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Hammelburg
Ausflugstipp für den Herbst in Unterfranken: Auf nach Hammelburg und wandern, wo der Wein gedeiht
Wer gerne in der Natur unterwegs ist und sich auch für Wein und Geschichte interessiert, ist auf dem "Weinlehrpfad Hammelburg" richtig. Tipps für die kleine Wanderung.
Unterwegs auf dem 5,8 Kilometer langen Weinlehrpfad in Hammelburg. Der Start der Wanderung beginnt mit Treppen. Diese führen zunächst hoch zur Kreuzigungsgruppe.
Foto: Patty Varasano | Unterwegs auf dem 5,8 Kilometer langen Weinlehrpfad in Hammelburg. Der Start der Wanderung beginnt mit Treppen. Diese führen zunächst hoch zur Kreuzigungsgruppe.
Patty Varasano
 |  aktualisiert: 08.02.2024 20:47 Uhr

Dieser knapp sechs Kilometer lange Wanderweg führt nicht nur am romantischen Schloss Saaleck vorbei, sondern auch durch die herrliche Kulturlandschaft des Saaletals, vorbei an Wiesen und Feldern und mitten durch markante Weinberge samt tollen Panoramablicken. Der Weinlehrpfad Hammelburg im Landkreis Bad Kissingen erklärt anhand von 17 Informationstafeln Spannendes über die enge Verbundenheit der Fuldaer Fürstäbte zur Stadt - und über die Besonderheiten des Weinbaus im Fränkischen Saaletal.

Auf einem steilen Bergrücken, thront die Burg Schloss Saaleck. Der Bergfried, der bis 1749 als Gefängnisturm diente, ist als Aussichtsturm zugänglich und bietet einen herrlichen Ausblick über das Saaletal.
Foto: Patty Varasano | Auf einem steilen Bergrücken, thront die Burg Schloss Saaleck. Der Bergfried, der bis 1749 als Gefängnisturm diente, ist als Aussichtsturm zugänglich und bietet einen herrlichen Ausblick über das Saaletal.

1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?

Die Rundwanderung auf dem "Weinlehrpfad Hammelburg" ist 5,8 Kilometer lang. Die Route führt nicht nur am romantischen Schloss Saaleck vorbei, sondern auch durch die herrliche Kulturlandschaft des Saaletals, vorbei an Wiesen und Feldern und mitten durch Wald und markante Weinberge samt tollen Panoramablicken. Der Weinlehrpfad zählt zu den zertifizierten Touren mit dem Qualitätssiegel "Wege zum Wein". Das bedeutet, dass Ausflügler die Weinberge auf unmittelbare Weise wandernd erleben können und die Route viel Abwechslung verspricht.

Die Route des Weinlehrpfads in Hammelburg ist gut sichtbar ausgeschildert.
Foto: Patty Varasano | Die Route des Weinlehrpfads in Hammelburg ist gut sichtbar ausgeschildert.

2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?

Mit dem Auto erreicht man den Parkplatz an der Bayerischen Musikakademie Hammelburg "Am Schloßberg" bequem über die A7, Ausfahrt "Hammelburg" oder über die B27 in Richtung Hammelburg/Gemünden, Ausfahrt Schloss Saaleck und Kloster Altstadt. Die Anfahrt zur Musikakademie ist bereits vor Hammelburg ausgeschildert. Mit dem Zug kommt man über Würzburg bzw. Bamberg, über Kassel oder über die Erfurter Bahnstrecke. Vom Bahnhaltepunkt Hammelburg Bahnhof sind es gut 20 Minuten zu Fuß bis zum Startpunkt.

Saaleck war ursprünglich eine Amtsburg der Landesherren aus dem Kloster Fulda. Seit dem 12. Jahrhundert diente die Burg als Weingut.
Foto: Patty Varasano | Saaleck war ursprünglich eine Amtsburg der Landesherren aus dem Kloster Fulda. Seit dem 12. Jahrhundert diente die Burg als Weingut.
Unterwegs auf dem 5,8 Kilometer langen Weinlehrpfad in Hammelburg. Bereits nach den ersten Metern der Wanderung hat man einen guten Blick auf Hammelburg.
Foto: Patty Varasano | Unterwegs auf dem 5,8 Kilometer langen Weinlehrpfad in Hammelburg. Bereits nach den ersten Metern der Wanderung hat man einen guten Blick auf Hammelburg.

3. Warum sollte ich dorthin?

Seit dem Jahr 777 werden in Hammelburg Reben angebaut und Weine ausgebaut. Damals schenkte Karl der Große den als Hamulo Castellum bezeichneten Ort dem Kloster Fulda. Neben Feldern, Wiesen, Weiden und Wäldern wurden in der Urkunde auch Weinberge (vineae) dokumentiert. Deshalb kann sich Hammelburg heute nachweislich als die älteste Weinstadt Frankens bezeichnen.

Freunde eines edlen Tropfens vermittelt der Weinlehrpfad anhand von 17 Informationstafeln Spannendes über die enge Verbundenheit der Fuldaer Fürstäbte zu Hammelburg und über die Besonderheiten des Weinbaus im Fränkischen Saaletal. Die Tour macht zeitgleich auch erlebbar, wie das milde Klima die fruchtbaren Böden und die Pflege der Winzer für den besonderen Charakter und Geschmack der Weine sorgen. Erstmals im Jahr 716 urkundlich erwähnt, blickt das Städtchen an der Fränkischen Saale bereits auf eine über 1300-jährige Geschichte zurück, die bis heute fest mit dem Wein verbunden ist, was auch vielerorts spürbar wird.

Blick auf die Kreuzigungsgruppe, an der man gleich am Anfang der Tour vorbeiläuft. Sie ist Teil des Stationsweges, der als Rundweg um das Kloster angelegt wurde.
Foto: Patty Varasano | Blick auf die Kreuzigungsgruppe, an der man gleich am Anfang der Tour vorbeiläuft. Sie ist Teil des Stationsweges, der als Rundweg um das Kloster angelegt wurde.

4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?

Der Weinlehrpfad Hammelburg ist Start- oder Endpunkt des Abtsweges, der auf 84 Kilometern Länge von Fulda bis Hammelburg führt. Die beiden Städte verbindet eine lange Geschichte, die – wie eben beschrieben – im Jahr 777 ihren Anfang nahm.

Der Lehrpfad beginnt an der Bayerischen Musikadademie am Franziskanerkloster Altstadt. Hier informiert eine Übersichtstafel über Eckdaten und Verlauf des Lehrpfads. Über Treppen geht es zunächst bergauf Richtung Kreuzigungsgruppe, die den höchsten Punkt des Stationenwegs bildet, der als Rundweg um das Kloster angelegt wurde. Bereits hier hat man einen hübschen Ausblick auf die Stadt. Wenige Schritte weiter liegt Schloss Saaleck. Vom Bergfried offenbart sich ein noch weiterer Fernblick über das Saaletal.

Unterwegs auf dem 5,8 Kilometer langen Weinlehrpfad in Hammelburg. Die Tour macht erlebbar, wie das milde Klima die fruchtbaren Böden und die Pflege der Winzer für den besonderen Charakter und Geschmack der Weine sorgen.
Foto: Patty Varasano | Unterwegs auf dem 5,8 Kilometer langen Weinlehrpfad in Hammelburg. Die Tour macht erlebbar, wie das milde Klima die fruchtbaren Böden und die Pflege der Winzer für den besonderen Charakter und Geschmack der Weine sorgen.

Im Anschluss geht’s weiter durch den Wald bis man die Weinberge am Schlossberg erreicht. Hier steht inmitten der Rebstöcke das Kavaliershäuschen, ein historisches Weinbergshaus. Der Weg führt hier zunächst entlang einer Natursteinmauer und danach weiter durch den Wald, bis zum Waltertal, wo ein großes Weinbergsareal beginnt. Von hier oben hat man einen traumhaften Blick auf den Ort Obereschenbach, der malerisch am Fuße des Sodenbergs liegt. Kurz vor dem Ende des Weinbergs steht auch eine Schutzhütte, die zu einer Pause einlädt. Bei schönem Wetter bietet es sich aber an, den Rastplatz im Freien zu nutzen, von dem man ebenfalls einen fabelhaften Blick ins Tal genießt. Die Tour führt weiter durch die Weinberge zurück ins Tal und von dort geht es vorbei an Feldern, Wiesen und Waldwege zurück zum Ausgangspunkt.

Im Schlossweinberg steht inmitten der Weinbergszeilen das Kavaliershäuschen, ein historisches Weinbergshaus.
Foto: Patty Varasano | Im Schlossweinberg steht inmitten der Weinbergszeilen das Kavaliershäuschen, ein historisches Weinbergshaus.

5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?

Für die Rundwanderung sollte man rund zwei Stunden veranschlagen. Wer einen Schlenker zum Aussichtspunkt Laibergskreuz macht, benötigt circa eine halbe Stunde länger.

Blick von den Weinbergen auf Obereschenbach, das malerisch am Fuße des Sodenbergs liegt. Die Höhenzüge um den Ort bestimmen die Kessellage und bieten von dieser Anhöhe traumhaft schöne Aussichten, sowohl auf das Tal als auch auf den Ort.
Foto: Patty Varasano | Blick von den Weinbergen auf Obereschenbach, das malerisch am Fuße des Sodenbergs liegt. Die Höhenzüge um den Ort bestimmen die Kessellage und bieten von dieser Anhöhe traumhaft schöne Aussichten, sowohl auf das Tal ...

6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?

Die Tour ist ganzjährig wanderbar. Gerade jetzt im Herbst, wenn die Trauben prall und saftig in den Weinbergen hängen oder sich das Laub in ein immer bunteres Farbenmeer verwandelt, hat die Wanderung jedoch einen ganz besonderen Charme.

Der Zugang zum Weinlehrpfad ist auch über den ein Kilometer langen Kapellenkreuzweg möglich. Der barocke Kreuzweg stammt aus dem 18. Jahrhundert.
Foto: Patty Varasano | Der Zugang zum Weinlehrpfad ist auch über den ein Kilometer langen Kapellenkreuzweg möglich. Der barocke Kreuzweg stammt aus dem 18. Jahrhundert.

7. Für wen ist der Ausflug geeignet?

Wann wenn nicht jetzt im Herbst bietet sich eine Wanderung durch die Weinberge an? Die ersten Trauben sind schon geerntet, später reifende Sorten hängen noch in den Stöcken, um aus Sonne und Niederschlägen weiter an Güte zu gewinnen. Ein faszinierendes Schauspiel. Wer ein Faible für das Thema Wein hat oder einfach gerne dort spazieren möchte, wo der Stolz der Winzer gedeiht, ist auf der Tour genauso gut aufgehoben wie all jene, die sich gerne historische Gebäude ansehen und das mit Naturgenuss vereinen möchten.

Informationstafeln entlang des Weinlehrpfads in Hammelburg  laden zu einem Streifzug durch die bewegte Geschichte ein.
Foto: Patty Varasano | Informationstafeln entlang des Weinlehrpfads in Hammelburg  laden zu einem Streifzug durch die bewegte Geschichte ein.

8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?

Während der Wanderung besteht keine Möglichkeit einzukehren. Die Route beginnt und endet jedoch in der Stadt Hammelburg. Hier stehen zahlreiche gastronomische Betriebe zur Verfügung, angefangen von der Bäckerei über Café oder Pizzeria bis hin zum Restaurant.

 Auch mitten in den Weinbergen lädt ein Platz zum Rasten ein.
Foto: Patty Varasano |  Auch mitten in den Weinbergen lädt ein Platz zum Rasten ein.

9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will – was bietet die Umgebung?

- Ein Wahrzeichen des Marktes Elfershausen ist die im 12. Jahrhundert erbaute Burgruine Trimburg. Jahrhunderte hindurch ragte sie über dem Tal und den dort lebenden Menschen als Zeichen der Macht und Stärke auf. Heute ist die Trimburg eine romantische Ruine von imposantem Ausmaß.

- Ruine Homburg: Die Homburg bei Gössenheim ist eine der mächtigsten Burgruinen Deutschlands, die außerdem eine wunderbare Aussicht auf die Umgebung bereithält. Sie hat sowohl den Bauernkrieg, als auch den Dreißigjährigen Krieg unversehrt überstanden.

- Der Trettstein-Wasserfall ist ein sechs Meter hoher Wasserfall des Eidenbachs zwischen Gräfendorf und Dittlofsroda. Auch im Winter, wenn Eiszapfen ein malerisches Bild abgeben, ist der Trettstein, der als Naturdenkmal und Geotop geschützt ist, eine Sehenswürdigkeit.

- Die Stadt Gemünden am Main erzählt eine spannende und wechselvolle Geschichte. Der Mühltorturm, der Eulenturm, der Hexenturm und die Reste der Altstadtmauer zeugen von den mittelalterlichen Stadtgrenzen. Der Ort im Landkreis Main-Spessart bietet außerdem einige Sehenswürdigkeiten. Allen voran die malerische Altstadt und die Ruine Scherenburg.

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Unterwegs auf dem 5,8 Kilometer langen Weinlehrpfad in Hammelburg. Blick von einem Rastplatz im Freien auf Obereschenbach, das malerisch am Fuße des Sodenbergs liegt. Die Höhenzüge um den Ort bestimmen die Kessellage und bieten von dieser Anhöhe traumhaft schöne Aussichten, sowohl auf das Tal als auch auf den Ort.
Foto: Patty Varasano | Unterwegs auf dem 5,8 Kilometer langen Weinlehrpfad in Hammelburg. Blick von einem Rastplatz im Freien auf Obereschenbach, das malerisch am Fuße des Sodenbergs liegt.
Unterwegs auf dem 5,8 Kilometer langen Weinlehrpfad in Hammelburg. Auf der Klosterstraße geht's vorbei an Feldern, Wiesen und Waldwege zurück zum Ausgangspunkt.
Foto: Patty Varasano | Unterwegs auf dem 5,8 Kilometer langen Weinlehrpfad in Hammelburg. Auf der Klosterstraße geht's vorbei an Feldern, Wiesen und Waldwege zurück zum Ausgangspunkt.
 
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