
Nach zwei von vier Schnellmeldungen in Fuchsstadt lag René Gerner (ZAG, Zukunft aktiv gestalten) noch bei über 50 Prozent, doch nach Ende der Auszählungen muss er nun doch am 29. März gegen Oliver Lukaschewitsch (Unabhängige Liste) in die Stichwahl. Die Wahl sei schon bei der CSU intern damals sehr knapp gewesen, sagt er, nachdem das Ergebnis 48,82 Prozent auf dem Display seines Handys erscheint. Deshalb habe er sich entschieden, mit der ZAG seinen eigenen Weg zu gehen.
„Es war ein langer Weg, aber es hat sich rentiert“, freut er sich. Mit einer Stichwahl habe er gerechnet. Einige seiner Freunde und Anhänger, die mit ihm um 19 Uhr vor dem Rathaus stehen, sind begeistert. „Das ist einfach geil“, ruft einer. Kontrahent Oliver Lukaschewitsch ist mit der Stichwahl zufrieden, auch wenn „ein Sieg natürlich besser gewesen wäre“. Jetzt komme es darauf an, ob 34 Jahre Engagement und 18 Jahre kommunalpolitische Arbeit sowie seine berufliche Erfahrung am 29. März bei den Wählern zählen.
Verlierer Bernd Stöth (CSU) kommt ebenfalls zum Rathaus, wo der amtierende Bürgermeister Peter Hart um 20 Uhr die Wahlergebnisse offiziell bekannt gibt. „Als guter Demokrat akzeptiere ich diese Entscheidung des Souveräns und gratuliere den gewählten Kandidaten“, wünschte er ihnen viel Erfolg.
Stichwahl in Elfershausen
Überaus spannend ist es in Elfershausen, wo auf der Homepage der Marktgemeinde die ersten Schnellmeldungen gegen 18.15 Uhr eingehen. Dass es für keinen der drei Kandidaten zu einer absoluten Mehrheit reichen wird, ist früh abzusehen, auch wenn die veröffentlichten Ergebnisse mitunter stark divergieren. Da liegt zum Beispiel Johannes Krumm mit knapp 32 Prozent zunächst an dritter, nach der letzten Schnellmeldung auf einmal an erster Stelle mit knapp über 40 Prozent. Damit geht der Engenthaler, der von der SPD und FWG unterstützt wird, in die Stichwahl gegen Christine Neeb-Wittmann (CSU). Aus dem Rennen ist dagegen der Langendorfer Volker Partsch von der Neuen Liste.
„Ich freue mich wahnsinnig und bedanke mich für das entgegengebrachte Vertrauen. Natürlich hätte ich es gerne auf Anhieb geschafft, aber bei drei Kandidaten war damit nicht zu rechnen. Jetzt müssen wir für die Stichwahl in zwei Wochen noch einmal Gas geben“, sagt Johannes Krumm.
Von einer aufregenden und spannenden Zeit spricht am Sonntagabend Christine Neeb-Wittmann, die sich freut, von so vielen Bürgern das Vertrauen bekommen zu haben, um in die zweite Runde zu kommen.
„Ich bedanke mich bei allen, die mich bis hierher unterstützt haben. Für die nächsten Tage bin ich zuversichtlich und werde noch einmal alles geben“, so die CSU-Kandidatin.
Nachvollziehbar ist die Enttäuschung bei Volker Partsch und seinen Unterstützern von der Neuen Liste. „Nur 26 Prozent wollten den Wechsel. Beständigkeit und Zuverlässigkeit wurden nicht gewählt. Das ist traurig, aber wir akzeptieren das. Wir hatten ein supermotiviertes Team und die Themen gut gesetzt, die von den anderen zum Teil kopiert wurden. Für die Stichwahl wünsche ich beiden Kandidaten viel Erfolg“, sagt Partsch.
Die Präsentation ihrer Wahlergebnisse hatte die Marktgemeinde eigentlich im Sitzungssaal durchführen wollen, doch kam auch die Marktgemeinde der Empfehlung nach, sämtliche Wahlpartys und sonstige Zusammenkünfte zur Ergebnisverkündung aufgrund der Gefährdungslage durch den Corona-Virus abzusagen.
Atzmüller klar vorne
Eine klare Angelegenheit ist mit 56,98 Prozent die Wahl von Florian Atzmüller zum Bürgermeister von Wartmannsroth. Der Kandidat der CSU hat sowohl in den Ortsteilen Wartmannsroth und Waizenbach, als auch bei den Briefwählern klar die Nase vorn. Nur in Schwärzelbach konnte Konkurrent Roland Brönner (Wählergemeinschaft Schwärzelbach) „gewinnen“.
Bei Atzmüller ist die Freude natürlich groß. „Ich bin überrascht und überwältigt vom Ergebnis“, sagt er. Überrascht deswegen, weil er es gleich im ersten Wahlgang ohne Stichwahl zum Bürgermeister geschafft habe. Atzmüller hatte angesichts von insgesamt drei Kandidaten mit einer Stichwahl gerechnet.
Das tat auch Roland Brönner. „Es ist schade, dass die Bevölkerung sich so entschieden hat. Aber so ist die Wahl und ich werde das Ergebnis akzeptieren“, kommentiert er die „relativ eindeutigen“ Zahlen. Dass er zumindest bei den Direktwählern in Schwärzelbach gewonnen hat, ist ihm schwacher Trost. „Das war zu erwarten.“ Brönner schaut nun auf das Ergebnis der Gemeinderatswahl. Er sitzt seit 2004 in dem Gremium.
Manuel Betz (Freie Wählergemeinschaft Völkersleier-Heckmühle) war „klar enttäuscht“ von seinem schwachen Ergebnis. „Ich hätte gedacht, dass ich in die Stichwahl komme“, resümiert er. Zumindest habe die Resonanz auf seinen Wahlveranstaltungen darauf hingedeutet. So blieb Betz nur, sich über die hohe Wahlbeteiligung von 79,78 Prozent zu freuen.