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Zeitlofs/München/Berlin
Strommasten für SuedWestLink in Unterfranken: Aiwanger zurückhaltend, klares Nein von CSU-Abgeordneten
Wird es eine für die Region brisante Kehrtwende bei Strom-Fernleitungen wie SuedWestLink geben? Das sorgt in der Politik jetzt für Diskussionen.
Etwa 200 Strommasten dieser Art wie hier bei Gambach (Lkr. Main-Spessart) könnten auf die Region zukommen, wenn die Fernleitung SuedWestLink nicht mit Erdverkabelung umgesetzt wird.
Foto: Björn Kohlhepp (Archivbild) | Etwa 200 Strommasten dieser Art wie hier bei Gambach (Lkr. Main-Spessart) könnten auf die Region zukommen, wenn die Fernleitung SuedWestLink nicht mit Erdverkabelung umgesetzt wird.
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 15.07.2024 19:15 Uhr

Strommasten statt Erdverkabelung: Die geplante Kehrtwende bei Fernleitungen wie SuedWestLink hat politische Diskussionen ausgelöst. Während sich Bayerns Energieminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) eher zurückhaltend über Strommasten äußert, kommt von unterfränkischen CSU-Bundestagsabgeordneten ein klares Nein.

Hintergrund ist, dass in der Unionsfraktion in Berlin nach Medienberichten diskutiert wird, den per Gesetz festgeschriebenen Vorrang der Erdverkabelung zugunsten von Strommasten zu kippen. Strom-Fernleitungen mit Masten statt unterirdischer Kabel zu bauen, gilt als schneller und günstiger.

Strommasten für SuedWestLink in Unterfranken: Aiwanger zurückhaltend, klares Nein von CSU-Abgeordneten

Damit hängt wiederum zusammen, dass das Stromnetz in Deutschland wegen des massiv gestiegenen Anteils von Öko-Strom als überlastet gilt und so schnell wie möglich durch Fernleitungen wie SuedLink oder SuedWestLink ertüchtigt werden soll. Die geplante Kehrtwende hin zu Strommasten hat allerdings in den vergangenen Tagen bereits für Ablehnung in Unterfranken gesorgt. Auf die Region könnten nach groben Berechnungen 200 neue Masten zukommen.

So kritisierte etwa Bürgermeister Matthias Hauke, dass seine Gemeinde Zeitlofs im Kreis Bad Kissingen schon die Strommasten der geplanten Fulda-Main-Leitung wird ertragen müssen. Kämen die Masten von SuedWestLink hinzu, sei das eine unzumutbare Belastung für Zeitlofs. Regionale Bürgerinitiativen haben indes signalisiert, gegen die Strommasten-Variante kämpfen zu wollen.

Energieminister Aiwanger: Erdverkabelung hat mehr Akzeptanz

Bayerns Energieminister Aiwanger hob auf Anfrage hervor, dass unterirdische Leitungen in der Bevölkerung nicht so kritisch gesehen würden wie Strommasten. "So hat die Erdverkabelung von SuedLink und SuedOstLink in der Summe einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, die Akzeptanz für beide Leitungen deutlich zu verbessern", sagte Aiwanger.

Wenn jetzt auf Strommasten umgestellt würde, müssten neue Pläne für SuedWestLink und ähnliche Vorhaben erstellt werden. Das verzögere den Ausbau der nationalen Übertragungsnetze und erhöhe dessen Kosten, so der Minister.

Was in Berlin wegen der Strommasten diskutiert wird

Unterdessen gibt es in der Arbeitsgemeinschaft Energie der CDU/CSU-Fraktion in Berlin die Idee, auf Strommasten umzustellen. Von den unterfränkischen CSU-Bundestagsabgeordneten Alexander Hoffmann, Anja Weisgerber und Dorothee Bär kam dazu bereits ein klares Nein.

Die Erdverkabelung sei gesetzlich geregelt und von der Bevölkerung akzeptiert. Deshalb sollte bei SuedWestLink und Co. an ihr festgehalten werden, schreiben die Abgeordneten in einer gemeinsamen Mitteilung. Über die Idee der AG Energie will die Fraktion in wenigen Tagen abstimmen und sie dann dem Bundestag zur Abstimmung vorlegen.

 
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