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Bad Kissingen
Schlachthof Bad Kissingen: Die Stadt möchte jetzt Geld sehen, andernfalls will sie den Verkauf rückgängig machen
An der alten Ochsenkathedrale wird noch immer nicht gebaut. Der GVS-Projektentwickler begründete dies immer wieder mit planerischen Hürden. Was die Stadt vorhat.
Das Schlachthof-Areal ist längst an die GVS-Unternehmensgruppe verkauft. Die Eigentumsübertragung fand noch nicht statt.
Foto: Isolde Krapf | Das Schlachthof-Areal ist längst an die GVS-Unternehmensgruppe verkauft. Die Eigentumsübertragung fand noch nicht statt.
Isolde Krapf
 |  aktualisiert: 08.02.2024 20:11 Uhr

Nachdem die GVS-Unternehmensgruppe (Rottweil) den Baubeginn am neuen Post-Logistikzentrum auf dem Schlachthof-Areal mehrfach verschoben hatte, nannte GVS-Immobilienfachmann Martin Geiger unlängst im Gespräch mit dieser Redaktion einen neuen Termin für den Start der Bauarbeiten: Am 1. März 2023 soll es dort tatsächlich losgehen.

Für die Post ist der Start des Bauvorhabens eine dringliche Angelegenheit, wie Post-Pressesprecher Alexander Böhm vor kurzem auf Anfrage dieser Redaktion deutlich machte. Ein gewisser Unmut über die von GVS immer wieder angegebenen Verzögerungen bei der Planung war bei Böhm herauszuhören. Denn die Zustellerinnen und Zusteller arbeiten im derzeitigen Postverteilzentrum in der Bad Kissinger Innenstadt längst in sehr beengten Verhältnissen. Kurz vor Weihnachten, wenn immer mehr Pakete ankommen und verteilt werden müssen, wird sich die Raumnot dort dann wohl noch drastischer auswirken.

Zwei Millionen Euro noch nicht auf dem Konto der Stadt eingegangen

Aber auch auf städtischer Seite ist die Geduld, die man lange Zeit mit dem Projektentwickler hatte, offenbar langsam erschöpft. Erst im Juni 2022 hatte Martin Geiger von GVS im Gespräch mit dieser Redaktion angegeben, dass sich der Zeitplan für den Baubeginn erneut verschieben werde. Er nannte den August 2022 als nächstes Datum für den Start der Arbeiten am Schlachthof.

"Bislang wurde am Schlachthof aber nicht gebaut", stellte Oberbürgermeister Dirk Vogel in einem Pressegespräch am Donnerstag nüchtern fest. Zudem seien sie Voraussetzungen für einen Baubeginn von GVS noch nicht erfüllt worden, sagte Vogel in Bezug auf eine mit dem Projektentwickler vereinbarte Sicherheitsleistung.

In einem umfangreichen Vertragswerk, das im November 2021 unterzeichnet worden war, hatte man nämlich auch festgelegt, dass die GVS-Unternehmensgruppe zwei Millionen Euro bei der Stadt hinterlegen muss. Denn falls das Projekt nicht zu Stande kommen sollte, könnte die Stadt diese Summe dann selbst zur Sanierung verwenden, hieß es. Das Geld ist, laut OB Vogel, jedoch noch nicht auf dem städtischen Konto aufgelaufen.

"Es gibt Pflichten und Rechte."
Dirk Vogel, Oberbürgermeister

Die Stadt habe aber ihrerseits bereits die Voraussetzungen für das anvisierte Großprojekt geschaffen und das Schlachthof-Areal an die GVS-Unternehmensgruppe verkauft, so Vogel weiter. Der Kaufpreis hatte, nach früheren Angaben der Stadt, 685.000 Euro betragen. Er sei seinerzeit zunächst durch ein Gutachten ermittelt worden und berücksichtige den Verkehrswert sowie die Einschränkungen durch die Denkmaleigenschaft und den Aspekt, dass das Denkmal auf Kosten des Vorhabenträgers ertüchtigt wird.

Bei der Stadt Bad Kissingen hat man die Rückkauf-Option im Blick

Nach Angaben der Stadt fand die Eigentumsübertragung noch nicht statt, was auch vertraglich so vereinbart worden war. "Es gibt Pflichten und Rechte", stellte Vogel am Donnerstag nüchtern fest und spielte damit auf die Rückkauf-Option an, welche die Stadt seinerzeit auch in den Vertrag mit dem Projektentwickler hatte aufnehmen lassen.

Nach Vogels Angaben hätten die besagten zwei Millionen Euro schon bis März 2022 auf dem Konto der Stadt eingehen müssen. So sei es jedenfalls mit der GVS-Gruppe vereinbart worden. Verzögerungen in der Planung hin oder her: "Im ersten Quartal 2023 muss es nun einen Geldeingang geben", so die klare Botschaft des Oberbürgermeisters. "Sonst tritt die Rückabwicklung in Kraft. Und dann haben wir einen Plan B."

 
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  • Funkenstern
    @ein Franke: wie der Franke sacht,se leb dochnet.
    Die Stadt hat wenig Handhabe. Sie hat nix auf der Kralle, noch nicht mal,das Geld für einen Prozess. Säbelrasseln, aber ein MG lässt sich davon nicht beeindrucken.
    Der ist mit vielen Wassern gewaschen…
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Zitat: "Nach Vogels Angaben hätten die besagten zwei Millionen Euro schon bis März 2022 auf dem Konto der Stadt eingehen müssen. So sei es jedenfalls mit der GVS-Gruppe vereinbart worden."

    Na da handelt die Stadt aber sehr gemütlich, hoffe entgangene Zinsen werden ebenfalls eingefordert.
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