René Gerner ist seiner Favoritenrolle in der Stichwahl um das Bürgermeisteramt gerecht geworden. Mit 737 zu 577 Stimmen und 56,1 Prozent setzte er sich gegen Mitbewerber Oliver Lukaschewitsch . durch. Nach seinen gut 48 Prozent im ersten Wahlgang war sein Sieg nun fast schon eine sichere Sache.
„Ein bis zwei Tage brauche ich wohl noch, um das Ergebnis zu verarbeiten“, räumt Gerner ein. Denn nach einer Woche der Freude über den erzielten Vorsprung sei bei ihm wieder eine gewisse Anspannung eingekehrt. Unter dem Strich wäre er mit 50 Prozent plus einer Stimme zufrieden gewesen.
Überhaupt seinen die letzten Monate eine harte Zeit gewesen. Von der „Abwahl“, wie er es nennt, als Bürgermeisterkandidat der CSU Anfang September bis zur konstituierenden Sitzung seiner Liste Zukunft Aktiv gestalten knapp zwei Wochen später. „Wir sind eine tolle Truppe“, lobt Gerner seine Leute für den Umstand, dass es gelungen ist, auf Anhieb mit vier Leuten in den Gemeinderat einzuziehen.
Bis auf ein paar kleinere Nicklichkeiten sei der Wahlkampf sehr fair geblieben. Gerner denkt, dass die neue Zusammensetzung des Gemeinderats die Zusammenarbeit nicht erschwert. „Wir haben gute Leute in allen Gruppierungen“, sagt er. Erste Amtshandlungen werden sich wohl mit der über Anfang Mai andauernden Bewältigung der Corona-Krise befassen. Dann wolle er den Einsatz gegen hohe Nitratbelastung verstärken. Außerdem plant er Gespräche mit den Mitarbeitern der Gemeinde. Sie habe er bei der Polizei durch seine Vorgesetzten schätzen gelernt: Nur wenn ich die Mitarbeiter gewinne, kann ich etwas erreichen, ist Gerner überzeugt.
„Es kann nur einer gewinnen“, sagt der unterlegene Oliver Lukaschewitsch (Unabhängige Wählergemeinschaft). Nach 15 Prozent Rückstand im ersten Wahlgang sei kaum mehr Hoffnung gewesen, in der Stichwahl groß etwas zu reißen. Müßig sei es, darüber zu spekulieren, ob eine weitere Wahlkundgebung etwas gebracht hätte. Wegen der Corana-Krise sei das nicht möglich gewesen.
Aber die Ergebnisse „liegen weit auseinander, das gilt es zu akzeptieren“, gesteht er zu. In einer am Wahlabend verschickten Stellungnahme dankt Lukaschewitsch allen Helfern und gratuliert dem Gewinner. Gleichzeitig äußert er sich dankbar für die Unterstützung. Immerhin habe er ein Mandat für den Kreistag errungen. Außerdem bittet er jene von den 65 Bewerbern, die keinen der zwölf Sitze im Gemeinderat ergattert haben, der Kommunalpolitik treu zu bleiben. Nun gelte es, sich gemeinsam für die Belange der Gemeinde und des Landkreises einzusetzen. Trotz ausschließlicher Briefwahl stieg die Wahlbeteiligung in Fuchsstadt von guten 85 auf noch bessere 87 Prozent.