Windheim

Windheim: Ein Kreuz und seine wechselhafte Geschichte

Wechselhaft ist die Geschichte des Hochkreuzes am Windheimer Feuerwehrgerätehaus. Jetzt wurde es in ehrenamtlicher Arbeit saniert.
Norbert Tammm (Mitte) hat das Kreuz am Feuerwehrgerätehaus in vielen Stunden hergerichtet. Foto: Heike Beudert       -  Norbert Tammm (Mitte) hat das Kreuz am Feuerwehrgerätehaus in vielen Stunden hergerichtet. Foto: Heike Beudert
| Norbert Tammm (Mitte) hat das Kreuz am Feuerwehrgerätehaus in vielen Stunden hergerichtet. Foto: Heike Beudert

Das Flurdenkmal an der Ecke Kreuzstraße/Hinter den Gärten hatte in den letzten Jahren unter Wind und Wetter stark gelitten. Mit der gelungenen Sanierung hofft Ortsreferent Klaus Schebler, dass es wieder viele Jahre die Anlage ziert.

Ortsreferent Klaus Schebler hatte Kostenvoranschläge für eine Sanierung eingeholt. Die Fachleute schätzten eine Restaurierung auf rund 15 000 Euro. Weil das viel Geld ist, fragte Klaus Schebler den Windheimer Norbert Tamm, ob er sich vorstellen könne, ehrenamtlich die Ausbesserung zu übernehmen. Der Ortsreferent wusste, dass Norbert Tamm "ein Händchen für solche Sachen hat". Norbert Tamm sagte zu. Er sei froh, sich einbringen zu können. "Es ist schön, wenn der Sozialverbund im Dorf funktioniert", stellte Norbert Tamm fest. "Dieser Sozialverbund funktioniert ihn Windheim wirklich", meinte Bürgermeister Helmut Blank bei der Präsentation des sanierten Kreuzes.

Dankeschön der Vereine

Auch Ortsreferent Klaus Schebler zeigte sich zufrieden. "Das hat uns sehr viel Geld gespart". Die Vertreter von Kirchenverwaltung (Jürgen Meder), DJK (Cedric Seliger) und der Feuerwehr ( Heiko Müller ) überreichten als Dankeschön einen Präsentkorb. Die Stadt wolle das Engagement ebenfalls mit einem kleinen Gutschein würdigen, kündigte Bürgermeister Helmut Blank an.

Einen Winter lang war Norbert Tamm mit dem Instandsetzen des Kreuzes beschäftigt. Nach einer Trocknungsphase war vor allem das Abschleifen sehr aufwendig. Froh war er, dass Berthold Bötsch und Johannes Heim professionelles Gerät für das Abschleifen des Kreuz-Stammes zur Verfügung stellten. Der Korpus musste dann in reiner Handarbeit bearbeitet werden. Nach diesen Schritten bekam das Flurdenkmal noch eine mehrschichtige Lasur. Die Stunden, die er dafür benötigt hat, habe er nicht gezählt, sagt norbert Tamm. Aber es seien sehr viele gewesen. Ortsreferent Klaus Schebler hofft, dass das Kreuz nun wieder zehn Jahre hält. Dazu sei aber noch nötig, das Schutzblech über dem Korpus zu erneuern.

Das jetzt sanierte Kreuz hat eine durchaus wechselvolle Geschichte. Der Ursprung war ein Sandsteinkreuz, das vor mehr als 140 Jahren in der Dorfmitte errichtet wurde. Am Ende des 2. Weltkrieges, genau am 8. April, hatte abziehende deutsche Artillerie einen Beobachtungsposten im Kirchturm zurückgelassen. Als an diesem Tag amerikanische Truppen auch Windheim erreichten, versuchte der zurückgelassene Soldat zu flüchten. Am Dorfkreuz wurde er von den Amerikanern entdeckt, die daraufhin Panzerfeuer auf den Mann eröffneten. Sie trafen aber nur das Kreuz, das dabei in Stücke ging. Dem Beobachter, so ist in einem Bericht in der Saale-Zeitung vom Oktober 1984 nachzulesen, gelang es im Wald zu entkommen.

Schon bald nach dem Krieg ließen die Windheimer von einem Winkelser Bildschnitzer einen Christuskorpus aus Holz anfertigen. Als Vorlage diente ein Bild vom alten Kreuz. Als dann 1973 die Kanalisation in Windheim gebaut wurde, legten die Windheimer das Kreuz ein, denn der Stamm war morsch und der Korpus stark beschädigt.

Vergessen war das Kreuz allerdings nicht. 1984 übernahm die Feuerwehr die Federführung, das Kreuz wieder aufzustellen, und zwar am heutigen Standort Ecke Kreuzstraße/Hinter den Gärten. Stamm und Korpus wurden daraufhin nach den alten Vorlagen neu gefertigt.

In einem Zeitungsbericht der Saale Zeitung von 1984 wird als Schnitzer ein Bischofsheimer Holzschbildhauer Schwarz genannt.

 
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