
Mit dem Auto, der Bahn, dem Bus oder dem Rad: Täglich pendeln viele Menschen aus dem Landkreis Haßberge zur Arbeit. Doch wohin genau fließen die Pendlerströme aus der Region? Und wie viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kommen im Gegensatz dazu von außerhalb in den Haßbergkreis?
Pendlerquote liegt über dem Bundesdurchschnitt
Auskunft darüber gibt der sogenannte Pendleratlas der Bundesagentur für Arbeit. Er bietet Informationen zu den Aus- und Einpendlern für jeden Kreis in Deutschland – so auch für den Landkreis Haßberge. Hier, das zeigt die aktuellste Statistik, leben 36.350 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (Stand: Juni 2021). Von ihnen pendeln 16.141, also 44,4 Prozent, zur Arbeit in einen anderen Kreis. Sie sind die sogenannten Auspendler.
Damit liegt die Pendlerquote des Landkreises über dem Bundesdurchschnitt. Deutschlandweit nehmen 13,3 Millionen Menschen, was 40 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten entspricht, für ihren Arbeitsplatz den Weg in einen anderen Landkreis in Kauf.
Als Pendlerin oder Pendler gilt laut Definition der Bundesagentur für Arbeit übrigens nur, wer den Arbeitsort außerhalb der Gemeinde- oder Landkreisgrenzen des eigenen Wohnortes hat. Ob und wie häufig der Arbeitsort dann aber tatsächlich aufgesucht wird, spielt keine Rolle.
Auf in die Stadt: Schweinfurt, Bamberg oder Coburg
Klar ist: Im Haßbergkreis gibt es weitaus mehr Menschen, die den Landkreis für ihre Arbeit verlassen als umgekehrt. Die meisten dieser Auspendler machen sich auf den Weg in die Stadt Schweinfurt (4122) und den Landkreis Schweinfurt (1642).

Auch nach Oberfranken zieht es viele Haßberglerinnen und Haßbergler. In der Stadt Bamberg arbeiten 3284 Personen, im gleichnamigen Landkreis verdienen 2046 Personen aus dem Haßbergkreis ihren Lebensunterhalt.
Und einige Landkreisbewohner nehmen sogar noch deutlich weitere Strecken auf sich: 270 von ihnen zieht es zur Arbeit in den Süden, und zwar nach Nürnberg. 248 weitere Personen pendeln in nordöstliche Richtung, nach Lichtenfels. Nicht erfasst wird im Pendleratlas übrigens, mit welchem Verkehrsmittel die Menschen in der Region pendeln. Neben Autos können das auch öffentliche Verkehrsmittel, wie Bus und Bahn, oder Fahrräder sein.
Zumindest laut einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2020 ist das beliebteste Verkehrsmittel für Berufspendler in Deutschland ist das Auto. Demnach nutzen 68 Prozent der Erwerbstätigen den Pkw für den Weg zur Arbeit. Auf Platz zwei liegen die öffentlichen Verkehrsmittel – rund 13 Prozent der Arbeitenden nutzen Zug, Bus, U-Bahn oder Straßenbahn.
Zahl der Einpendler in den Landkreis deutlich geringer
Deutlich niedriger ist indes die Zahl der Einpendler in die Region. 8240 Personen, die in einem anderen Landkreis wohnen, zieht es zur Arbeit in den Haßbergkreis. Die meisten von ihnen kommen aus den Landkreisen Bamberg (1636) und Schweinfurt (1505). Mit deutlichem Abstand folgt danach der Landkreis Coburg (647) .

Der sogenannte Pendlersaldo ist also laut den Daten der Bundesagentur für Arbeit negativ. Das bedeutet: Die Zahl der Auspendler übersteigt die der Einpendler um 7901. Ihren Arbeitsort in der Region haben damit insgesamt 28.449 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, 29 Prozent von ihnen sind Einpendler.
Zum Vergleich: Der Pendlersaldo in den Nachbarlandkreisen Bamberg (-25.446), Coburg (-9179) und Schweinfurt (-22.869) ist ebenfalls negativ. Ganz anders gestaltet sich die Lage jedoch in den dortigen Kreisstädten, beispielsweise in Schweinfurt. Von den dort 53.143 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind 75,4 Prozent Einpendler.
Bei der Zahl der Beschäftigten am Arbeitsort handelt es sich laut dem Pendleratlas der Bundesagentur für Arbeit um ein rechnerisches Ergebnis aus den Beschäftigten am Wohnort, den Einpendlern und den Auspendlern. Die tatsächliche, an anderen Stellen veröffentlichte Zahl kann leicht höher sein, weil es Beschäftigte gibt, für die nur die Arbeitsort- aber nicht die Wohnortinformation vorliegt. Diese fließen der Bundesagentur für Arbeit zufolge nicht in die Pendleranalyse ein.
Diese Aufteiletitis ändert überhaupt nichts dran, wo wer welcher Beschäftigung nachgeht.
Was sich ändern würde ist lediglich der Umstand, dass die Bewohner*innen des Landkreises noch weitere Wege hätten, der Nahverkehr noch schlechter würde und die dann noch größeren Landkreise BA, CO, und SW wenig bis kaum Interesse daran hätten, ihre neuen Gebiete im Schnellverfahren in die bestehenden Strukturen einzubinden.
Keine Sorge, das wird bei den politisch zivilisierten Kreisen wie Schweinfurt und Bamberg nicht passieren! Gerolzhofen, Stadtlauringen und Baunach hatten nie Anlass zur Klage!
Auf das Gejammere unserer Kommunalpolitiker dürfen wir nicht hören, die jammern nur um ihre Posten und ihren (meist daneben liegenden) Einfluss!
Ich bin zufrieden mit unserem Landkreis Haßberge