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Münnerstadt
Tierheimbrand: Landrat Bold will keine Kompromisse mehr machen
Der Landkreis will im Falle eines Neubaus der zerstörten Wannigsmühle schon bei den Planungen Unterstützung leisten. Was Leiterin Ursula Boehm dabei wichtig ist.
Landrat Thomas Bold (links) verschafft sich bei Tierheim-Leiterin Ursula Boehm ein Bild von den Brandschäden in der Wannigsmühle.
Foto: Anja Vorndran | Landrat Thomas Bold (links) verschafft sich bei Tierheim-Leiterin Ursula Boehm ein Bild von den Brandschäden in der Wannigsmühle.
Simon Snaschel
 |  aktualisiert: 09.02.2024 12:28 Uhr

Erst vor einigen Tagen hatte sich Boehm gewünscht, der Landkreis würde in ihrer derzeit schwierigen Situation mehr Präsenz zeigen. Nun hat sich Landrat Thomas Bold persönlich einen Eindruck von der zerstörten Tierstation bei Münnerstadt gemacht.

Am Abend des 9. Juni war in der Wannigsmühle Feuer ausgebrochen. Beim Eintreffen der ersten Löschkräfte stand der Dachstuhl des Gemäuers bereits in Flammen, rund 50 Tieren im Inneren war nicht mehr zu helfen. 70 Feuerwehrmänner und -frauen waren bis in die frühen Morgenstunden im Einsatz. Der Brand hat eine bemerkenswerte Welle von Solidarität und Hilfsangeboten ausgelöst.

Die Zerstörungen im inneren des Tierheims sind beträchtlich.
Foto: Anand Anders | Die Zerstörungen im inneren des Tierheims sind beträchtlich.

Nach dem Besuch des Landrats am Donnerstag sprach Boehm von einem sehr zufriedenstellenden Treffen. Zwischen dem Landkreis Bad Kissingen und dem Tierheim Wannigsmühle besteht seit 25 Jahren ein Vertrag über die Aufnahme von Fundtieren. "Wenn wir gemeinsam anpacken, dann lässt sich für die Zukunft wieder etwas sehr Gutes auf die Beine stellen", ist Boehm zuversichtlich.

"Wichtig ist jetzt eine koordinierte Vorgehensweise", teilt derweil der Landrat per Pressemitteilung mit. Mit ihm war Amtstierärztin Sabine Reitzenstein im Tierheim. Sobald alle Versicherungsfragen geklärt seien, - am kommenden Montag steht hier laut Boehm ein weiterer, wichtiger Termin an - sehe der Landkreis weitere Hilfsmaßnahmen vor. Man wolle das Tierheim schon bei der Planung der Baumaßnahmen unterstützen, heißt es in der Mitteilung weiter.

Bold kündigt an: "Es sollten keine Kompromisse mehr gemacht werden. Wenn umgebaut wird, dann richtig." Dem Tierheim hatten stets die finanziellen Mittel gefehlt, um bauliche Mängel zu beheben, so Boehm. Der Brand war durch einen Kurzschluss verursacht worden, die Stromleitungen in der ehemaligen Mühle seien laut der Betreiberin längst in die Jahre gekommen.

Was Boehm nach Corona befürchtet

"Wir wollen keine Nobel-Villa", sagt sie jetzt. Aber das Tierheim müsse funktional sein. Schon lange in Planung sei ein neues Hundehaus, auch über den Einbau einer Sprinkleranlage sei vor dem Brand bereits diskutiert worden. Zu wünschen übrig lasse zudem die Mobilfunk-Anbindung. "Hier kann ein Förderprogramm, das für abgelegene Höfe geschaffen wurde, um sie mit schnellem Internet zu versorgen, greifen", erklärt Landrat Bold.

Das Tierheim wird weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis angewiesen sein. "Ich sehe ein großes Problem auf uns zukommen, wenn die Corona-Pandemie vorbei ist", sagt Boehm. Viele Menschen hätten sich in Zeiten von Home-Office und Kurzarbeit ein Haustier angeschafft. Wenn dafür dann doch einmal die Zeit fehle, befürchtet sie eine Welle von Abgaben im Tierheim.

 
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  • ra.kellermann@gmx.de
    Brandschutz ist echt so ziemlich das Wichtigste. Am besten mit Direktalarm zur Feuerwehr.
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