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Haßfurt
Flugplatz Haßfurt: Warum der Landkreis Haßberge noch mehr Geld gibt
Schweinfurt hat sich aus der GmbH des Verkehrslandeplatzes verabschiedet und eine finanzielle Lücke hinterlassen. Wie groß diese ist und wer nun stattdessen dafür aufkommt.
Der Landkreis Haßberge erhöht seinen Zuschuss für den Betrieb des Verkehrslandeplatzes in Haßfurt. Bis zu 75 000 Euro  fließen nun  aus den Mitteln des Landratsamtes an die GmbH. 
Foto: René Ruprecht | Der Landkreis Haßberge erhöht seinen Zuschuss für den Betrieb des Verkehrslandeplatzes in Haßfurt. Bis zu 75 000 Euro  fließen nun  aus den Mitteln des Landratsamtes an die GmbH. 
Bearbeitet von Christian Licha
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:49 Uhr

Nachdem bereits der Haßfurter Stadtrat eine Erhöhung des Betriebskostenzuschusses für den Verkehrslandeplatz Haßfurt-Schweinfurt GmbH vor einiger Zeit beschlossen hatte, stimmten nun auch der Kreisausschuss in seiner Sitzung am Montag dafür. Durch das Ausscheiden der Stadt Schweinfurt als Gesellschafter kommen nun die Stadt Haßfurt und der Landkreis Haßberge für das Geld auf. Die Summe beträgt statt bisher 50 000 Euro nun 75 000 Euro je Gesellschafter.

Der Landkreis Haßberge gewährt der Verkehrslandeplatz Haßfurt-Schweinfurt GmbH seit dem Geschäftsjahr 2003 einen jährlichen Betriebskostenzuschuss. Bis zum Jahr 2018 waren dies 25 000 Euro jährlich. Ab dem Haushaltsjahr 2019 erhöhte der Landkreis Haßberge den Betrag - befristet bis 2023 - auf 50 000 Euro.

Schweinfurter Abschied hinterlässt eine große Lücke

Durch den Austritt der Stadt Schweinfurt zum 31. Dezember des vergangenen Jahres verschlechtert sich die finanzielle Situation der Gesellschaft erheblich, da der Betriebskostenzuschuss der Stadt Schweinfurt in Höhe von 50 000 Euro wegfällt. Lediglich die Stadt Haßfurt leistet neben dem Landkreis Haßberge weiterhin einen jährlichen Betriebskostenzuschuss an die GmbH.

Anfang November 2020 hat die Verkehrslandeplatz Haßfurt-Schweinfurt GmbH einen Antrag auf Erhöhung des jährlichen Betriebskostenzuschusses auf 75 000 Euro bei der Stadt Haßfurt und beim Landkreis Haßberge gestellt.

Starts und Landungen steigen immer weiter

Landrat Wilhelm Schneider (CSU) unterstrich in der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses die Bedeutung des Flugplatzes als wichtige Infrastruktureinrichtung für die Region. Der Geschäftsführer der Verkehrslandeplatz Haßfurt-Schweinfurt GmbH, Rolf Schneider, belegte das mit entsprechenden Zahlen. Auch wenn das Jahr 2020 wegen der Pandemie nicht als repräsentativ gilt, konnten in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres eine Steigerung der Flugbewegungen um 64 Prozent festgestellt werden.

Gut genutzt wird der Haßfurter Flugplatz laut Schneider auch durch Bundeswehr, Polizei und Rettungsdienst. Hier gab es bislang 22 Flüge im laufenden Jahr. Auch die Tankvorgänge, an denen die Verkehrslandeplatz GmbH mitverdient, konnten um 79 Prozent gesteigert werden. Insgesamt schöpfe man alle Möglichkeiten aus, das Ergebnis zu verbessern, also Einnahmen zu steigern und Ausgaben zu senken, so Rolf Schneider.

Ein Unternehmen zeigt großes Interesse an Haßfurt

Kreisrat Jürgen Hennemann (SPD) fragte nach möglichen Zuschüssen durch das Verkehrsministerium. Laut Landrat Wilhelm Schneider habe er diesbezüglich in der Vergangenheit bereits Gespräche geführt, jedoch ohne Erfolg. Nichtsdestotrotz will der Landrat auch in Zukunft weitere Möglichkeiten ausloten. Dazu zählt auch das starke Interesse eines Unternehmens, zukünftig den Flugplatz in der Kreisstadt nutzen zu wollen. Details wollte er jedoch nicht verraten, denn "noch ist nichts in trockenen Tüchern", erklärte das Kreisoberhaupt. 

Harald Kuhn von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen stellte die Frage nach einem Konzept: "Bei welchem Betrag ist Schluss mit dem Betriebskostenzuschuss?" Wenn der Bedarf wirklich da sei, solle der Staat mit einspringen, so die Meinung des Kreisrates.

Bayreuth gibt einen ungleich höheren Zuschuss

Ganz anders sah es Gerhard Zösch von der CSU: "Andere würden sich die Finger danach lecken, so einen Flugplatz zu haben". Die Einrichtung sei seinerzeit die Grundlage für viele Industrieansiedlungen in der Umgebung gewesen und nun gelte es, den Flugplatz zu hegen und zu pflegen, erklärte Zösch.

Auch Haßfurts Bürgermeister Günther Werner (WG) zeigte sich überzeugt von der Wichtigkeit des Verkehrslandeplatzes: "Bayreuth zahlt für seinen Flugplatz einen Betriebskostenzuschuss von 450 000 Euro und wir machen uns Gedanken wegen 25 000 Euro", zog der Kreisstadtbürgermeister einen Vergleich zu einem anderen Flugplatz.

Mit 9:4 Stimmen beschlossen die Mitglieder des Kreisausschusses schließlich, den Betriebskostenzuschuss ab dem Jahr 2021 vorläufig bis 2023  auf jährlich 75 000 Euro zu erhöhen.

Punkt für Punkt aus dem Kreisausschuss

Dem Jugendhilfeausschuss gehört auch eine Fachkraft als beratendes Mitglied eine Fachkraft an. Nach dem Ausschieden von Gerhard Lutz in den Ruhestand, wurde Adina Krause benannt, die auch die Leitung der Beratungsstelle inne hat.
Zum 1. Juli legt der bisherige Leiter Richard Rümer aus Haßfurt sein Amt als Leiter des Kreismedienzentrums Haßberge aus Altersgründen nieder, steht aber als Stellvertreter weiterhin zur Verfügung. Sein bisheriger Stellvertreter Marko Aumüller aus Lembach hat sich dazu bereit erklärt, die Nachfolge anzutreten. Aumüller ist bereits seit einigen Jahren in den Schulamtsbezirken Haßberge und Schweinfurt für die Medienberatung zuständig und kann somit sehr gut die Anforderungen und Erwartungen der Schulen an das Kreismedienzentrum einschätzen.
cl/Quelle: LRA
 
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  • E. F.
    Woanders wird gegen neue Flugplätze protestiert, siehe Coburg-Meeder. In Haßfurt wollen sie angeblich den Fluglärm haben. Wer's glaubt.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Welch ein Sinneswandel des Bürgermeisters. In den 1990er Jahren, zu seiner Augsfelder SPD Zeit, war er noch einer der Hauptakteure der damaligen Aktionsgemeinschaft gegen den Haßfurter Flugplatz. Ein Blick in frühere HT Ausgaben lohnt sich. Die Argumente der Befürworter sind seit Jahrzehnten gleichbleibend schwach. CSU Zösch schießt aber aktuell den Vogel ab: Andere würden sich den Finger danach lecken. Wie bitte? Das Gegenteil ist doch der Fall. Andere sind froh, dass sie nicht solch einen sinnlosen Klotz am Bein hängen haben. Niemand hat den Mut endlich die Reißleine zu ziehen. Der Haßfurter Flugplatz ist unnötig wie ein Kropf. Die Gelder, die man seit gut 30 Jahren dort hineingesteckt hat, sind zum Fenster hinausgeworfene Steuergelder. Schweinurt hat das mittlerweile begriffen.
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  • P. H.
    Auf der einen Seite das Krankenhaus Ebern austrocknen und auf der anderen Seite Geld für den Verkehrslandeplatz in die Luft zu jagen, das kann niemandem mehr vermittelt werden. Der Landkreis schafft sich selber ab, wenn das so weiter geht.
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    Die wo den Flugplatz haben wollen können ihn aus eigener Tasche bezahlen. Landrat, Bürgermeister und Freizeitflieger haben genug Einkommen. Der Normalbürger hat nichts davon.
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  • F. R.
    Warum ist die Stadt Schweinfurt ausgeschieden? Soll der Flugplatz Schweinfurt-Süd in gleicher Weise ausgebaut werden? Vmtl. nicht. Dann wäre die Stadt SW wegen lächerlichen 50.000 € ausgestiegen. Für das großindustrielle Zentrum SW ist ein ordentlicher Landeplatz für Geschäftsflieger heute essenziell! Die Stadt SW wurde orientierungslos und unfähig, Prioritäten zu erkennen. Dafür verpulvert man Millionen für eine schlechte Provinz-Landesgartenschau.

    Psychologisch wichtig für den Industriestandort SW ist der Name "Flugplatz Haßfurt-Schweinfurt"; bleibt das noch so? Wenn nicht, dann wäre es unsäglich, wg. 50.000 € so einen psychologischen Standortvorteil aufzugeben! SW sollte sogar den Zuschauss erhöhen, mit der Bedingung der Umbenennung in "Flugplatz Schweinfurt-Haßfurt"

    Die Stadt SW macht derzeit offensichtlich auf allen Gebieten Murks. Es ist beispiellos, man kann gar nicht mehr zusehen.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Subventionen zum Nachteil des KLIMAS sind unverzüglich einzustellen.
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  • H. S.
    @Arcus....machen sie weiter so, sie sind ein Beispiel dafür, wie die Grünen alles Zunichte machen wollen. Warum nutzen sie die MP-online, ist das nicht auch klimatechnisch umstritten?
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  • J. W.
    @Mementomori. Zwei Beispiele dazu. Flugbenzin und Diesel. Warum wird hier die Subvention nicht abgeschafft?
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  • H. S.
    Weil es wichtigere Sachen im Leben gibt, als der grüne Unsinn!
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  • D. H.
    j. werner: vielleicht mal genauer informieren. Flugbenzin ist keineswegs steuerfrei, wie immer propagiert wird. Steuerfrei ist lediglich Kerosin im grenzüberschreitenden Verkehr. Und das ist eine Entscheidung der Europäischen Staaten, die mindestens 30 Jahre alt ist. Auch wenn es immer gerne wiederholt wird, ist es falsch.
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  • J. W.
    stadtkind. Da müsste genauer genauer nachgeforscht werden. Das ist nicht so einfach. Der Unterschied dürfte in gewerblich und nicht-gewerblich liegen.

    @Mementomori. Es sollte sich jeder einmal Gedanken für die Umwelt machen. Ich freue mich jedes Jahr, wenn ich einen Feuersalamander in der Natur sehe. Das habe ich auch in diesem Jahr bereits. Und das ist kein grüner Unsinn. Und ohne diesen Unsinn könnte ich das wahrscheinlich nicht. Denn auf versiegelten und naturfremden Flächen gäbe es sie nicht.
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  • H. S.
    @werner....es gibt noch genug Natur, musst halt mal raus aus deinem Kaff...dann siehst auch deine Salamander.
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  • J. W.
    Die bisherigen Steigerungen bei den Flugbewegungen und Tankvorgängen sind wahrscheinlich gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das ist aus dem Bericht nicht unbedingt zu erfahren. Also 2021 gegenüber 2020. Wie groß war dann der Rückgang von 2019 zu 2020? Will man hier die Zahlen nur schönreden? Diese Info fehlt leider. Hier fehlt seitens des Landratsamtes die Transparenz. Der Zuschuß in Bayreuth ist der von der Stadt oder von Stadt und Landkreis oder nur vom Landkreis? Vielleicht kann hier einmal besser nachgefragt werden?
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