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Münnerstadt/Frankfurt
Nach der Niederlage bei OB-Wahl in Frankfurt: Wie geht es mit der unterfränkischen Grünen Manuela Rottmann weiter?
Die grüne Oberbürgermeister-Kandidatin will von Enttäuschung nichts wissen. Ihre politische Karriere wird Manuela Rottmann dennoch umplanen müssen. Aber wohin geht es?
Wechselt sie trotz der Niederlage bei der Oberbürgermeister-Wahl nach Hessen? Die unterfränkische Grünen-Bundestagsabgeordnete Manuela Rottmann beim Wahlkampf in Frankfurt.
Foto: Daniel Biscan | Wechselt sie trotz der Niederlage bei der Oberbürgermeister-Wahl nach Hessen? Die unterfränkische Grünen-Bundestagsabgeordnete Manuela Rottmann beim Wahlkampf in Frankfurt.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:33 Uhr

Nein, enttäuscht über das Wahlergebnis sei sie nicht, sagt Manuela Rottmann am späten Sonntagabend am Telefon. Ein professionelles Statement, aber abnehmen muss man der Bundestagsabgeordneten aus Münnerstadt (Lkr. Bad Kissingen) diese Worte nicht. Die 21,3 Prozent bei der Oberbürgermeister-Wahl in Frankfurt sind gemessen an den eigenen Ansprüchen zu wenig. Sie wollte die Abstimmung gewinnen - oder doch zumindest die Stichwahl gegen CDU-Mann Uwe Becker erreichen. Dafür hatte die 50-Jährige ihren sicheren Posten als Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium aufgegeben.

Rottmann: Es war ein sehr kurzer Wahlkampf

Rottmann betont im Gespräch, sie habe ein besseres Ergebnis als die Grünen kürzlich in Berlin erzielt, sie habe deutlich mehr Stimmen als die Grünen-Kandidatin bei der vergangenen Frankfurter OB-Wahl 2018 geholt. Warum es zu mehr aber nicht gereicht hat, liege vor allem daran, "dass es ein sehr kurzer Wahlkampf war". Erst Anfang November war das skandalumwitterte Stadtoberhaupt Peter Feldmann (SPD) abgewählt worden. Die Zeit habe nicht gereicht, um sich ausreichend auch bei denen bekannt zu machen, die ihre Arbeit als Umwelt- und Gesundheitsdezernentin von 2006 bis 2012 nicht selbst miterlebt haben. Vor elf Jahren hatte sich die gebürtige Würzburgerin zunächst aus der Frankfurter Kommunalpolitik verabschiedet.

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Dass Rottmann als Bundestagsabgeordnete aus dem bayerischen Unterfranken nun zurück in den Römer wollte, hat offenbar weniger Frankfurterinnen und Frankfurter überzeugt, als die Grünen dachten. Zum Ende des Wahlkampfs hatte die "Bild"-Zeitung noch genüsslich aus einem ein Jahr alten Interview Rottmanns zitiert, in dem sie bekannte, sie habe die Stadt zwischenzeitlich "satt" gehabt - und in dem sie stattdessen das Leben im ländlichen Raum pries. Plötzlich war auch das fränkische gerollte "R" der Kandidatin ein Thema in Porträts und drohte die Anerkennung für das sachlich-reflektierte Auftreten der Kandidatin (FAZ: "Keine für Standardsätze") zu überdecken.

An den Themen habe es jedenfalls nicht gelegen, glaubt Rottmann. "Die Klimakatastrophe ist auch in Frankfurt Realität", sagt sie. Da habe sie im Wahlkampf "unglaubliche Unterstützung" erfahren. Die Metropole gemeinsam mit den Menschen klimaneutral umzubauen, bleibe die größte Herausforderung für den neuen Oberbürgermeister. Inwieweit sie glaubwürdig erklären, diese auch anzupacken, daran sollten die Bürgerinnen und Bürger jetzt die Stichwahl-Kandidaten "auf Herz und Nieren" messen, so die Grüne. Eine konkrete Wahl-Empfehlung für CDU-Mann Becker, der am Sonntag auf 34,5 Prozent kam, oder Mike Josef von der SPD, der 24 Prozent erzielte, will die gescheiterte OB-Kandidatin am Sonntagabend nicht abgeben.

Wo setzt die Abgeordnete Rottmann ihre Karriere fort?

Und wie geht es für Manuela Rottmann politisch nun weiter? Bleibt sie regionale, bayerische Bundestagsabgeordnete - mit Ambitionen auch bei der nächsten Wahl 2025? Oder wechselt sie politisch wieder nach Hessen? Auch im Nachbar-Bundesland wird am 8. Oktober ein neuer Landtag gewählt, auch dort gibt es anschließend für die Grünen womöglich wieder Ministerinnen- und Staatssekretärsposten zu besetzen.

Die 50-Jährige atmet durch. "Sie müssen sich um mich keine Sorgen machen", sagt sie. Sie habe den Wahlkampf in Frankfurt bis zum Sonntag mit "großem Ernst" geführt. "Es gab und gibt da bislang keinen Plan B oder C." Sie werde in den nächsten Tagen und Wochen in aller Ruhe mit Freundinnen und Freunden besprechen, wie es politisch mit ihr weitergehe.  

 
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  • P. v.
    Ist sie für die freie Wirtschaft überhaupt geeignet ??Wollen doch Iunge(ab 20)mit einem Mandat ihre Grundversorgung sicherstellen??Gehört angerechnet wie normale Rentenversicherung!!
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  • A. R.
    Ich bewundere jeden Menschen, der Chancen ergreift, kämpft, auch wenn er/sie verlieren kann. Davor haben viele unter uns Angst und solche Menschen wie Manuela Rottmann sind dahingehend ein Vorbild fürs Leben grinsen
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  • R. A.
    Selebdoochnet
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  • H. S.
    schön, dass es nicht geklappt hat. Es scheint am Ende doch die Vernunft zu siegen
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    Schön, dass Frau Rottmann ihre sehr gute Arbeit im Bundestag fortführen kann. So profitieren alle Bundesbürger - auch momento, und nicht nur die Frankfurter! 👏👍
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  • O. S.
    Der angewärmte Platz im Bundestag wird weiter von ihr gewärmt bleiben. Ihr kleiner Versuch in den Römer zu kommen ist dank der Vernunft von Frankfurter Wählern verhindert worden!!
    Wahlprognosen entsprechen eben nicht immer der Realität, ebenso Wahlthemen die angeblich beim Wähler ankommen. Augenscheinlich waren es dann doch nicht die richtigen.
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  • A. H.
    Ach Gottchen, Herr Cygan, Sie ham Sorgen. Reicht das realitätsferne Gehype von vor der Wahl denn noch nicht? So laufen Sie langsam Gefahr, dass Sie kaum noch jemand ernst nimmt
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  • J. F.
    Ein gut recherchierter Artikel von Redakteur Michael Czygan, der für alles Fränkische in der Politik bekannt ist. Die gebürtige Würzburgerin Manuela Rottmann wusste bisher jede sich bietende Karrierechance für sich zu nutzen - Studium in Frankfurt, Promtion wiederum in Würzburg, Stadtdezernentin in Frankfurt, Deutsche Bahn, sicherer Listenplatz im Deutschen Bundestag zu Berlin für die Grünen, ein Jahr unauffällige Staatssekretär für Ernährung und Landwirtschaft, wie ihr vorgesetzter Minister Özdemir ohne Bezug zu Bauern und Winzern geblieben, dann plötzlich Morgenluft witternd in Frankfurt, wo ihr zuletzt Zeit und Bekanntheitsgrad fehlten. Sie dort auch auf zwei gegnerische Urgesteine treffend, wasw sie wohl unterschätzt hatte. Wie nun weiter, Kabinettsposten in Hessen ohne dauerhaft eigenes Zutun auf Landesebene und nur, wenn es für sie etwas zu holen gibt? Dann wäre sie wahrlich eine Glücksritterin der Politik. Ähnlichkeiten nicht ausgeschlossen, doch eben vermeidbar.
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    Und was ist daraus auszusetzen, wenn jemand Karriere macht? Ihr Neid? 🤔
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  • J. W.
    Frau Rottmann wird nicht auf Bürgergeld angewiesen sein!
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    Wie wärs , wenn Frau Dr. Rottmann das Verkehrsministerium übernehmen würde. Bisher scheinen ja CSU und FDP nur Leute mit ausgewiesener Inkompetenz hingeschickt zu haben.
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  • W. B.
    Und eine inkompetente Grüne macht die Sache dann besser? So ahnungslos wie Habeck als Wirtschaftsminister? Ihr Humor gefällt mir!
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  • A. H.
    Humor - des wär ja noch o.k., aber er meints ernst
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  • A. H.
    Ach so, logoische Folge: nächste inkompetente.......
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  • P. W.
    Lieber Arcus nicht so verbissen. Auch verlieren muss gelernt sein. Nehmen Sie sich ein Beispiel an Fr. Rottmann.
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  • R. B.
    @Arcus, absoluter Brüller! Ein Grüner bezichtigt Andere der Inkompetenz, ist das schon vollständiger Realitätsverlust oder sich anbahnender Größenwahn?
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  • M. S.
    Ihr Plan B ist doch ganz einfach weiter im Bundestag hocken und Geld verdienen. Genau deswegen wurde sie in FFM auch nicht gewählt, denn wer mag schon Kandidaten wählen, die von ihrem Sieg selbst nicht überzeugt sind?
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