Das Mehrgenerationenhaus (MGH) in Haßfurt war eine von zehn Einrichtungen, die beim Deutschen Kita-Preis in der Kategorie "Lokales Bündnis für frühe Bildung" im Finale standen. Die Chancen standen damit 50 zu 50, dass die Einrichtung zu den Preisträgern gehören würde, denn neben dem ersten Platz, der mit 25 000 Euro dotiert ist, gibt es auch vier zweite Plätze, für die es jeweils 10 000 Euro gibt. Doch bei der Preisverleihung gingen die Haßfurter leer aus.
Die Veranstaltung fand online statt und wurde per Livestream übertragen. Die Moderation übernahm Barbara Schöneberger, als musikalischer Überraschungsact war die Gruppe Silbermond zu hören. Vergeben wurde der Preis des Bundesfamilienministeriums und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung in zwei Kategorien. In der Kategorie "Kita des Jahres" konnte sich die Integrative Sprach-Kita "Villa Sonnenschein" in Oranienbaum-Wörlitz in Sachsen-Anhalt durchsetzen. In der Kategorie "Lokales Bündnis für frühe Bildung", in der auch das MGH Haßfurt im Finale stand, gewann das Bündnis "BildungsCampus Tarp e.V." aus Tarp in Schleswig-Holstein den ersten Preis.
"Natürlich hätten wir uns gefreut, wenn wir gewonnen hätten", sagt Gudrun Greger, Leiterin des Mehrgenerationenhauses Haßfurt im Gespräch mit dieser Redaktion. "Aber es kann halt nur einer gewinnen." Greger betont, sie und ihr Team würden sich trotzdem darüber freuen, mitgemacht zu haben. Und schließlich habe es insgesamt rund 1200 Bewerbungen gegeben. "Dann unter die ersten zehn zu kommen, ist schon etwas, worauf man stolz sein kann."
Auch ohne Sieg gab es eine Feier
Angetreten war das Mehrgenerationenhaus beim Wettbewerb als Familienbildungsstätte. Zusammen mit verschiedenen Experten für frühkindliche Bildung, von der Grundschulrektorin bis zum Kinder- und Jugendarzt, versucht die Einrichtung, auf die Bedürfnisse von Familien einzugehen. Einige dieser Bündnispartner warteten am Mittwochabend nach der Preisverleihung im Bistro des Mehrgenerationenhauses auf Gudrun Greger und ihr Team. "Wir haben trotzdem gefeiert", sagt Greger, auch wenn es mit dem Sieg nicht geklappt hat.
Die Bündnispartner hätten auch sehr schnell angeregt, das MGH solle sich in einem der kommenden Jahre wieder um den Kita-Preis bewerben. Immerhin war auch der "BildungsCampus Tarp", der den ersten Preis gewann, bereits vor zwei Jahren angetreten und unter die Finalisten gekommen, dann aber leer ausgegangen.
Ein Trostpreis von 1000 Euro
Gudrun Greger und ihre Stellvertreterin Theresa Greß reagierten darauf allerdings etwas zurückhaltender, denn die Bewerbung sei mit viel Aufwand verbunden gewesen. Es sei daher fraglich, ob sich das Team diesen Stress noch einmal antun wolle, meint Greß, möchte aber eine erneute Bewerbung in ein paar Jahren nicht komplett ausschließen.
Und wenigstens einen kleinen Geldbetrag bekommt das Mehrgenerationenhaus in Haßfurt nun doch durch seine Bewerbung: Zur Überraschung aller Beteiligten wurde in der Preisverleihung verkündet, dass es für die Finalisten, die keinen Preis abräumen konnten, zumindest einen Trostpreis von 1000 Euro gibt.