Seit Ende 2020 ist das Hallenbad in Hofheim geschlossen. Und seitdem warten Schwimmerinnen und Schwimmer sehnsüchtig auf die Wiedereröffnung der sanierungsbedürftigen Schwimmstätte. Zuletzt liefen im Hintergrund die Planungen und Vorbereitungen für die Generalsanierung des Hallenbads. Jetzt sind die Arbeiten vor Ort gestartet. Am 8. Januar wurde in Hofheim mit der Einrichtung der Baustelle begonnen. Ein Bauzaun umgibt aktuell das Hallenbad und den Parkplatz davor.
Ende 2025 soll das Hallenbad in Hofheim wieder öffnen
Anvisiert ist eine Bauzeit von zwei Jahren, wie Ralf Röckelein-Sarré von der Hochbauverwaltung des Landratsamts bei einem Vor-Ort-Termin mit der Redaktion berichtet. Er hat bei der Generalsanierung des kreiseigenen Hallenbads in Hofheim die Projektleitung inne. Wenn alles nach Plan läuft, könne das Hallenbad Ende 2025 wiedereröffnet werden.
Im vergangenen Frühjahr hatte das Landratsamt nach eigener Aussage noch die Jahresmitte 2025 für die Wiedereröffnung angestrebt, damals aber schon eingeschränkt, dass sich noch nicht beurteilen lasse, ob der Termin einhaltbar sei. Röckelein-Sarré zeigt sich vor Ort nun aber optimistisch, dass Ende 2025 ein realistischer Zeithorizont ist.
Nur Eingang und Schwimmhalle werden abgerissen
Wie der Projektleiter erklärt, steht aktuell zunächst einmal die Entkernung des Gebäudes an. Dabei werden unter anderem lose Bauteile, Holzverkleidung und Fliesen entfernt. Auch Schadstoffe, wie in alter Mineralwolle enthalten, müssen dabei entsorgt werden. Das Hallenbad sei zuvor entsprechend beprobt worden, erklärt Röckelein-Sarré. Es seien dabei aber relativ wenig Schadstoffe festgestellt worden, berichtet Jürgen Bergmann, der die Generalsanierung als Architekt betreut.
In der dritten Kalenderwoche soll die Abbruchfirma anrücken. Das Landratsamt stellt mit Blick auf die Generalsanierung klar, dass das Hofheimer Hallenbad nicht komplett, sondern nur teilweise abgerissen wird. Vorgesehen ist ein Abbruch des Eingangs und der Schwimmhalle samt Becken, wie Röckelein-Sarré erklärt. Der turmartige Kamin und die spitz zulaufende Glasfront, die das Erscheinungsbild des Hallenbads bisher prägten, sind also in Kürze Vergangenheit.
"Der Umkleidebereich rechts bleibt bestehen", sagt Röckelein-Sarré mit Blick auf das Hallenbad-Gebäude. Auch der Keller, in dem sich die Technik befindet, wird nicht abgebrochen, sondern saniert. Außerdem erhält das Hofheimer Hallenbad, das zukünftig mit dem nebenan gelegenen Freibad als Kombibad fungieren soll, einen Anbau, der dann der zentrale Eingang zu beiden Bädern ist. Nach hinten wird das Hallenbad zudem ein Stück länger, um Platz für ein Kinderplanschbecken zu schaffen.
Wärmepumpe und ein Spitzenlastkessel mit Gas
"Die Schwimmbad-Technik ist immer ein neuralgischer Punkt", sagt der Projektleiter auf die Frage nach den kritischsten Aspekten der Baumaßnahme. Bergmann nennt zudem den vorderen Anbau. Dieser werde relativ viele Leitungen beinhalten und müsse, was das Fundament betrifft, dem an der vorgesehenen Stelle weichen Boden angepasst werden.
Was die zukünftige Energieversorgung des Hallenbads betrifft, wird dieses von Gas auf Wärmepumpe umgerüstet, wie die Verantwortlichen berichten. Auf die Frage, ob das denn für ein Hallenbad funktioniere, sagt der Projektleiter: "Mittlerweile ja." Auch Jürgen Bergmann bestätigt das. Ergänzend werde es einen Spitzenlastkessel mit Gas geben.
Auch einen Anschluss an das Nahwärme-Netz, das in Hofheim im Raum steht, halte man sich als Option offen. Auf dem Dach des Hallenbads indes ist die Installation einer Photovoltaik-Anlage vorgesehen. Außerdem wird es im Gebäude eine Hybridanlage mit Warmwasserspeicher geben, wie Röckelein-Sarré ergänzt.
13,4 Millionen Euro kostet die Generalsanierung
Als Kosten für die Generalsanierung sind aktuell nach wie vor 13,4 Millionen Euro veranschlagt, wie der Projektleiter bestätigt. Diese bestreiten der Landkreis und einen Teil die Stadt Hofheim. Ob es bei der Summe bleibt, lasse sich noch nicht hundertprozentig sagen. Möglich sind am Markt Bewegungen nach oben sowie nach unten. Der Abbruch sei zum Beispiel jetzt günstiger ausgefallen, berichtet Bergmann.
Die "Rieseninvestition" sei nicht zuletzt auch durch eine vorteilhafte Fördersituation – Städtebau und Finanzausgleich – überhaupt möglich. "Es ist eine außergewöhnliche Baumaßnahme und ein markantes Projekt im Landkreis", fasst Röckelein-Sarré zusammen. Der Bereich der Hallenbäder sei sehr sensibel. "Viele werden geschlossen." In Hofheim aber ist jetzt mit dem Beginn der Bauarbeiten der nächste Schritt in Richtung Wiedereröffnung gemacht.