
Nach nur zwei Legislaturperioden im Bundestag tritt Manuela Rottmann zur nächsten Bundestagswahl nicht mehr an. Die Abgeordnete aus Münnerstadt (Lkr. Bad Kissingen) veröffentlichte am Dienstag eine Erklärung, in der sie in ihren Rückzug begründet. Zuletzt hatte es im unterfränkischen Bezirksverband der Grünen viele Spekulationen über die politische Zukunft der 51-Jährigen gegeben.
Was sie beruflich für die Zeit nach dem Bundestag plant, schreibt Rottmann in ihrer Stellungnahme nicht. Im März 2023 war sie beim Versuch gescheitert, Oberbürgermeisterin von Frankfurt am Main zu werden. Knapp verfehlte die Grünen-Politikerin dabei die Stichwahl.
In Frankfurt war die promovierte Juristin bereits von 2006 bis 2012 als Dezernentin für Umwelt und Gesundheit tätig. Anschließend war sie – für viele Parteifreunde ebenfalls überraschend – schon einmal aus der Berufspolitik ausgestiegen. Sie arbeitete anschließend als Juristin für die Deutsche Bahn.
Manuela Rottmann: Jahre im Bundestag haben Kraft gekostet
Rottmann sagt, die Jahre seit 2017 im Bundestag hätten sie viel Kraft gekostet. Das gelte für die Zeit der Corona-Pandemie, als die Grünen noch in der Opposition waren, genauso wie für die Regierungsjahre mit dem Ukraine-Krieg und den Herausforderungen der Energiewende. Sie sei stolz darauf, dass sie dazu habe beitragen können, "dass uns diese Wende so schnell gelungen ist".

Sie habe sich in den vergangenen Jahren als "Übersetzerin zwischen Stadt und Land" verstanden, so Rottmann. Leider sei die Berliner Sicht auf die ländlichen Räume "oft voller Klischees oder einfach ignorant". Es brauche Hartnäckigkeit, die Bedürfnisse der Menschen außerhalb der Ballungsräume immer wieder auf die Tagesordnung zu setzen. Rottmann war von Dezember 2021 bis Ende 2022 Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium.
Rottmann: "Ich war nicht die geschmeidigste Abgeordnete"
Die 51-Jährige schreibt, sie habe auch in ihrer Partei dafür gestritten, "eingeübte Rituale" zu hinterfragen. Deshalb sei sie nicht die "geschmeidigste Abgeordnete" der Grünen-Fraktion gewesen. "Aber anders geht es aus meiner Sicht nicht, wenn man das Land zusammenhalten will".
Von "halben Sachen" halte sie nichts, so Rottmann. Deshalb habe sie sich entschieden, nicht mehr zu kandidieren. "Damit unsere Demokratie nicht verkrustet", brauche es nicht nur "jahrzehntelange glatte politische Berufskarrieren", sondern immer wieder neue Leute, die "ihre Lebenserfahrung und ihre Kraft für eine gewisse Zeit in die Parlamente einbringen". Je mehr Bürgerinnen und Bürger dies täten, "desto besser wird unsere Demokratie sein", so Rottmann.

Für die unterfränkischen Grünen bedeutet der Rückzug ihrer bundesweit bekanntesten Abgeordneten einen politisch schweren Verlust. Man bedauere die Entscheidung der Abgeordneten, könne sie aber "auch nachvollziehen", sagt der Co-Bezirksvorsitzende Volker Goll. Er hoffe, Rottmann, deren Kompetenz über Parteigrenzen hinweg unbestritten sei, bleibe eine "Unterstützerin für Unterfranken".
Simone Artz, ebenfalls Co-Bezirksvorsitzende, kündigt an, man werde auch ohne Rottmann ein "starkes Team für 2025" aufstellen. Angeführt werden soll es vom amtierenden Bundestagsabgeordneten Niklas Wagener aus Aschaffenburg. Der 26-Jährige hatte zuletzt gegenüber dieser Redaktion erklärt, sich der Wiederwahl zu stellen.
Als Staatssekretärin ist sie damals angetreten, weil es ihr besonders wichtig sei. Dann hat sie jedoch gleich wieder hingeschmissen, als der OB-Posten der Mainmetropole Frankfurt greifbar schien (die Wahl hat sie jedoch gehörig vergeigt).
Nun, als sie keine Lust mehr hat, betont sie, wie sehr sie sich für die ländlichen Regionen stark gemacht habe. Doch wie passt das damit zusammen, für die Großstadt Frankfurt als OB zu kandidieren ?
Wie wirkungslos sie in all der Zeit geblieben ist, hat sie offenbar inzwischen eingesehen.
Beim Symposium in Bad Neustadt neulich sagte sie am Rednerpult, im Amt als Staatssekretärin habe sie nicht mehr Einfluss gehabt als draußen. (Übersetzt: wie den meisten Grünen liegt ihr das Fordern und Motzen von außen/der Oppositionsbank. Mit dem Gestalten in Regierungsverantwortung ist sie arg überfordert).
Keine, die besonders hervor stach. Nicht mal innerhalb von der Partie B90-die Grün:innen.
Manuela , viel Glück für deine privaten Pläne👍
Das hätten sie viel Kradt gekostet! = Akkusativ
Was ist richtig?
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
Was ist richtig ?