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Geusfeld
Eine Scheune wird zur Ferienwohnung: Was die "Schlafstaelle" in Geusfeld so besonders und beliebt macht
Das Ehepaar Finster eröffnete während Corona die Ferienwohnungen "Schlafstaelle" in Geusfeld – mit vollem Erfolg. Nun folgte der Ausbau der Scheune. Was daran besonders ist.
Das Ehepaar Finster vor seiner umgebauten Scheune - in die die Krone einer 25 Meter hohen Eiche integriert ist. 
Foto: Sabine Weinbeer | Das Ehepaar Finster vor seiner umgebauten Scheune - in die die Krone einer 25 Meter hohen Eiche integriert ist. 
Sabine Weinbeer
 |  aktualisiert: 12.02.2024 08:00 Uhr

Von außen ist die Scheune von Sebastian und Katharina Finster in Geusfeld zwar noch immer eine Scheune. Doch wenn die beiden Gäste hineinführen – oder noch besser das große Scheunentor zur Seite schieben – ist ihnen ein Wow-Effekt sicher. Dann wird die Kochlounge mit dem Eingangsbereich zu den beiden neuen Ferienwohnungen zum Freiluftzimmer, das mit der Terrasse verschmilzt. Draußen steht ein Baum – und drinnen auch. Die Krone einer einst 25 Meter hohen Eiche ist das zentrale Gestaltungselement.

Mitten in der Pandemie wurde eröffnet

Mitten in der Pandemie haben die Finsters in dem kleinen Steigerwald-Ort Geusfeld ihre besonderen Ferienwohnungen unter dem Namen "Schlafstaelle" eröffnet. Das war im Mai 2021. Inzwischen waren rund 400 Gäste aus 15 Nationen da. Menschen aus Japan, den Niederlanden, Italien, Finnland, Dänemark, der Schweiz und sogar aus Amerika. Daneben noch etliche Personen aus dem Großraum Fürth und aus Würzburg.

Das ist mal ein Gästebuch: die ersten Gäste haben sich schon an der Wand entlang der Treppe verewigt.
Foto: Sabine Weinbeer | Das ist mal ein Gästebuch: die ersten Gäste haben sich schon an der Wand entlang der Treppe verewigt.

"Es ist super angelaufen letztes Jahr. Viele wollten einfach mal raus, aber noch nicht unbedingt fliegen und so haben sie die nähere Umgebung entdeckt", so Sebastian Finster. Die Gäste schätzten das besondere Ambiente in den Stelzenhäusern ebenso wie in den ausgefallenen Ferienwohnungen im ehemaligen Stall mit den vielen individuellen Möbelstücken.

Die Kreativität von Katharina Finster ist da schier unerschöpflich und so waren die beiden motiviert, direkt im Oktober auch den Umbau der Scheune anzugehen. Die Herausforderung war mindestens genauso groß wie beim ersten Schritt, denn allerorten war von Lieferengpässen zu hören.

Keine Lieferengpässe beim Scheunenumbau

"Als wir dann doch überraschend das komplette Dach erneuern mussten, hatten wir schon Sorgen, ob wir denn die Ziegel bekommen würden", erzählt Sebastian Finster. Doch das Glück war mit den Tüchtigen: die Handwerker wie auch die Lieferketten waren zuverlässig.

Nach der Eröffnung im letzten Jahr hatte sich die Leidenschaft von Katharina Finster für alte Möbelstücke herumgesprochen und so manches wurde angeboten und ist nun in den beiden neuen Wohnungen und der Koch-Lounge zu finden: die Tüten-Lampen aus den 50ern oder ein vom Biber gefällter Baumstamm. Ein hohler Stamm wurde zum Verkaufsregal - mit Waren von Direktvermarktern - ein anderer mit Glasplatte zum extravaganten Esstisch.

Allerhand Ideen haben Sebastian und Katharina Finster, wie die Koch-Lounge in der ehemaligen Scheune genutzt werden kann.
Foto: Sabine Weinbeer | Allerhand Ideen haben Sebastian und Katharina Finster, wie die Koch-Lounge in der ehemaligen Scheune genutzt werden kann.

Die beiden Ferienwohnungen in der Scheune sind unabhängig buchbar, aber auch zusammen mit einer Fläche auf der Empore und der Kochlounge nutzbar. Wie viele Möglichkeiten die Anlage bietet, wird sich mit der Zeit entwickeln – ein besonderes Event wird auf jeden Fall ein bereits gebuchter Yoga-Retreat, bei dem auch gekocht werden soll.

Offen für die Ideen von Gästen

"Wir entwickeln da noch und sind auch offen für Ideen von Gästen", so Sebastian Finster. Überhaupt sei die Begegnung mit den ihnen eine ungeheure Bereicherung. "Auch neben den Gästen haben wir so viele neue Menschen kennengelernt und konnten unser Netzwerk vergrößern", berichtet Finster erfreut.

Ihm und seiner Frau sei es ein Anliegen, die gesamte Region zu stärken. So sind die beiden immer auf der Suche nach Partnern, die einen Mehrwert für die Gäste bringen: Selbstvermarkter, Kunsthandwerker, Freizeitgestaltungsmöglichkeiten und Gastronomen.

Aus Tageszeitungen hat Katharina Finster die Tapeten für die Schlafzimmer der beiden Ferienwohnungen gemacht.
Foto: Sabine Weinbeer | Aus Tageszeitungen hat Katharina Finster die Tapeten für die Schlafzimmer der beiden Ferienwohnungen gemacht.

In Geusfeld hatte das Projekt von Anfang an einen guten Start. "Die Nachbarn stehen hinter uns und dass es im Ort noch das Gasthaus Wengel gibt, ist ein echter Segen", sagt Sebastian Finster. Die meisten Gäste kämen, weil sie "einfach mal rauswollen ins Grüne und die Ruhe suchen – und etwas Besonderes".

Das alles finden sie und meistens noch etwas mehr, zeigt die Erfahrung mit den ersten 400 Gästen. Zwei, drei Tage sind die meisten da, wollen auf jeden Fall auf den Baumwipfelpfad, nach Würzburg und zu einem Winzer, berichtet er. "Und am Abend sitzen sie hier bei einem Glas Wein und freuen sich über die Stille."

Und das Ganze in dem Ambiente, das Katharina Finster mit ihrem Ideenreichtum und handwerklichen Geschick geschaffen hat. "Es war schon immer mein Traum, alten Sachen ein neues Leben zu geben. Dass ich das jetzt hier so ausleben kann, das ist richtig toll", berichtet sie.

Potenzial der Region soll entwickelt werden

Sebastian und Katharina Finster haben das Potenzial ihres ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesens erkannt und den Schatz gehoben – sie wollen aber auch die Potenziale der ganzen Region mit entwickeln. Deshalb haben sie gemeinsam mit Gastronomen und Selbstvermarktern aus Rauhenebrach und der Nachbarschaft ein Prospekt entwickelt, gemeinsam mit der Fördergemeinschaft Nördlicher Steigerwald (FGNS) entsteht eine neue Homepage. Denn natürlich wird man heute als Vermieter im Steigerwald am besten über das Internet gefunden.

Ein hohler Stamm wurde zum Regal umfunktioniert.
Foto: Sabine Weinbeer | Ein hohler Stamm wurde zum Regal umfunktioniert.

Kürzlich waren zwei Blogger aus Berlin da. "Die waren in Kloster Ebrach, auf dem Baumwipfelpfad, im Weinberg und spätestens nach dem Essen auf der Stollburg waren sie komplett geplättet", erzählt Finster. Auch Gäste aus dem Allgäu kamen. "Daheim ist es ihnen zu überlaufen, haben sie gesagt". Im Steigerwald könne man stundenlang wandern, begegne dabei höchstens fünf Leuten – aber mindestens auch einer Einkehr-Möglichkeit   "Das sind die Stärken unserer Region", sind die Finsters überzeugt. 

 
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Kommentare
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  • michael.lorz@posteo.de
    Ganz tolle Location, wunderbar nette Menschen. Ich kann die Schlafställe wirklich uneingeschränkt empfehlen. Wir waren im April über ein Wochenende dort, und uns hat es prächtig gefallen. Weiter so!
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