
Der Tourismus im Landkreis Haßberge ist aus der Talfahrt von Corona wieder herausgekommen und verzeichnet trotz der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage eine positive Entwicklung. So hat sich die Anzahl der Übernachtungen von 289.106 im Jahr 2022 auf 314.275 im Jahre 2023 erhöht und der Wirtschaftsfaktor aus dem Tourismus konnte um 38 Millionen Euro auf nunmehr 98,4 Millionen Euro gesteigert werden. Diese Zahlen präsentierte Susanne Volkheimer, ARGE Landkreistourismus, den Mitgliedern des Ausschusses für Kultur, Tourismus, Sport und regionale Entwicklung in Haßfurt.
Die Geschäftsführerin von Haßberge Tourismus e.V. teilte mit, dass dahinter auch private Investitionen und solche von Kommunen stecken, die den Tourismus ankurbeln sollen. Immerhin generierten 1630 Personen ihr Einkommen aus dem Tourismus.
Am häufigsten in Hofheim übernachtet
Sie ging dann auf die Beherbergungsentwicklung ein und meinte "altes geht, neues kommt", denn man müsse heute schon Qualität bieten. Im Bereich der Ferienwohnungen und Ferienhäuser sei dies weitgehend vorhanden. In diesem Zusammenhang verwies sie auf die Tiny-Lodges im nördlichen Steigerwald, am Ellertshäuser See, in Bundorf oder auch auf die geplanten Haßberge-Chalets in Kirchlauter. Dies sei ein Trend für neue Gäste und Freizeitmöglichkeiten.
In ihrem Bericht streifte sie die Kommunen mit den meisten Übernachtungen. Vorne an stünden Bad Königshofen mit 282 Betten und 82.270 Übernachtungen, vor Hallstadt mit 221 Betten und 33.591 Übernachtungen sowie Sulzfeld im Grabfeld mit 81 Betten und 26.271 Übernachtungen. Im Landkreis Haßberge steht Hofheim vorne mit 34.314 Übernachtungen (+ 7,59 Prozent). In Haßfurt gab es 25.598 Übernachtungen (- 0,74 Prozent), Maroldsweisach 21.823 (+ 6,9 Prozent), Ebern 16.116 (+ 3,02 Prozent), Zeil 6.652 (- 2,43 Prozent), Aidhausen 6.139 (- 21,5 Prozent) und Burgpreppach 3.030 (+ 18,17 Prozent).
Bei den Freizeitbussen wolle man die Werbeaktivitäten ausweiten und die Anzahl der Gäste in den Bussen nach Möglichkeit erhöhen. Im Freizeitbus "Burgenwinkel-Express" fuhren im Jahre 2024 an 22 Fahrtagen 771 Fahrgäste, was 4,38 Fahrgäste je Fahrt entspricht.
Zentrale Bildungseinrichtung für Königsberg
Geschäftsführer Lukas Bandorf vom "Naturpark Haßberge" stellte das Naturparkzentrum vor, das in Königsberg geplant ist. Dem Naturpark gehörten vier Landkreise und 31 Kommunen an, deren Hauptziel es sei, die Kulturlandschaft zu erhalten und zu schützen sowie die Haßberge als Erholungsraum zu gestalten. "Mit dem Naturparkzentrum schaffen wir eine zentrale Bildungseinrichtung und haben damit neue Möglichkeiten unserer Präsentation und zu Veranstaltungen", so Bandorf.

Als "Herzstück" bezeichnete er den Ausstellungsbereich mit Landschaftsmodellen, interaktiven Stationen sowie regionalen Produkten. Man gehe realistisch von 20.000 Besucherinnen und Besuchern pro Jahr und drei Vollzeitstellen aus. Wenn in Königsberg alles nach Plan laufe, dann könnte man 2026 mit dem Bau beginnen und 2028 die Eröffnung feiern.
Schließlich zeigte er hier die Kosten von 3.794.702 Millionen Euro auf, die sich wie folgt verteilten: Der Freistaat Bayern soll zwei Millionen Euro übernehmen, der Landkreis Haßberge 847.351 Euro, die Stadt Königsberg 567.351 Euro, die Grundstückskosten Königsberg mit 280.000 Euro und weitere Förderungen mit 100.000 Euro.

Jährlich fielen nach derzeitigem Stand 296.666 Euro an Betriebskosten an, die wie folgt aufgeteilt werden sollen: Freistaat Bayern mit 215.000 Euro , Landkreis Haßberge 20.417 Euro, Stadt Königsberg 20.417 Euro, Landkreis Rhön-Grabfeld 19.966 Euro, Landkreis Bamberg 15.633 Euro und Landkreis Schweinfurt 5.233 Euro.
Landrat Wilhelm Schneider (CSU) erinnerte an den Naturpark Steigerwald. Hier sind sechs Landkreise beteiligt. Der Landkreis Haßberge habe hier aber nur einen Anteil von 20 Prozent, während er im Naturpark Haßberge zwei Drittel der Fläche einbringe. Hofheim, Ebern und Königsberg hätten sich für den Standort Haßberge beworben und Königsberg habe den Zuschlag bekommen. Viele Punkte sprächen für ausgewählten Standort.
"Spuren im Steigerwald"
"Spuren im Steigerwald" nennt sich ein Mediaguide und ein Projekt, das in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler Herman de Vries entstanden ist und für den es auch eine App gibt. Damit kann man 28 kurze philosophische Texte und Textfragmente abrufen, die in Stein gemeißelt und vergoldet an meist unauffälligen Stellen im Wald verborgen sind. Der Vertrag mit einer Medien KG war nun abgelaufen. Das Gremium entschied sich aber dafür, diese App fortzuführen, weil sie auch die Bedeutung des Künstlers Hermann de Vries unterstreiche.
Vernissage am 2. November
Alle zwei Jahre lobt der Landkreis einen Kunstpreis aus. Von 50 Künstlerinnen und Künstlern sind dabei 102 Werke angemeldet und schließlich 29 Kunstschaffende mit 42 Kunstwerken ausgewählt worden. Die Werke sind am Samstag, 2. November, um 19 Uhr im Schloss Oberschwappach im Rahmen einer Vernissage zu sehen und für den 24. November ist die Preisverleihung geplant.