeicherten) Wasserstoff bei Bedarf zur Stromerzeugung zu verbrennen. Pionierarbeit leistet Haßfurt seit letztem Jahr mit einem bundesweiten Pilotprojekt:Mit Hilfe der Technischen Hochschule Amberg-Weiden baut das Stadtwerk ein Blockheizkraftwerk, dass mit reinem Wasserstoff befeuert wird.
Informationen zum 3. Bürgerenergieforum in Haßfurt finden sich im Internet unter www.stwhas.de/neuigkeiten/buergerenergieforum