Da wirkte Markus Söder schon vor einem Jahr euphorischer als der Kreistag Haßberge jetzt am Montag: Ausdrücklich lobte der Ministerpräsident da in einer Videobotschaft vom 8. Juli 2021 die Initiative "Netzwerk Main" und ihr Bestreben, das "Bewusstsein für unseren fränkischen Fluss" zu stärken. Und versprach, das Projekt weiterhin zu unterstützen.
An diesem Montag durfte die Initiative, vertreten durch Projektmanager Marc Heinz und Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus, im Kreistag für sich werben – und dabei spielte sie auch noch einmal Söders Grußworte ein. Allerdings gab es aus dem Gremium keine einzige Wortmeldung zur Präsentation der beiden. Kein Lob, keine Kritik, keine Fragen. Obwohl es doch um eine Vernetzung aller Akteure an – um mit Söder zu sprechen – einer der zentralen Wasserachsen Nordbayerns und einer der spannendsten Kulturregionen geht. Zu der der Landkreis Haßberge dazugehört.
Und das, obwohl die Gemeinde Knetzgau, von der die Initiative ausgeht, dringend Fürsprecher braucht: Im März läuft das vom Heimat- und Finanzministerium finanzierte und auf zwei Jahre ausgelegte Vernetzungsprojekt aus. Paulus erhofft sich eine Verlängerung für zwei weitere Jahre, denn die erste Projektphase fiel mitten in die Corona-Krise. "Da war eine Netzwerkarbeit, so wie wir uns das gedacht haben, nicht möglich", sagte der Bürgermeister am Dienstag zur Redaktion.
Netzwerk Main hofft auf Finanzierung durch das Umweltministerium
Bei einer Folgefinanzierung setzen Marc Heinz und Stefan Paulus nun auf das Umweltministerium. Und auf die beiden Landräte Wilhelm Schneider aus den Haßbergen und Johann Kalb aus Bamberg. Im Kreistag sagte Landrat Schneider einmal mehr Unterstützung zu, bemerkte allerdings: "Ich kann aber nicht zaubern." Will heißen: Ob der Freistaat angesichts von Ukrainekrieg, Inflation oder Energieverknappung tatsächlich Geld für das Main-Projekt locker machen wird, steht in den Sternen.
Im Frühjahr soll eine große Jugendkonferenz stattfinden
Dabei haben Paulus, Heinz und Mitstreiter viel vor: Im kommenden Frühjahr zum Beispiel wollen sie eine Art Jugendkonferenz einberufen. 100 nach einem Zufallsprinzip ausgewählte Menschen im Alter von 14 bis 24 Jahren sollen in einem Modellprojekt darüber diskutieren, wie sie sich ihr Leben am Main vorstellen – sei es in der Arbeitswelt, in der Freizeit, beim Wohnen, der Kultur oder der Ausbildung. "Mit den klassischen Medien erreichen wir die Jugend ja nicht mehr", sagte Paulus am Montag.
Eigentlich hat das "Netzwerk Main" in den letzten Monaten durchaus erfolgreich Verbindungen geknüpft. Gut 200 Landkreise, Kommunen, Vereine, Verbände oder Forschungseinrichtungen haben die Protagonisten für sich gewinnen können, darunter das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege ebenso wie die Deutsche Umweltstiftung, der Deutsche Ruderverband oder die Hochschulen Bayreuth und Würzburg. Aber sie wollen eben noch weitere Vorarbeiten leisten, um alle Kräfte am Main zu bündeln.
Und um viel Geld geht es ja auch nicht, findet Paulus, der eine Größenordnung von 300.000 bis 400.000 Euro nennt. Im Nachgang der Kreistagssitzung verwies er auf einen wichtigen Fokus des Netzwerks: Die Nachhaltigkeit mit Themen wie der Wassermangel. Dazu gebe es zwar viele Fachforen, von den Ergebnissen bekämen die Bürgerinnen und Bürger aber kaum etwas mit. Hier soll das "Netzwerk Main" und eines Tages auch das Main-Informationszentrum, für das Knetzgau Standortkommune werden will, eine wichtige Vermittlerrolle einnehmen.
Rezept für die Zeitung der Zukunft:
1. Nimm die Pressemeldung und beleuchte sie kritisch von allen Seiten.
2. Glaube nicht alles, was in der Pressemeldung steht.
3. Stelle fest, wer die Pressemeldung geschrieben hat.
4. Frage dich, wer von dieser Pressemeldung profitiert und warum.
5. Stelle eigene Recherchen zum Thema an.
6. Frage die andere Seite.
7. Trenne zwischen Inhalt und Wahrheitsgehalt.
8. Filtere die Meldung und fasse den Sinn in eigenen Worten zusammen.
9. Bilde dir eine unvoreingenommene professionelle Meinung zu Thema. Unterscheide dabei zwischen deiner Meinung.
10. Schreibe dann deinen Artikel für die Zeitung.
Personal für die Kfz-Zulassungsstellen, Geld für die Krankenhäuser, Geld für die Kreisstraßen, Geld für ...
Aber nein, am laufenden Band werden Stellen für irgendwelche Krämpfe geschaffen, Mainerlebniszentrum, Naturparkzentrum, irgendwelche Beratungsstellen, die nur zum Selbstzweck da sind, Partnerschaften mit diktatorischen Staaten, der Krampf will und will nicht aufhören! Hört endlich auf zu krämpfen und macht Eure Arbeit! Haltet die Bürgerversammlungen ab, die vorgeschrieben sind, das gehört z.B. zu Euren Aufgaben!