Nachdem bereits der Haßfurter Stadtrat eine Erhöhung des Betriebskostenzuschusses für den Verkehrslandeplatz Haßfurt-Schweinfurt GmbH vor einiger Zeit beschlossen hatte, stimmten nun auch der Kreisausschuss in seiner Sitzung am Montag dafür. Durch das Ausscheiden der Stadt Schweinfurt als Gesellschafter kommen nun die Stadt Haßfurt und der Landkreis Haßberge für das Geld auf. Die Summe beträgt statt bisher 50 000 Euro nun 75 000 Euro je Gesellschafter.
Der Landkreis Haßberge gewährt der Verkehrslandeplatz Haßfurt-Schweinfurt GmbH seit dem Geschäftsjahr 2003 einen jährlichen Betriebskostenzuschuss. Bis zum Jahr 2018 waren dies 25 000 Euro jährlich. Ab dem Haushaltsjahr 2019 erhöhte der Landkreis Haßberge den Betrag - befristet bis 2023 - auf 50 000 Euro.
Schweinfurter Abschied hinterlässt eine große Lücke
Durch den Austritt der Stadt Schweinfurt zum 31. Dezember des vergangenen Jahres verschlechtert sich die finanzielle Situation der Gesellschaft erheblich, da der Betriebskostenzuschuss der Stadt Schweinfurt in Höhe von 50 000 Euro wegfällt. Lediglich die Stadt Haßfurt leistet neben dem Landkreis Haßberge weiterhin einen jährlichen Betriebskostenzuschuss an die GmbH.
Anfang November 2020 hat die Verkehrslandeplatz Haßfurt-Schweinfurt GmbH einen Antrag auf Erhöhung des jährlichen Betriebskostenzuschusses auf 75 000 Euro bei der Stadt Haßfurt und beim Landkreis Haßberge gestellt.
Starts und Landungen steigen immer weiter
Landrat Wilhelm Schneider (CSU) unterstrich in der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses die Bedeutung des Flugplatzes als wichtige Infrastruktureinrichtung für die Region. Der Geschäftsführer der Verkehrslandeplatz Haßfurt-Schweinfurt GmbH, Rolf Schneider, belegte das mit entsprechenden Zahlen. Auch wenn das Jahr 2020 wegen der Pandemie nicht als repräsentativ gilt, konnten in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres eine Steigerung der Flugbewegungen um 64 Prozent festgestellt werden.
Gut genutzt wird der Haßfurter Flugplatz laut Schneider auch durch Bundeswehr, Polizei und Rettungsdienst. Hier gab es bislang 22 Flüge im laufenden Jahr. Auch die Tankvorgänge, an denen die Verkehrslandeplatz GmbH mitverdient, konnten um 79 Prozent gesteigert werden. Insgesamt schöpfe man alle Möglichkeiten aus, das Ergebnis zu verbessern, also Einnahmen zu steigern und Ausgaben zu senken, so Rolf Schneider.
Ein Unternehmen zeigt großes Interesse an Haßfurt
Kreisrat Jürgen Hennemann (SPD) fragte nach möglichen Zuschüssen durch das Verkehrsministerium. Laut Landrat Wilhelm Schneider habe er diesbezüglich in der Vergangenheit bereits Gespräche geführt, jedoch ohne Erfolg. Nichtsdestotrotz will der Landrat auch in Zukunft weitere Möglichkeiten ausloten. Dazu zählt auch das starke Interesse eines Unternehmens, zukünftig den Flugplatz in der Kreisstadt nutzen zu wollen. Details wollte er jedoch nicht verraten, denn "noch ist nichts in trockenen Tüchern", erklärte das Kreisoberhaupt.
Harald Kuhn von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen stellte die Frage nach einem Konzept: "Bei welchem Betrag ist Schluss mit dem Betriebskostenzuschuss?" Wenn der Bedarf wirklich da sei, solle der Staat mit einspringen, so die Meinung des Kreisrates.
Bayreuth gibt einen ungleich höheren Zuschuss
Ganz anders sah es Gerhard Zösch von der CSU: "Andere würden sich die Finger danach lecken, so einen Flugplatz zu haben". Die Einrichtung sei seinerzeit die Grundlage für viele Industrieansiedlungen in der Umgebung gewesen und nun gelte es, den Flugplatz zu hegen und zu pflegen, erklärte Zösch.
Auch Haßfurts Bürgermeister Günther Werner (WG) zeigte sich überzeugt von der Wichtigkeit des Verkehrslandeplatzes: "Bayreuth zahlt für seinen Flugplatz einen Betriebskostenzuschuss von 450 000 Euro und wir machen uns Gedanken wegen 25 000 Euro", zog der Kreisstadtbürgermeister einen Vergleich zu einem anderen Flugplatz.
Mit 9:4 Stimmen beschlossen die Mitglieder des Kreisausschusses schließlich, den Betriebskostenzuschuss ab dem Jahr 2021 vorläufig bis 2023 auf jährlich 75 000 Euro zu erhöhen.
Psychologisch wichtig für den Industriestandort SW ist der Name "Flugplatz Haßfurt-Schweinfurt"; bleibt das noch so? Wenn nicht, dann wäre es unsäglich, wg. 50.000 € so einen psychologischen Standortvorteil aufzugeben! SW sollte sogar den Zuschauss erhöhen, mit der Bedingung der Umbenennung in "Flugplatz Schweinfurt-Haßfurt"
Die Stadt SW macht derzeit offensichtlich auf allen Gebieten Murks. Es ist beispiellos, man kann gar nicht mehr zusehen.
@Mementomori. Es sollte sich jeder einmal Gedanken für die Umwelt machen. Ich freue mich jedes Jahr, wenn ich einen Feuersalamander in der Natur sehe. Das habe ich auch in diesem Jahr bereits. Und das ist kein grüner Unsinn. Und ohne diesen Unsinn könnte ich das wahrscheinlich nicht. Denn auf versiegelten und naturfremden Flächen gäbe es sie nicht.