Das Warten auf Minus-Temperaturen und gehörig Schnee gehört für Rhöner Bergfexe zum Winter wie der Schaum auf einem süffigen Bier. Nach dem steten Auf und Ab in dieser Skisaison scheinen die Alpin-Fahrenden nun wieder bei genügend Schnee und offenen Liften auf ihre Kosten zu kommen. Auf den Pisten gilt sowohl in Hessen als auch in Bayern die 2G-Regel.
Hier ein Überblick über den laufenden Skibetrieb in der Rhön. Am Ende des Artikels finden Sie eine Karte mit den jeweiligen Standorten der Rhöner Lifte.
1. Für die Vielseitigen: Drei Skilifte am Kreuzberg
Das Wintersportzentrum in Haselbach am Kreuzberg lockt mit dem längsten Lift und damit auch mit der längsten Abfahrt in der Rhön. Der Dreitannenlift – mittlerweile 58 Jahre alt – ist 1400 Meter lang und überwindet vom geräumigen Parkplatz in Haselbach aus 318 Höhenmeter bis hoch zur Bergwachthütte. Mit dem Blicklift, dem ältesten Lift der bayerischen Rhön, und dem Rothanglift stehen am Kreuzberg zwei Aufstiegs-Alternativen zur Verfügung. Genießer nutzen die Familienabfahrt, sie ist mit 2600 Metern auch die längste in der Rhön.
Geübtere fahren im Kanonenrohr am Käuling. In die steileren Wieslich, direkt neben dem Dreitannenlift, gehen eher ambitionierte Skifahrer. Die Fischzucht, eine 1700 Meter lange Abfahrt mit einer steilen, engen Stelle im Wald, sollte nur bei guter Schneelage gefahren werden. Zunächst ist nur der Rothanglift offen.
Park-Alternativen: Kreuzberg-Sattel, Rothang, Parkplatz am Kloster;
Rast: Klostergastronomie, Gemündener Hütte, Berggasthof Roth, Neustädter Haus, Dreitannenalm.
Weitere Infos: www.skilifte-kreuzberg.de, Tel.: 09772 433
2. Für Familien und Freestyler: Drei Skilifte am Arnsberg
Pistenpflege am Arnsberg ist seit jeher ein wichtiges Kriterium für die Betreiberfamilie. Die sechs verschiedenen Abfahrten – vier blaue, zwei rote – sollen schließlich für alle Besucher und Könnensstufen bestens präpariert sein. Drei Schlepplifte bringen die Skifahrenden auf den 840 Meter hohen Berg. Der A 1 startet im Mühlengrund in Oberweißenbrunn, der Doppellift A 2 an der Kreuzbergstraße. Familien fahren gerne auf den sanften Hängen am Ziegelberg am A 2, Könner auf den zwei roten Pisten (Kehlwald, 1500 Meter lang, Schneesgrübe, 1400 m) direkt am Arnsberg-1-Lift. Die Piste Schneesgrübe ist auch für DSV-Punkterennen zugelassen.
Wer es länger laufen lassen will, nimmt die Abfahrt Riesenhägle, sie ist 2200 Meter lang und führt vom Arnsberg-Gipfel zur Talstation im Mühlengrund. Dort gibt es auch einen kleinen Tellerlift für Kinder. Freestyler können sich in schneereichen Jahren auch im Funpark am A-2-Lift vergnügen. Zunächst ist nur der A-2 offen.
Parkplätze: An der Kreuzbergstraße und in Oberweißenbrunn (je 750 Plätze);
Rast: Utes Bude, Arnsbergstüberl, Lumumba-Hütte.
Weitere Infos: www.arnsberglifte.de, Tel.: 09772 277
3. Für Steilhang-Fans: Drei Lifte am Simmelsberg
Ein Schlepplift und zwei Übungslifte erschließen das Skizentrum Simmelsberg (840 Meter über Normal Null). Es liegt bei Rodenbach an der B279 zwischen Oberweißenbrunn und Gersfeld. Die Lifte werden vom Skiklub Hanau betrieben. Es gibt vier Abfahrten, eine leichte für Familien (1600 Meter lang), zwei mittelschwere am Slalomhang und an der Waldabfahrt sowie eine schwarze Abfahrt. Diese Rennstrecke wird auch schon mal die "Hessische Streif" genannt. Dort tummeln sich bei ausreichend Schneelage gerne Tiefschneefahrer und Snowboarder. Der Simmelsberg zählt als Geheimtipp mit kaum Wartezeiten.
Parkplatz: In Rodenbach
Rast: Terrasse am Hanauer Haus, Kiosk
Weitere Infos: www.skizentrum-simmelsberg.de, kein Telefon
4. Für Flutlicht-Fans: Ein Schlepplift am Zuckerfeld
Wenn der Nachbar nach der Arbeit schnell sein Snowboard ins Auto packt, kann nur das Zuckerfeld sein Ziel sein. Denn in Obernhausen am Südwesthang der Wasserkuppe läuft der Lift länger. Betreiber Harald Jörges schaltet bis 22 Uhr das Flutlicht an. Auf vier verschiedenen Strecken – die längste ist knapp zwei Kilometer lang – können Skifahrerinnen und Skifahrer abfahren. Für Snowboarder ist eigens ein Funpark mit vielen Rails und Ramps von der normalen Piste separiert. Für eine verlässliche Schneelage sorgt eine Beschneiungsanlage.
Parkplatz: Direkt am Lift
Rast: Zuckerfeldstube
Weitere Infos: https://zuckerfeld.de, Tel.: 06654 426
5. Für Unbedingt-Skifahrer: Vier Schlepplifte auf der Wasserkuppe
Dem "F" begegnen Skifahrer häufiger auf der Wasserkuppe. Das geht schon los an den großen Parkplätzen, wo sich Autos aus Frankfurt, Fulda und Franken aneinanderreihen. Das "F" steht aber auch für Fun - erst recht, wenn schlechte Schneeverhältnisse den übrigen Skigebieten in der Rhön den Betrieb unmöglich machen. Dann haben die Unbedingt-Skifahrer in der Ski- und Rodelarena Wasserkuppe noch ausreichend Schnee für ihre Schwünge. 16 Beschneiungsanlagen sorgen auf dem mit 950 Meter höchstem Rhön-Berg dafür – vorausgesetzt die Temperaturen sind unter Minus drei Grad.
Auf der Wasserkuppe gibt es vier Schlepplifte und einen kleinen Verbindungslift oberhalb von Abtsroda. Sie erschließen – das nächste "F" – fünf Abfahrten, zwei Blaue, zwei Rote und eine Schwarze. Für diese schwere Strecke am Abtsroda-Lift (knapp über 1000 Meter lang) muss aber schon sehr viel Schnee liegen, um dort fahren zu können. Das Gros der Skifahrerinnen und Skifahrer vergnügt sich am Paradiso-, Märchenwiesen- und Panoramalift. Da liegen die Abfahrtsstrecken zwischen 500 und knapp 700 Metern.
Und zu guter Letzt verweisen wir noch auf das letzte "F": Auf der Wasserkuppe kann man bis in die Abendstunden skifahren, Montag bis Donnerstag bis 20 Uhr, Freitag und Samstag gar bis 22 Uhr. Dafür sorgt eine Flutlichtanlage.
Parken: Auf zwei Parkplätzen an den Talstationen von Paradiso- und Märchenwiesenlift an der Straße nach Abtsroda oder auf der Wasserkuppe selbst. Da muss man seine Skier aber etwas durch den Wald zum Hang tragen.
Rast: Märchenwiesenhütte
Weitere Infos: www.ski-und-rodelarena-wasserkuppe.de, Tel.: 06654 632