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Haßfurt
Haßberge-Check: Die Menschen in Haßfurt haben einen Wunschzettel
Rein nach der Punktewertung rangiert die Kreisstadt unter den Top-Kommunen im Landkreis. Aber welche Wünsche und Kritikpunkte äußern die Haßfurter im Haßberge-Check?
Wie kommen Bürger ohne eigenes Auto zum Einkaufen ins Gewerbegebiet Haßfurt-Ost Godelstatt? Das mangelhafte Angebot des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs bekam zwar in der Kreisstadt bessere Noten als im Landkreis, aber vor allem auch die schlechte Anbindung der Stadtteile wurde von den Haßberge-Check-Teilnehmenden kritisiert.
Foto: René Ruprecht | Wie kommen Bürger ohne eigenes Auto zum Einkaufen ins Gewerbegebiet Haßfurt-Ost Godelstatt? Das mangelhafte Angebot des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs bekam zwar in der Kreisstadt bessere Noten als im Landkreis, ...
Wolfgang Sandler
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:10 Uhr

Insgesamt 393 Bürgerinnen und Bürger von Haßfurt haben an unserem Haßberge-Check teilgenommen. Und in ihrer Mehrzahl haben sie nicht nur Noten vergeben, sondern auch rege von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, ihre Lebenssituation in der Kreisstadt und ihren Stadtteilen zu schildern, im Positiven wie im Negativen, und auch Vorschläge und Wünsche zu äußern.

Dabei zeichnen sich einige Themenbereiche ab, die mehr als viele andere von einem Großteil der Teilnehmer übereinstimmend erwähnt wurden.

Mit dem Angebot an Bäckereien und Eisdielen sind die Haßfurterinnen und Haßfurter zufrieden. Vermisst wird eine bessere Versorgung mit Speiserestaurants.
Foto: René Ruprecht | Mit dem Angebot an Bäckereien und Eisdielen sind die Haßfurterinnen und Haßfurter zufrieden. Vermisst wird eine bessere Versorgung mit Speiserestaurants.

Als Hauptproblem von Haßfurt erkannt und mit einer dicken Roten Karte bedacht ist die Gastronomie in der Kreisstadt. Immer wiederkehrende Vorwürfe wie "gastronomisch sehr schlecht, man weiß nicht, wohin man Radler zum Essen schicken soll" oder "Ansiedlung von guter Gastronomie wäre ausschlaggebend für Lebensqualität" oder "Förderung der Gastronomie wäre äußerst wichtig für die Attraktivität" klingen in vielen Bewertungen durch. Dabei werden ergänzend noch Wünsche geäußert. Mehrfach bringen die Befragten die "heimische Küche" ins Gespräch, "Eisdielen und Dönerbuden gibt es genügend". Vor allem aber auch ein Mangel an gastronomischen Angeboten für die Jugend taucht immer wieder auf. Der Stadtstrand wird hier als ein erster wichtiger und richtiger Schritt gesehen.

Quo vadis, ÖPNV? 'Nur Schulbus und Mitfahrbänke, das kann's doch nicht sein', schreibt ein Bürger als Komentar im Haßberge-Check.
Foto: René Ruprecht | Quo vadis, ÖPNV? "Nur Schulbus und Mitfahrbänke, das kann's doch nicht sein", schreibt ein Bürger als Komentar im Haßberge-Check.

Genauso kritisch bewerten die Teilnehmer das Angebot des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs. Vor allem Bewohner der Stadtteile, hier explizit aus Prappach, kritisieren die mangelhafte Anbindung an die Kernstadt. "Nur Schulbus und Mitfahrbänke, das kann's doch nicht sein", schreibt ein Bürger. Aber auch Vorschläge zur Mitfahrgelegenheit ins Gewerbegebiet an der B26, sprich in die Godelstatt, werden laut. Ein Vorschlag wird konkret: "Jeden zweiten Bus, der vom Bahnhof Haßfurt fast stündlich nach Hofheim mit meist wenig Insassen fährt, über das Gewerbegebiet Ost, Prappach, Königsberg nach Hofheim und zurück fahren lassen." Grundsätzlich lautet der Vorwurf und gleichzeitig Ansporn an die Stadtplaner: In Haßfurt fehlt bislang ein kluges Verkehrskonzept. Ein Leser bringt es auf den Punkt: "Kurz gesagt: Haßfurt ist einfach nur ein Durchfahrtskaff."

Dauerbrenner Fußgängerzone

In die gleiche Kerbe schlägt der Wunsch nach mehr Radwegen, zum Beispiel von der Godelstatt Richtung EZO-Kreisel, wo nach dem XXLutz der Radler auf die Hauptverkehrsstraße ausweichen müsse. Zudem werden Querungshilfen in der Innenstadt vermisst, die nicht nur behinderten Menschen ein leichteres Fortbewegen im Verkehr ermöglichen würden. Häufig genannt haben die Befragten auch den Wunsch nach einer Verkehrsberuhigung in der Innenstadt. Eine Fußgängerzone - schon seit Jahrzehnen immer wieder mal auf der Tagesordnung - zwischen Oberem und Unterem Turm soll die Attraktivität von Haßfurt als Einkaufsstadt und Verweilstadt erhöhen.

Die Stadt Haßfurt plant auf dem ehemaligen 'Wörtmann'-Gelände den Bau von Wohnungen. Mehrere Bürger regten im Haßberge-Check an, hier vielleicht eine Grünanlage zu errichten.
Foto: René Ruprecht | Die Stadt Haßfurt plant auf dem ehemaligen "Wörtmann"-Gelände den Bau von Wohnungen. Mehrere Bürger regten im Haßberge-Check an, hier vielleicht eine Grünanlage zu errichten.

Demselben Zweck soll auch mehr Grün dienen. Aktueller Vorschlag: das ehemalige Wörthmann-Gelände, auf dem der Bau von Wohnungen geplant ist, könnte als Grünanlage angelegt werden. Einer höheren Lebensqualität würden auch mehr Abfalleimer dienen, so der mehrfach formulierte Wunsch der Befragten. Die Behälter könnten allerdings häufiger geleert werden. Ebenso nehmen viele Bürgerinnen und Bürger Anstoß an mangelnder Sauberkeit in der Haßfurter Innenstadt, als Beispiel werden hier die Zigarettenkippen genannt, die sich in den Pflasterrillen festgesetzt haben. Und auch eine Schließung des Flugplatzes zur Beseitigung der permanenten Lärmbelästigung ist ein Vorschlag.

Die Bahn plant in Haßfurt ein Video-Reisezentrum. Ob damit der Wunsch der Kreisstädter nach einem Fahrkartenschalter im Bahnhof erfüllt wird?
Foto: Thomas Jungewelter | Die Bahn plant in Haßfurt ein Video-Reisezentrum. Ob damit der Wunsch der Kreisstädter nach einem Fahrkartenschalter im Bahnhof erfüllt wird?

Viele Befragte kritisieren die Internet- und Mobilfunkanbindung der Kreisstadt, hier vor allem aber in den Stadtteilen. Vermisst werden ein Fahrkartenschalter am Bahnhof, ein Hallenbad zur Nutzung durch die Allgemeinheit in erreichbarer Nähe, ein Bioladen und ein Kino sowie ganz allgemein "eine transparentere Stadtpolitik in allen Bereichen mit Zukunftsvisionen. Ist denn Smart Green City wirklich alles, was Haßfurt zu bieten hat?" Sicher nicht, denn es gibt auch Stimmen, die lapidar feststellen: "Ich lebe gerne hier." Und ganz so schlecht hat die Kreisstadt im Landkreisranking ja auch nicht.

 
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