Bad Kissingen

Wie Laudensacks Stern in Bad Kissingen weiterleuchten soll

Hermann Laudensack hat sein Hotel samt Sternerestaurant in drei Jahrzehnten auf- und ausgebaut. Jetzt hat er es an den Bauunternehmer Anton Schick verkauft. Zur Zukunftssicherung.
Seit Monatsanfang ist der frühere Hotelbesitzer Hermann Laudensack nur noch Hoteldirektor. Laudensack hat verkauft. Foto: Archiv Ralf Ruppert       -  Seit Monatsanfang ist der frühere Hotelbesitzer Hermann Laudensack nur noch Hoteldirektor. Laudensack hat verkauft. Foto: Archiv Ralf Ruppert
| Seit Monatsanfang ist der frühere Hotelbesitzer Hermann Laudensack nur noch Hoteldirektor. Laudensack hat verkauft. Foto: Archiv Ralf Ruppert

Es gibt in der Region keinen Stern, der länger leuchtet. 1993 hat Hermann Laudensack zum ersten Mal eine der begehrten Auszeichnungen des Guide Michelin für das Restaurant seines Hotels in Bad Kissingen bekommen und sie seither Jahr für Jahr verteidigt. Immer wieder hat der Koch und Hotelier seither vor sich, hinter sich und neben sich manche andere kulinarische Supernova aufgehen sehen. Doch keine der unterfränkischen Sterneküchen konnte sich so lange halten wie seine.

Jünger ist Laudensack darüber allerdings auch nicht geworden. Deshalb hat der 63-Jährige jetzt die Weichen dafür gestellt, den Fortbestand von Laudensacks Parkhotel samt zugehörigem Sternerestaurant für die Zukunft zu sichern. Seit Monatsanfang ist der frühere Hotelbesitzer nur noch Hoteldirektor. Laudensack hat verkauft.

Er hatte das Haus mit seiner Frau aufgebaut und nach eigenen Angaben über 30 Jahre betrieben. Neuer Eigentümer ist Anton Schick jun., Baunternehmer und 2. Bürgermeister der Kurstadt.

Warum hat Schick gekauft?

Schick führt eine lange Liste von Beweggründen für den Kauf an. Sie reicht von der "Liebe zur hochwertigen Gastronomie und Hotellerie", über das "Interesse an Kissingens klassischer Architektur" und "die fachliche Expertise" der Beschäftigten bis hin zum "Wissen um die Bedeutung einer sicheren Zukunft dieses Hauses für Bad Kissingen als Tourismusstandort".

Als Geschäftsmann hat er natürlich, ebenso wie Laudensack, auch aufs Geld geschaut. Man kann aber beiden abnehmen, dass es nicht nur darum ging. Laudensack hätte das attraktiv am Kissinger Luitpoldpark gelegene Hotel mit komfortablen eigenen Parkflächen bestimmt auch an Investoren verkaufen können, die weniger von Hotellerie und Sterneküche, sondern von gut vermarktbarem Wohneigentum in Vorzugslage geträumt hätten. Und Schick hat ein belegbares Faible für Bad Kissinger Traditionsgaststätten.

Einfach nur in die Liste seiner Gastronomieobjekte einreihen will Schick das "Romantikhotel mit Spitzenkulinarik" nicht. Das Laudensacks solle schon auch weiterentwickelt werden, berichtete der neue Eigentümer jetzt.

Neben den für das Haus besonders prägenden Stammkunden, sollen auch neue Zielgruppen erschlossen werden.

Drei Männer stehen für Kontinuität

Schick, dessen Baufirma an bedeutenden Projekten in Frankfurt beteiligt war und ist, will dazu seine Netzwerke in Wirtschaft, Freizeit und Sport, nicht zuletzt im Rhein-Main-Gebiet nutzen. Zunächst einmal aber stehen drei Männer dafür, dass Hotel und Restaurant weiterhin die Erwartungen einlösen, die das Haus bis jetzt prägten.

Für Kontinuität sorgt nicht nur Hermann Laudensack als Hoteldirektor oder Betriebsleiter.

Den Michelin-Stern zu erhalten, diese Aufgabe fällt schwerpunktmäßig in die Zuständigkeit von Frederik Desch.

Er ist bereits seit mehr als zehn Jahren Küchenchef bei Laudensacks. Mit ihnen zusammen ist Restaurantleiter und Sommelier Thomas Hüttl, der ebenfalls seit langer Zeit zur Führung des Hauses zählt, für das operative Geschäft verantwortlich.Siegfried Farkas

 
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