
Marco Tonin ist als Vorsitzender des Aktionskreises Haßfurt Aktiv (AHA) zurückgetreten. Bis zur nächsten Wahl werde der Zweite Vorsitzende Stephan Heinisch kommissarisch die Führung der Unternehmervereinigung übernehmen, informiert der AHA in einer Pressemitteilung. Heinisch werde in dieser Zeit auch die bereits geplanten Veranstaltungen durchführen. Ab der Wahl dann auch offiziell den Posten des Ersten Vorsitzenden zu übernehmen, komme für ihn jedoch nicht in Frage, sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion. Das habe er bereits im Vorstand des AHA deutlich gemacht.
Ein zeitintensives Amt, das nicht zu beruflichen Veränderungen passt
Laut der Pressemitteilung habe Marco Tonin, der zusammen mit seiner Familie die Eisdielen-Kette Bassanese betreibt, in der letzten Vorstandssitzung verkündet, dass er seinen Posten als Vorsitzender niederlegen müsse. Begründet habe er diese Entscheidung mit "starken beruflichen Veränderungen, die es ihm nicht mehr ermöglichten, das recht zeitintensive Amt" weiterhin auszuüben. Zuletzt hatte Tonin mehr Verantwortung innerhalb des Familienunternehmens übernommen.
Weiter wird er in dem Schreiben zitiert: "Ich bedauere meinen Rücktritt, da wir eine schöne und erfolgreiche Zeit miteinander hatten." Tonin, der fünf Jahre lang AHA-Vorsitzender war, bedankt sich daher für die "tolle Zusammenarbeit".

"Es muss schnellstmöglich ein neuer Vorstand gefunden werden", sagt der kommissarische Vorsitzende Stephan Heinisch im Gespräch mit dieser Redaktion. Aktuell gebe es niemanden, der Interesse daran bekundet habe, Marco Tonin im Amt nachzufolgen, und auch andere Posten an der Spitze des Vereins müssten bald neu besetzt werden. Heinisch, bei dessen Firma "Blue Protect" Kundinnen und Kunden unter anderem Pools und Poolüberdachungen für ihren Garten kaufen können, bringt sein Bedauern darüber zum Ausdruck, dass sich bei mehr als 80 Mitglieds-Geschäften letztlich zu wenige Leute fänden, die sich in größerem Maß einbringen wollen.
Erfolgreiche Veranstaltungen aber wenig Bereitschaft zur Mitarbeit
Gleichzeitig äußert er auch Verständnis dafür: Aktuelle hätten alle Geschäftsleute genug mit ihren Unternehmen zu tun. Dennoch sagt er: "Es ist schade um diesen Verein. Der steht ja auf gesunden Füßen." Eine gute Zusammenarbeit mit der Stadt Haßfurt sei gegeben und Veranstaltungen wie das Weihnachtsdorf oder die Haßfurter Lange Nacht seine erfolgreiche Besuchermagneten. Nach eigenen Angaben ist der AHA die größte Unternehmervereinigung und Werbegemeinschaft im Landkreis Haßberge.
"Man kann hier was machen, aber man braucht auch die Leute", sagt Heinisch – und äußert auch Kritik an manchen Haßfurter Geschäftsleuten. So sei der letzte verkaufsoffene Sonntag in Haßfurt zwar gut besucht gewesen, doch wenn Einzelhändler sich an einem solchen Tag nicht etwas besonderes einfallen lassen, sondern nur die gleiche Ware auf die gleiche Art verkaufen und präsentieren, wie sie das auch an jedem Wochentag tun, bringe das nicht viel.