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Ebern
Bahnstrecke Bamberg-Ebern: Ab 2023 gibt's mehr Abendzüge
Der Haßbergkreis ist froh über die Anbindung an die Domstadt und darüber hinaus. Die Züge werden auch gut genutzt, bestätigt die Bayerische Eisenbahngesellschaft.
Die Agilis-Züge fahren sieben Tage die Woche fast im Stundentakt, was bei Bahnnutzern offenbar gut ankommt. Ab 2023 will die Bayerische Eisenbahngesellschaft Fahrplanlücken vor allem in den Abendstunden schließen.
Foto: Janina Reuter | Die Agilis-Züge fahren sieben Tage die Woche fast im Stundentakt, was bei Bahnnutzern offenbar gut ankommt. Ab 2023 will die Bayerische Eisenbahngesellschaft Fahrplanlücken vor allem in den Abendstunden schließen.
Martin Sage
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:10 Uhr

Die Bahnstrecke Bamberg-Ebern verläuft im Haßbergkreis durch zwei Kommunen, durch den Markt Rentweinsdorf und die Stadt Ebern. Deren Bürgermeister sind froh über die Zugverbindung. Vor allem, dass sie einen Stundentakt haben. "Es ist schon wichtig für eine kleine Kommune, eine Anbindung an eine größere Stadt zu haben", findet Steffen Kropp (SPD-Bürgerblock) aus Rentweinsdorfer Sicht. In der Stadt Ebern denkt der Rathauschef Jürgen Hennemann (SPD) über die Region hinaus und freut sich über die Möglichkeit, mit der Bahn in zweieinhalb Stunden München und in dreieinhalb Stunden Berlin zu erreichen. Nach Bamberg dauert es übrigens 30 Minuten.

Landrat Wilhelm Schneider: Wichtiger Baustein im ÖPNV-Gesamtkonzept

Beide Kommunalpolitiker sind zuversichtlich, dass die Verbindung erhalten bleibt, die Bahn hat in den letzten Jahren eine Menge Geld in die Gleisanlagen investiert. Und die Züge werden genutzt. Landrat Wilhelm Schneider (CSU) spricht von einer sehr guten Anbindung des Landkreises Haßberge an den Bamberger Raum, aber ebenso in die Richtung Coburg/Lichtenfels und nach Bayreuth hin. In der Summe von einem "wichtigen Baustein im Gesamtkonzept des ÖPNV".

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft BEG bestätigt eine Nachfragesteigerung auf der Strecke Bamberg-Ebern. Der Personenverkehr habe von 2010 bis 2019 zwischen Bamberg und Breitengüßbach um zwölf Prozent zugenommen auf 6245 Personenkilometer je Kilometer Streckenlänge, zwischen Breitengüßbach und Ebern gar um 39 Prozent (666 Pkm/km). Die beträchtliche Steigerung in letzterem Fall begründet die BEG mit der Einführung des Stundentaktes 2011.

Ab Dezember 2023 könnte es einen weiteren Sprung nach oben in den Fahrgastzahlen geben; ab dann verlangt die BEG vom Betreiber, wer immer das sein mag, ein verbessertes Abendangebot. Dann müsse der bayernweit vorgegebene Bedienungsstandard mit stündlichem Verkehr von 5 bis 23 Uhr unter der Woche, 6 bis 23 Uhr am Samstag und 7 bis 23 Uhr am Sonntag gewährleistet sein. Aus Sicht des BEG gibt es derzeit vor allem in den Abendstunden Lücken im Fahrplan.

Preisanpassungen sind bis Juni 2021 aufgeschoben

Der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) verspricht, seine alljährlichen Preisänderungen am Jahresbeginn – in der Regel Erhöhungen – im Zuge der Corona-Pandemie bis 30. Juni auszusetzen. Das Einzelticket für die volle Strecke Bamberg-Ebern kostet für Erwachsene 4,65 Euro, für Kinder 2,32 Euro. Was danach passiere, stehe noch nicht fest. Die BEG kündigt unterdessen Verbesserungen am Bahnhof Hallstadt an: Ihn wird die DB Station&Service barrierfrei ausbauen. Und vielleicht lässt sich auch die Streckengeschwindigkeit zwischen Breitengüßbach und Ebern von derzeit 60 km/h auf 80 km/h erhöhen, was zu einem engeren Takt führen könnte.

Apropos Bahnhof: Da hätte Bürgermeister Steffen Kropp schon Wünsche: "Dass die Bahn die kleinen Haltestellen nicht immer links liegen lässt", hofft er und denkt etwa an den schlechten Zustand des Parkplatzes an der Haltestelle Rentweinsdorf.

Die verflixte letzte Meile

Auch bei Agilis weiß man, dass Fahrpläne oder der Service im Zug noch so gut sein können: "Oft scheitert ein Reisevorhaben an der letzten ,Meile', der Verbindung zwischen Bahnhof und Zielort". Gerade im ländlichen Raum ist da Luft für Verbesserungen; die Verkehrsgesellschaft will daran arbeiten. 

 
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  • norbert.zirnsak@igmetall.de
    Wenn man bedenkt, welche hervorragende Entwicklung auch auf der Bahnstrecke Haßfurt-Hofheim möglich gewesen wäre, muss man über Rudolf Handwerker und Eduard Lintner immer noch den Kopf schütteln. Hätten die zwei CSU Größen seinerzeit die Weichen nicht falsch gestellt, könnte das HT heute über eine weitere Erfolgsgeschichte in Sachen Bahnanbindung im Kreis Haßberge berichten. Die Hintergründe zum Aus für die Bahnstrecke Haßfurt-Hofheim beschreiben übrigens Wolfgang Bleiweis und Emil Lehmann in ihrem Büchlein "Lokalbahn Haßfurt-Hofheim, Schienenstrang vom Main in die Haßberge". Ein wichtiges und spannendes Zeitdokument, besonders zur Einordnung des Geschehens Anfang der 1990er Jahre, als Rudolf Handwerker und Eduard Lintner das Ende der Bahnstrecke in die Haßberge besiegelten.
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