Viele haben sehnsüchtig darauf gewartet – Schnee in der Rhön! Auf zwei Brettern fühlt sich aber nicht jeder wohl und manchmal reicht auch die Schneehöhe nicht. Aber Rodeln geht immer – auf dem Holzschlitten oder im Plastik-Bob. Wir haben fünf schöne Rodelpisten ausgewählt. Am Schluss verraten wir, was den Rhöner Rodel-Spaß perfekt macht:
1. Beliebt und belebt: Der Rothang am Kreuzbergsattel
Der Rothang am Kreuzbergsattel, bekannt durch seine drei Kreuze, zählt zu den bekanntesten Rodel-Pisten der Rhön. An schönen Wintertagen ist der Parkplatz unterhalb des Geländes sehr schnell überfüllt. Aber die Schlitten-Strecke ist auch wirklich ein großer Spaß. Nicht nur, weil sie mit einem steilen Anfang für Tempo-Rekorde sorgt. Auch die herrliche Lage mit Blick zum Arnsberg oder hinüber zu Osterburg und Himmeldunk ist ein optischer Genuss.
2. Bei den Klosterbrüdern: Die Rodelpiste am Kreuzberg
Es gibt nicht nur den Rothang am Kreuzbergsattel, auf dem man mit Bob und Schlitten seinen Rodelspaß haben kann. Unterhalb des Klosters Kreuzberg lädt eine zweite offizielle Rodelpiste in der Rhön zum Schneevergnügen ein. Sie hat einen ganz besonderen Vorteil: Der Ausschank der Klosterbetriebe ist in nicht allzu weiter Entfernung. Und wenn Abwechslung gefragt ist, können die Kids zwischendurch auch mal Bernhardiner-Hunde-Schauen in ihrem Hundezwinger gehen.
3. Im Windbeutel-Paradies: Rodeln an der Thüringer Hütte in Hausen
Weit geht der Blick hinunter ins Streutal, links erhascht man einen Blick auf die Rother Kuppe: Auch die Rodel-Strecke an der Thüringer Hütte bietet Landschaftsgenuss und Wintervergnügen für die ganze Familie. Wer mag, kann sein Gefährt auch Richtung Ilmenberg ziehen, um von dort aus zu starten. Der Skibetrieb dort wurde vor einigen Jahren eingestellt.
Wenn vor allem die kleinen Rodelfreunde vom Hinunterrasen und vom Schlittenhochziehen hungrig geworden sind, dann empfiehlt sich ein allseits bekannter Geheimtipp: Die Windbeutel an der Thüringer Hütte geben verbrauchte Kalorien ganz lecker wieder zurück.
4. Beim Frankenapostel: Rodelspaß in Kilianshof
Der Franken-Apostel Kilian thront als Steinfigur unweit der Piste: Er sollte also seine schützende Hand über das Rodelvergnügen in dem kleinsten der Rhöner Walddörfer halten. Nicht nur Einheimische, auch Kenner von außerhalb kommen bei entsprechender Schneelage gerne nach Kilianshof zum Schlittenfahren. Die Abstände lassen sich hier gut einhalten, der Kreuzberg mit dem Sendemast ist immer in Sichtweite. Zur Stärkung nimmt man sich am besten etwas im Rucksack mit - in die Bischofsheimer Gastronomie ist es aber auch nicht mehr weit.
5. Geheimtipp aus Ginolfs: Schlitten-Gaudi am Leitenberg
Beim Ginolfser Weideabtrieb im Herbst ziehen, wenn nicht gerade Corona herrscht, über 1000 Schafe ins Tal. Doch im Winter dient der Leitenberg als Bühne auch für Rodelfans. Vor Corona gab es sogar eine richtige Veranstaltung: Die "Ginolfser Schnee-Gaudi". Bei planierter Piste kam da Jedermann auf seine Kosten. Bei entsprechender Schneelage ist das auch in diesem Winter möglich, dem Ginolfser Skiklub sei Dank, der auch drei Loipen betreibt. Der Berg wird bei Bedarf planiert. Insbesondere die Kleinsten genießen auf dem Gelände die rasante Abfahrt bei nicht unerheblicher Steigung.
6. Gute Tipps fürs sichere Rodeln in der Rhön
Rodeln ist die Urform aller Wintersportarten. Schon seit Jahrtausenden werden Schlitten als Transport- und Fortbewegungsmittel genutzt. Jeder kann Rodeln und mit einfachen Tricks schnell gut darin werden. Aber man sollte sich nicht überschätzen. Deshalb sollten Geschwindigkeit und Können stets aufeinander abgestimmt sein.
Karte: Hier kann man gut Schlittenfahren in der Rhön
Ein guter Rodel sollte stabil sein und aus flexiblen Lenkholmen sowie einem Lenkseil bestehen. Dies garantiert maximale Kontrolle während der Abfahrt. Die Kufen sind mit Stahlschienen beschlagen.
Robuste und wasserdichte Wintersportkleidung, Handschuhe, ein Helm sowie eine Skibrille schützen vor Kälte, Wind, Nässe und Verletzungen. Außerdem sorgt eine Skibrille für den richtigen Durchblick bei schlechter Sicht. Festes Schuhwerk mit Profil sorgt für Grip und Kontrolle.
Die Technik: Auf den Rodel setzen, Lenkriemen in eine Hand nehmen, Beine nach vorne strecken und seitlich an die Hörner drücken. Die freie Hand greift nach hinten seitlich an den Holm. Sichere Fahrer können sich auch auf den Rücken legen, um den Fahrtwind zu minimieren. Jedoch nie in Bauchlage rodeln, da sonst der Schlitten nicht richtig kontrolliert werden kann.
7. Rodelspaß in der Rhön geht auch mit echt Rhöner Schlitten
Seit 1924 gibt es in Leubach bei Fladungen eine Wagner-Werkstatt, die Josef Weber gegründet hat. Bis heute werden hier echte Rhöner Weber-Schlitten gefertigt. Seit 1980 hatte Andreas Weber die Geschäfte geführt, der hauptberuflich am Landratsamt in Bad Neustadt tätig ist. Seit 2013 weht ein frischerer Wind durch die Werkstatt: Der Neffe, Schreinermeister Alexander Hergenhan aus Oberelsbach, stieg in den Betrieb ein. Gemeinsam stellten die beiden die Produktion durch einen deutlich erhöhten Qualitätsanspruch auf neue Füße.
Mit Umstellung auf reine Eschenholzschlitten, doppelt lackiert und auf Wunsch farbig gestrichen, sehen beide optimistisch in die Zukunft. Wer sich für die Geschichte und die Schlitten interessiert, wird auf der Internet-Seite fündig.