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Knetzgau
Haßberge-Check: Ein Biergarten in Knetzgau wäre nicht schlecht
Die Kommentare zur Online-Befragung reichen von "Bei uns lässt es sich gut leben" bis hin zur Ankündigung, fortzuziehen. Bauland soll vor allem für die Einheimischen sein.
Knetzgau den Knetzgauern, so lautet sinngemäß eine Forderung aus dem Haßberge-Check. Einheimische sollen bei der Vergabe von Baugrund bevorzugt werden, finden manche Bürger.
Foto: René Ruprecht | Knetzgau den Knetzgauern, so lautet sinngemäß eine Forderung aus dem Haßberge-Check. Einheimische sollen bei der Vergabe von Baugrund bevorzugt werden, finden manche Bürger.
Martin Sage
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:09 Uhr

Wenn es auch nicht mehr die Franz-Hofmann-Halle sein kann, die aufgrund ihrer Größe sogar kreis- und bezirksweite Strahlkraft hatte, dann doch bitte eine Alternative für die vor dem Abriss stehende Veranstaltungshalle. Das ist der zentrale Wunsch, den die Knetzgauer bei der großen Online-Befragung in den Kommentaren hinterlassen haben. Damit endet aber die Liste der Wünsche, Anregungen und Kritik keinesfalls.

Wohl eher schwer zu verwirklichen: ein Erlebnisbad

Ein Biergarten im Kernort wäre nicht schlecht, finden offensichtlich viele Bürgerinnen und Bürger. Vielleicht lässt sich ja diesbezüglich etwas tun. Schwieriger wird es da mit dem Freibad oder Erlebnisbad, das der eine oder andere gerne vor Ort hätte. Denn Bäder sind Zuschussbetriebe - und immerhin gibt es in Knetzgau ja schon ein Hallenbad, dessen Öffnungszeiten aber nicht jedem ausreichend erscheinen.

Es gibt durchaus positive Stimmen. "Bei uns lässt es sich gut leben", erklärt eine Person, die ursprünglich aus Altbayern stammt. "Ich lebe sehr gerne hier, wunderschöne Umgebung durch Steigerwald und Haßberge, alles sehr beschaulich", freut sich jemand anders.

In Sachen Seniorenfreundlichkeit hat keine Gemeinde besser abgeschnitten als Knetzgau. Hier haben sich sich gerade die Rentner Walter Persch und Hermann Schnös in Westheim zu einem Plausch getroffen.
Foto: René Ruprecht | In Sachen Seniorenfreundlichkeit hat keine Gemeinde besser abgeschnitten als Knetzgau. Hier haben sich sich gerade die Rentner Walter Persch und Hermann Schnös in Westheim zu einem Plausch getroffen.

Die Kritik konzentriert sich im Wesentlichen auf zwei Bereiche: auf Betreuung und Angebote für Kinder sowie auf den Wohnungsmarkt. "Bitte schauen Sie genau hin. Die Gemeinde rühmt sich mit dem Status familienfreundlichste Gemeinde. Leider trifft dies nicht auf die Jüngsten unserer Gemeinde zu", heißt es in einem Kommentar. Mehr Freizeitangebote für Kinder, mehr Tempo beim Ausbau der Krippen- und Kitaplätze, eine bessere Pflege der Spielplätze, sind nur einige von vielen Forderungen, die zeigen: Hier gibt es, auch wenn die Befragung nicht repräsentativ ist, Unzufriedenheit in der Bevölkerung.

Beim Thema "eigene vier Wände" taucht nicht nur einmal die Forderung auf, Bauplätze nur an Gemeindebewohner zu verkaufen oder - im Umkehrschluss, nicht wertvolles Ackerland an Auswärtige zu verschleudern. Das zeigt, dass der Wohnungsmarkt in Knetzgau angespannt ist. Dabei geht es nicht nur um neues Bauland, sondern auch um die Leerstände in den Altorten. Hier wünscht sich ein Befragter mehr Engagement der Lokalpolitik, dass ärmere Bürger Chancen auf diese Anwesen bekommen.

"Ein weiterer Hausarzt wäre wichtig"

Ansonsten bringen die Bürgerinnen und Bürger viele Alltagssorgen und -nöte zum Ausdruck: Die Rasereien in den Ortsstraßen, hier und dort hapert es noch mit der Barrierefreiheit, gerade älteren Menschen scheinen Lebensmittelläden in fußläufiger Entfernung zu fehlen. "Ein weiterer Hausarzt wäre wichtig", findet ein Kommentator, einem anderen "fehlen überall Ruhebänke in der Flur." Der Wehrsteg müsse unbedingt wieder geöffnet werden, spricht eine Person sicherlich vielen Knetzgauern aus der Seele - aber diesem Ansinnen hat das zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Main inzwischen eine klare Absage erteilt. "Handyempfang und Internetverbindung sind seeehr verbesserungswürdig. Wo bleibt der versprochene Glasfaserausbau", fragt sich jemand. Und ein Bürger oder eine Bürgerin schreibt sogar: "Werde wohl unser Haus verkaufen, da auf dem Land ohne Auto und schnelles Internet nichts geht."

Geld in Abwassersysteme stecken und nicht in Prestigeprojekte

Es gibt den altbekannten Vorwurf, dass der Kernort gegenüber den Ortsteilen bevorzugt wird - wobei ein Kritiker zu der angeblichen Ungleichbehandlung bemerkt, nicht nur Knetzgau, sondern auch Westheim stünden im Mittelpunkt. Kurioserweise beobachtet eine Person aber auch eine "Vernachlässigung des Altortes in Sachen Instandsetzung der Straßen und Gehwege." Vermutlich die Schrecken des jüngsten Hochwassers noch in den Gliedern, fordert ein "Schelcher" den Ausbau und die Sanierung der Abwassersysteme, um zukünftige Überschwemmungen zu vermeiden. Das wäre "zielführender als kostenintensive Prestigeprojekte".

 

 

 
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