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Münnerstadt
Rückzug aus dem Bundestag angekündigt: Unterfränkische Grüne Manuela Rottmann tritt 2025 nicht mehr zur Wahl an
Sie ist das Gesicht der unterfränkischen Grünen im Bundestag. Doch nach zur zwei Legislaturperioden gibt die frühere Staatssekretärin auf. Welche Gründe sie nennt.
Nach zwei Legislaturperioden als Abgeordnete erklärt Manuela Rottmann ihren Rückzug aus dem Bundestag.
Foto: Daniel Biscan | Nach zwei Legislaturperioden als Abgeordnete erklärt Manuela Rottmann ihren Rückzug aus dem Bundestag.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 24.01.2025 02:40 Uhr

Nach nur zwei Legislaturperioden im Bundestag tritt Manuela Rottmann zur nächsten Bundestagswahl nicht mehr an. Die Abgeordnete aus Münnerstadt (Lkr. Bad Kissingen) veröffentlichte am Dienstag eine Erklärung, in der sie in ihren Rückzug begründet. Zuletzt hatte es im unterfränkischen Bezirksverband der Grünen viele Spekulationen über die politische Zukunft der 51-Jährigen gegeben.

Was sie beruflich für die Zeit nach dem Bundestag plant, schreibt Rottmann in ihrer Stellungnahme nicht. Im März 2023 war sie beim Versuch gescheitert, Oberbürgermeisterin von Frankfurt am Main zu werden. Knapp verfehlte die Grünen-Politikerin dabei die Stichwahl.

In Frankfurt war die promovierte Juristin bereits von 2006 bis 2012 als Dezernentin für Umwelt und Gesundheit tätig. Anschließend war sie – für viele Parteifreunde ebenfalls überraschend – schon einmal aus der Berufspolitik ausgestiegen. Sie arbeitete anschließend als Juristin für die Deutsche Bahn.

Manuela Rottmann: Jahre im Bundestag haben Kraft gekostet

Rottmann sagt, die Jahre seit 2017 im Bundestag hätten sie viel Kraft gekostet. Das gelte für die Zeit der Corona-Pandemie, als die Grünen noch in der Opposition waren, genauso wie für die Regierungsjahre mit dem Ukraine-Krieg und den Herausforderungen der Energiewende. Sie sei stolz darauf, dass sie dazu habe beitragen können, "dass uns diese Wende so schnell gelungen ist".

Manuela Rottmann als Rednerin beim Politischen Aschermittwoch im Februar in Oberwerrn.
Foto: Natalia Mleczko | Manuela Rottmann als Rednerin beim Politischen Aschermittwoch im Februar in Oberwerrn.

Sie habe sich in den vergangenen Jahren als "Übersetzerin zwischen Stadt und Land" verstanden, so Rottmann. Leider sei die Berliner Sicht auf die ländlichen Räume "oft voller Klischees oder einfach ignorant". Es brauche Hartnäckigkeit, die Bedürfnisse der Menschen außerhalb der Ballungsräume immer wieder auf die Tagesordnung zu setzen. Rottmann war von Dezember 2021 bis Ende 2022 Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium.

Rottmann: "Ich war nicht die geschmeidigste Abgeordnete"

Die 51-Jährige schreibt, sie habe auch in ihrer Partei dafür gestritten, "eingeübte Rituale" zu hinterfragen. Deshalb sei sie nicht die "geschmeidigste Abgeordnete" der Grünen-Fraktion gewesen. "Aber anders geht es aus meiner Sicht nicht, wenn man das Land zusammenhalten will".

Von "halben Sachen" halte sie nichts, so Rottmann. Deshalb habe sie sich entschieden, nicht mehr zu kandidieren. "Damit unsere Demokratie nicht verkrustet", brauche es nicht nur "jahrzehntelange glatte politische Berufskarrieren", sondern immer wieder neue Leute, die "ihre Lebenserfahrung und ihre Kraft für eine gewisse Zeit in die Parlamente einbringen". Je mehr Bürgerinnen und Bürger dies täten, "desto besser wird unsere Demokratie sein", so Rottmann.

Nach dem Rückzug von Manuela Rottmann soll Niklas Wagener die unterfränkischen Grünen in die Bundestagswahl 2025 führen.
Foto: Thomas Obermeier | Nach dem Rückzug von Manuela Rottmann soll Niklas Wagener die unterfränkischen Grünen in die Bundestagswahl 2025 führen.

Für die unterfränkischen Grünen bedeutet der Rückzug ihrer bundesweit bekanntesten Abgeordneten einen politisch schweren Verlust. Man bedauere die Entscheidung der Abgeordneten, könne sie aber "auch nachvollziehen", sagt der Co-Bezirksvorsitzende Volker Goll. Er hoffe, Rottmann, deren Kompetenz über Parteigrenzen hinweg unbestritten sei, bleibe eine "Unterstützerin für Unterfranken".

Simone Artz, ebenfalls Co-Bezirksvorsitzende, kündigt an, man werde auch ohne Rottmann ein "starkes Team für 2025" aufstellen. Angeführt werden soll es vom amtierenden Bundestagsabgeordneten Niklas Wagener aus Aschaffenburg. Der 26-Jährige hatte zuletzt gegenüber dieser Redaktion erklärt, sich der Wiederwahl zu stellen.

 
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  • Sabine Schulz
    Frau Rottmann hat es immer verstanden, sich gut zu verkaufen. Hat einen Job nach dem anderen bekommen. Wenn es dann drauf ankam, konnte sie die überhohen Erwartungen, die sie selber geweckt hatte, nicht erfüllen und musste entzaubert weiterziehen. Ihre diversen Abgänge hat sie entsprechend verpackt. Das haben die meisten Leute nicht durchschaut. Man darf gespannt sein, wo sie als nächstes aufschlagen wird.
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  • Andreas Gerner
    Und wie lange sie es dann dort aushält bzw. wie lange man es dort mit ihr aushält...
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  • Thomas Pfister
    Zwei mal Bundestag und eine immense Rente ist ihr sich. Davon können Normalverdiener nur träumen.
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  • Andreas Gerner
    Frau Rottmann redet stets, wie sie es gerade braucht.

    Als Staatssekretärin ist sie damals angetreten, weil es ihr besonders wichtig sei. Dann hat sie jedoch gleich wieder hingeschmissen, als der OB-Posten der Mainmetropole Frankfurt greifbar schien (die Wahl hat sie jedoch gehörig vergeigt).

    Nun, als sie keine Lust mehr hat, betont sie, wie sehr sie sich für die ländlichen Regionen stark gemacht habe. Doch wie passt das damit zusammen, für die Großstadt Frankfurt als OB zu kandidieren ?

    Wie wirkungslos sie in all der Zeit geblieben ist, hat sie offenbar inzwischen eingesehen.
    Beim Symposium in Bad Neustadt neulich sagte sie am Rednerpult, im Amt als Staatssekretärin habe sie nicht mehr Einfluss gehabt als draußen. (Übersetzt: wie den meisten Grünen liegt ihr das Fordern und Motzen von außen/der Oppositionsbank. Mit dem Gestalten in Regierungsverantwortung ist sie arg überfordert).

    Keine, die besonders hervor stach. Nicht mal innerhalb von der Partie B90-die Grün:innen.
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  • Stefan Fuchs
    Sehr Schade für unsere Region.
    Manuela , viel Glück für deine privaten Pläne👍
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  • Hubert Endres
    Ja anfangs war sie mit ihren Ansichten nicht schlecht. Wurde aber im Laufe der Jahre immer weniger. Sie war halt bei der falschen Partei, da sie größtenteils noch " normal denkt " . Das Klischees zwischen Stadt und Land und die Arroganz in Berlin. Ich lebe lieber auf dem Dorf statt in einer der hässlichsten Städte Deutschlands. Berlin ist keine Reise mehr wert, nur noch Schmutz und immer weiter absteigend. Da passt ja die aktuelle Regierung genau dorthin.
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  • Peter Lelowski
    Frau Rottmann ist eine hochkompetente Frau. Allerdings für die heutige Jugend die nur Sprüche aus dem Wisch und Blubb kennt überhaupt nicht personal greifbar. Also gönnen wir ihr eine neuen Weg in einer Welt, die ihre Ehrlichkeit doch noch zu schätzen weiß.
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  • Günter Blöchinger
    Das ist kein Verlust.
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  • Reinhard Opel
    eine Super Frau, Schade daß sie nicht mehr dabei ist. es ist ein großer Verlust für uns.
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  • Christian Baier
    Das ist ein echter Verlust für Unterfranken, es gibt nur wenige so kompetente Politikerinnen wie Manuela Rottmann
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  • Roland Albert
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  • Roland Albert
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  • Roland Albert
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  • Gerd Rosenbaum
    Das hätten ihr viel Kraft gekostet! = Dativ
    Das hätten sie viel Kradt gekostet! = Akkusativ
    Was ist richtig?
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  • Ralf Zimmermann
    Der Akkusativ ist korrekt. Vielen Dank für den Hinweis, wir haben die entsprechende Stelle korrigiert.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
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  • Gertraud Behringer
    Lassen Sie mich "raten"... Sie sind ein Lehrer!?!
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  • Elisabeth Hofmann
    G Behringer: und trotzdem hat er auch einen Rechtschreibfehler fabriziert : viel "Kradt"
    Was ist richtig ?
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  • Roland Albert
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