Die Ortstafel am westlichen Ortseingang von Sand am Main wird vor den Kreisel versetzt. Somit gilt von Knetzgau kommend bereits ab dort Tempo 50. Diesen Erfolg konnte Bürgermeister Bernhard Ruß am Donnerstag in der jüngsten Gemeinderatssitzung verkünden.
„Es war ein langes Hin-und-Her mit dem Landratsamt“, erinnerte Ruß an den Kampf für die Versetzung des Ortsschildes. Die Behörde wollte das nicht genehmigen, weil angeblich keine Bebauung links und rechts der Straße einen Ortseingang signalisiert, was Voraussetzung für die innerörtliche Geschwindigkeit ist. Erst durch Einschalten von Staatssekretär Gerhard Eck, dessen Engagement der Bürgermeister in den höchsten Tönen lobte, lenkte das Landratsamt ein und genehmigte das Vorhaben. Mit den Häusern auf der einen und dem Gewerbegebiet auf der anderen Seite sei nämlich sehr wohl eine zusammenhängende Bebauung gegeben.
Zu viel Halligalli an Fasching
Nach einer langen Diskussion lehnte der Gemeinderat einstimmig den Antrag des 1. FC Sand auf Benutzung der Sport- und Kulturhalle für eine Faschingsparty am Donnerstag vor dem Faschingswochenende 2019 ab. Der Verein wollte den Altweiber-Fasching, der bisher immer im Sportheim stattfand, aus Platzgründen verlegen. Bürgermeister Bernhard Ruß fühlte sich durch den kurzfristigen Antrag etwas überrollt; und auch alle Gemeinderäte hatten Vorbehalte gegen die Genehmigung der Veranstaltung im großen Stil. So sei der Abbau und die Lüftung der Halle bis zum nächsten Tag problematisch, denn am darauffolgenden Tag findet bereits eine weitere, schon vor Monaten genehmigte, Faschingsveranstaltung des SKK Alle Neun statt. Auch könne es den Anwohnern nicht zugemutet werden, das „Halligalli“ unter der Woche zu ertragen, zumal es erfahrungsgemäß beim Altweiber-Fasching „etwas härter zur Sache geht“ und sich die Feierlichkeiten bis in die frühen Morgenstunden hinziehen. Der Gemeinderat verständigte sich daraufhin, dass mit beiden Vereinen das Gespräch gesucht wird und die Möglichkeit einer gemeinsamen Veranstaltung im Jahr 2020 ausgelotet wird.
Heiße Debatte um kalte Halle
Auch sehr heftig ging es zur Sache, als die Aussprache über den Antrag der CSU-Fraktion auf Beheizung der Aussegnungshalle am Friedhof anstand. Eine flächendeckende elektrische Beheizung sei technisch nicht möglich, ermittelte die Verwaltung. Deshalb wurden Infrarot-Bodenheizmatten vorgeschlagen, die aber einem „Fleckerlteppich“ gleichen würden, da hiervon mehrere benötigt würden. Die Gemeinderäte zeigten sich nicht glücklich mit dieser Lösung. Bürgermeister Ruß bezweifelte auch, ob es überhaupt Bedarf gebe, denn die Aufenthaltsdauer in der Aussegnungshalle sei sehr gering. Außerdem sei es „ein Luxus, den 40 Jahre niemand vermisst hat“.
Zweiter Bürgermeister Gerhard Zösch widersprach dem und hob hervor, dass viele Trauergäste sich schon sehr frühzeitig vor der Beerdigung einfinden, um einen Platz zu bekommen. Dritter Bürgermeister Paul Hümmer schlug schließlich vor, als Übergangslösung einen großen Teppich als Dämmung von unten auszulegen. Bürgermeister Ruß ließ darüber als erstes abstimmen, mit dem Ergebnis, dass sich neun Gemeinderäte dafür und zwei dagegen aussprachen. Gerhard Zösch monierte, dass der Vorschlag der CSU-Fraktion eigentlich als erstes zur Abstimmung hätte stehen müssen. Dies erfolgt dann im Anschluss. Mit sechs Ja- und fünf Nein-Stimmen beschloss das Gremium auch, dass eine Planung für die Installation einer Deckenheizung in Auftrag gegeben und ihre Kosten ermittelt werden.
Zuschuss für „Sandsteinmuseum“
Zur Finanzierung des geplanten Themenparks „Erlebniswelt Fränkischer Sandstein“ bat die Gemeinde Breitbrunn alle Kommunen der Lebensregion Plus um eine finanzielle Unterstützung von jeweils 5000 Euro sowie eine Mitgliedschaft im Förderverein mit einem Jahresbeitrag von 60 Euro. Gemeinderat Gerhard Zösch sprach sich für eine Beteiligung aus, jedoch nur unter der Voraussetzung, dass der Gemeinde Sand keine Folgeverpflichtungen entstehen würden. Einstimmig wurde die einmalige Zahlung des Zuschusses und die Mitgliedschaft im Förderverein beschlossen.
Jahresrechnungen abgesegnet
Die Jahresrechnung für die Jahre 2015, 2016 und 2017 wurden ebenfalls einstimmig genehmigt. Der Gesamthaushalt lag in den einzelnen Jahren bei 7,5, 9,8 und 10 Millionen Euro. Der Schuldenstand verringerte sich von 1,4 Millionen Euro (2015) auf 1,1 Millionen Euro (2017), wodurch auch die Pro-Kopf-Verschuldung von 540 Euro (2015) auf 370 Euro (2017) sank.