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Landkreis Haßberge
Deutlich weniger Verkehrstote auf den Straßen im Landkreis Haßberge
Besonders häufig sei zu hohe Geschwindigkeit die Ursache für schwere Unfälle, sagt die Polizei. Welche Maßnahmen dagegen ergriffen werden.
Vier Verkehrstote zählte die Polizei 2023 im Landkreis Haßberge.
Foto: Stefan Puchner, dpa (Symbolfoto) | Vier Verkehrstote zählte die Polizei 2023 im Landkreis Haßberge.
Lukas Reinhardt
 |  aktualisiert: 02.09.2024 02:37 Uhr

Der Landkreis Haßberge ist geprägt vom Auto: 84.984 Bürgerinnen und Bürgern leben hier, 95.451 registrierte Kraftfahrzeuge zählt die Polizei. Wo der Verkehr fließt, passieren Unfälle. Der jährliche Verkehrssicherheitsbericht der zwei Polizeiinspektionen im Landkreis Haßberge gibt Aufschluss über das Unfallgeschehen auf den Straßen. Ein Überblick über die wichtigsten Fragen:

Wie viele Menschen sind 2023 bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen?

Es ist eine Entwicklung, die hoffen lässt: Die Zahl der Menschen, die 2023  bei Verkehrsunfällen im Landkreis Haßberge ums Leben gekommen sind, ist im Vergleich zum Vorjahr um zwei Drittel gesunken. Hatten die Polizeiinspektionen Ebern und Haßfurt 2022 noch zwölf Verkehrstote gezählt, so waren es 2023 vier. 

Der Trend im Landkreis Haßberge entspricht dabei dem für den gesamten Freistaat. So kamen auf Bayerns Straßen im vergangenen Jahr insgesamt 499 Menschen ums Leben, das sind 20 Verkehrstote weniger als 2022.

"Ungeachtet der positiven Entwicklung zum Vorjahr ist jede im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr getötete Person eine zu viel", schreibt die Polizei in ihrem Verkehrssicherheitsbericht. Insgesamt kamen in den vergangenen elf Jahren 54 Menschen auf den Straßen im Landkreis Haßberge bei Verkehrsunfällen ums Leben. 

Wo fanden die Unfälle mit Todesfolge statt?

Der erste tödliche Verkehrsunfall im Jahr 2023 ereignete sich am 24. Juni im Kirchlauterer Ortsteil Neubrunn. Ein 83-jähriger Mann versuchte nach Angaben der Polizei, auf einen abgestellten und doch ins Rollen geratenen Traktor steigen. Bei dem Versuch wurde er von dem Fahrzeug überrollt. Der 83-Jährige erlag noch vor Ort seinen Verletzungen.

Der zweite tragische Vorfall mit tödlichem Ausgang ereignete sich am selben Tag auf der Kreisstraße HAS 8 nahe des Haßfurter Stadtteils Sailershausen. Laut Polizei kam ein Motorradfahrer von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum. Trotz unmittelbar eingeleiteter Erste-Hilfe-Maßnahmen verstarb der Mann noch an der Unfallstelle.

Der dritte Verkehrsunfall im Landkreis Haßberge, bei dem ein Mensch ums Leben kam, ereignete sich am 14. Juli in Trossenfurt. Dabei stürzte ein 83-jähriger Mann offenbar alleinbeteiligt von seinem Pedelec, wie die Polizei berichtete. Der Verunglückte erlag zwei Wochen später im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. 

Zum vierten Vorfall kam es am 15. November auf der Staatsstraße 2274 im Gemeindebereich Rentweinsdorf. Dort erfasste ein Auto einen 16-jährigen Mofafahrer. Dieser wurde durch den Zusammenprall auf die Frontscheibe des Wagens geschleudert und kam anschließend auf der Straße zum Liegen. Er verstarb noch am selben Abend im Krankenhaus. 

Wie haben sich die Unfallzahlen grundsätzlich entwickelt?

Die Polizeiinspektionen Ebern und Haßfurt verzeichneten im Jahr 2023 insgesamt 2311 Verkehrsunfälle, ein Rückgang um 1,7 Prozent im Vergleich zu 2022. Anders als beim Blick auf ganz Bayern kann der Landkreis Haßberge hier also einen positiven Trend vorweisen. Die Zahlen für den gesamten Freistaat stiegen um 3,5 Prozentpunkte auf 388.817 Verkehrsunfälle. 

Im Landkreis Haßberge ging auch die Zahl der bei Verkehrsunfällen verletzten Personen deutlich zurück, nämlich um 12,2 Prozent. Sie sank von 375 im Jahr 2022 auf insgesamt 329 Personen im Jahr 2023. Außerdem gab es laut Polizei deutlich weniger Schwerverletzte. Hier verzeichneten die Beamtinnen und Beamten einen Rückgang um 26 Prozent. 

Gibt es im Landkreis Haßberge gefährliche Unfallschwerpunkte?

Klassische Unfallschwerpunkte, die sich auf eine oder mehrerer Örtlichkeiten beziehen, gebe es derzeit nicht, erklärt Daniel Müller, Dienststellenleiter der Polizei Haßfurt, auf Nachfrage dieser Redaktion. Vielmehr werde die Verkehrslage "täglich neu bewertet". Komme es zu einer Häufung von Unfällen in einem bestimmten Zeitraum, werde die Polizei in Abstimmung mit den zuständigen Behörden aktiv, um mit Gegenmaßnahmen eine "Verbesserung der Situation zu erzielen", so Müller weiter. 

Welche Ursachen führen am häufigsten zu schweren Unfällen?

Was geeignete Gegenmaßnahmen sein können, zeigt ein Blick auf die Ursachen besonders schwerer Unfälle. Denen, so heißt es im Verkehrssicherheitsbericht, gehe besonders häufig eine zu hohe oder nicht angepasste Geschwindigkeit voraus.

Hier setzte die Polizei auch 2023 auf entsprechende Kontrollen. So kamen die Beamtinnen und Beamten der zwei Polizeiinspektionen im Landkreis Haßberge auf 339 Einsatzstunden mit dem Laser-Handmessgerät, bei denen sie 198 Verwarnungen mit Verwarnungsgeld aussprechen und 278 Anzeigen aufnehmen mussten. Zudem, so erklärt Daniel Müller auf Nachfrage, hätten die Polizistinnen und Polizisten an 180 Tagen Geschwindigkeitsmessungen mit stationären und teilstationären Geräten durchgeführt.

Straßen im Landkreis Haßberge

Der Landkreis Haßberge erstreckt sich auf einer Fläche von 956 Quadratkilometern. Die Infrastruktur für den öffentlichen Verkehr beinhaltet 28,85 Kilometer Autobahn, 75 Kilometer Bundesstraße, 267 Kilometer Staatsstraße, 321 Kilometer Kreisstraße sowie 215 Kilometer Gemeindeverbindungsstraßen. Radfahrerinnen und Radfahrern steht zudem ein Radwegenetz mit einer aktuellen Gesamtlänge von 667,8 Kilometern zur Verfügung. 
Quelle: Polizei Haßfurt/Ebern
 
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