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Hammelburg
Theresa Schmid wird neue Leiterin der Tourist-Info in Hammelburg: Örtliche Vertrautheit und internationale Perspektive
Viel ist Theresa Schmid in der Welt herumgekommen. Nun kehrt sie in besonderer Funktion zu ihren Wurzeln zurück. Wofür die frühere Weinprinzessin dankbar ist.
Theresa Schmid ist die neue Leiterin der Tourist-Info in Hammelburg
Foto: Wolfgang Dünnebier | Theresa Schmid ist die neue Leiterin der Tourist-Info in Hammelburg
Wolfgang Dünnebier
 |  aktualisiert: 08.02.2024 19:20 Uhr

Die Welt des Tourismus-Managements erscheint schnelllebig. Für viele Uni-Absolventinnen und -Absolventen ist ein Engagement in kleinen Städten eher ein Sprungbrett auf der Karriereleiter. Entsprechend schnell drehte sich zuletzt diesbezüglich in Hammelburg das Personalkarussell.

Nun baut der Stadtrat auf Beständigkeit und entscheidet sich für Theresa Schmid als neue Leiterin der Tourist-Info. Anfang Juni tritt sie ihr Amt in der Saalestadt an.

Für die Tourist-Info Hammelburg steht der Umzug ins Bürgerhaus an

Seit vergangenem Herbst war die Stelle vakant, nachdem sich Schmids Vorgängerin Verena Dotzel beruflich anders orientiert hatte. Dass diese Lücke nun geschlossen werden kann, ist wichtig. Denn  voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2023 steht der Umzug der Tourist-Information ins Bürgerhaus am Marktplatz bevor.

"Das wird wohl meine ersten Monate bei der Stadt prägen", blickt Schmid im Gespräch mit dieser Redaktion voraus. Es gelte, einen einladenden Auftritt zu erarbeiten. "Dazu gehört auch Öffnungszeit am Sonntag", ist Schmid überzeugt. Dabei denkt sie zunächst an zwei Stunden.

Theresa Schmid war drei Jahre Weinprinzessin in Hammelburg

Die 37-Jährige ist in der Stadt keine Unbekannte. Von 2005 bis 2008 war sie Hammelburger Weinprinzessin. Außerdem blickt sie mit ihrer Familie auf lange Weinbautradition zurück. Zudem ist die Absolventin des Frobenius-Gymnasiums im Weinbauverein aktiv und gehörte lange dem Vorstand der Musikinitiative an.

Wichtig sei ihr bei aller Vertrautheit die Außenperspektive auf die Stadt, sagt sie mit Verweis auf ihr bewegtes Leben. Nach dem Abitur 2005 wurde sie beim FC-Weinfest vor großem Publikum zur Weinprinzessin gekürt. Die Würde hatte sie bis 2008 inne. "Das Amt hat mich geprägt", sagt sie dankbar. Sie habe dabei gelernt, frei zu sprechen und sicher aufzutreten. Zudem sei während der Regentschaft ihr Beschluss gereift, Weinmarketing zu studieren.

Traditionen wahren, aber moderne Präsentationen

Mit Blick auf ihren Werdegang lässt Schmid auf die traditionelle Ernennung von Weinhoheiten nichts kommen. "Das ist mehr als ein Marketing-Gag", stellt sie fest. Aber: "Es muss nicht immer Dirndl sein", wünscht sie sich eine Abkehr von allzu folkloristischer Kleiderordnung. Denn es gebe im Weinbau viele moderne Frauen, die sich authentisch präsentieren sollten.

Ein jüngeres Image sei für die Stadt auch in anderen Bereich möglich: Bei den städtischen Gästeführern sei Nachwuchs und mehr Schulung denkbar. "Eingeschlafen", sei nach 2018 leider die Weinmesse, die Schmid im Weinbauverein maßgeblich unter Beteiligung von etwa zehn Saaletalwinzern ins Leben gerufen hatte. Dabei sei derartige Kommunikation wichtig.

Unter dem Stichwort Synergien schwebt Schmid verstärkte Zusammenarbeit mit der Bayerischen Musikakademie, vielleicht im Rahmen von Konzertwochenenden, und der Bundeswehr, die ja Interesse an attraktiven Standorten habe, vor.

"Wie viel Hammelburg zu bieten hat, ist uns oft gar nicht bewusst", findet sie. Es habe sich touristisch schon viel getan, aber: "Wir können uns noch besser zeigen." Gerade die Burgen und Ruinen könnten stärker in Familienprogramme eingebunden werden. Außerdem gebe es hier noch Handwerksbetriebe von Winzern und Brennern bis zu Käsereien, die einen Besuch lohnen.

Zwei Jahre hat Theresa Schmid in Mexiko gelebt

Begonnen hat Schmid ihren akademischen Werdegang in Würzburg mit Masterstudiengängen in spanischer Literatur, Geographie und Volkskunde, bevor sie zwei Jahre in Mexiko lebte. Berufsbegleitend studierte sie dann von München aus im Burgenland Weinmarketing.

Nach einem achtmonatigen Abstecher an die Tourismus Bad Neustadt GmbH, wechselte sie 2014 zum Weingut Juliusspital nach Würzburg, wo ihr im Veranstaltungsbereich ihr fließendes Englisch und Spanisch zugute kamen. Dort habe es täglich bis zu zehn Führungen und an den Wochenenden bis zu 28 Veranstaltungen gegeben, erzählt die neue Hammelburger Tourismus-Chefin.

Mitarbeit im eigenen Weinberg als Hobby und Nebenerwerb

Auch familiär ist Theresa Schmid in Hammelburg verortet. Ihr Ehemann Christian Schneider ist in Pfaffenhausen geboren. Bis zu ihrer Rückkehr zum Juliusspital 2020 lebte das Paar drei Jahre in Detroit. Inzwischen hat sie zwei kleine Kinder, das elterliche Wohnhaus übernommen und freut sich über die gelegentliche Mitarbeit auf den einen Hektar großen Weinbergsflächen, die die Familie im Nebenerwerb betreibt.

 
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