Voraussichtlich 1,9 Millionen Euro soll das Großprojekt kosten, das die Gemeinde nun innerhalb eines Jahres umsetzen muss. Der Aufgang zur Kirche, die Umgestaltung des Platzes zwischen Alter Schule, Kirche und Rathaus und ein neues Gebäude für die Jugend sind Grundpfeiler der Gesamtplanung des Architekten Johannes Hahn (Bad Kissingen). Am 5. November fiel der Startschuss. Zunächst rissen die Bagger die alte Teerschicht vor dem Rathaus weg.
2014 kam das Thema zum ersten Mal im Gemeinderat aufs Tapet. Architekt Hahn erläuterte damals erste Planskizzen, die den neuen Schul-/Kirchplatz als zentralen Platz für Veranstaltungen auswiesen. Die Direktion für Ländliche Entwicklung hatte zuvor schon signalisiert, dass diese Maßnahme mit Mitteln aus dem europäischen Landwirtschaftsfonds ELER bezuschusst werden könnten. Auch die Diözese Würzburg wollte der Kommune finanziell unter die Arme greifen.
Stufen als Stolperfallen kritisiert
Die Pläne wurden später noch kontrovers diskutiert, besonders was die Gestaltung des Kirchenaufgangs anging. Denn die Idee des Architekten war es, dort Stufen vorzusehen, welche die Bürger jedoch als Stolperfallen ansahen. Die Lösung war schließlich ein Kompromiss: Zwar gibt es nun demnächst, wie geplant, Stufen zur Kirche hoch. Aber der eigentlich für Menschen mit Behinderung gedachte Weg an den Wohnhäusern entlang wird nun breiter angelegt als ursprünglich geplant.
Im Mittelpunkt der zukunftsträchtigen Maßnahme steht allerdings die Schaffung eines schmucken Platzes auf dem 2000 Quadratmeter großen Areal zwischen Alter Schule, Kirche und Rathaus. Die Fläche soll mit einem speziellen Muschelkalk-Beton gepflastert werden, während rund um die Kirche selbst größere Platten aus Muschelkalk verlegt werden. Das neue Domizil für die jungen Leute wird an der Stelle des bisherigen Jugendtreffs entstehen. In dem Gebäude soll es neben dem Treffpunkt für die Jugendlichen auch einen Bewirtschaftungsraum für Feste sowie Sanitäranlagen geben, die auch für Kirchgänger zugänglich sind.
Abrechnung bis Ende 2020
Die Ausschreibungen zu diesem Großprojekt gingen erst im Spätsommer 2018 raus, sagt Bürgermeister Fridolin Zehner auf Anfrage. Der Baubeginn habe sich deshalb etwas verzögert. Laut Bürgermeister wird das Vorhaben Ende 2019 abgeschlossen sein. Genau genommen ist das Pflicht, weil das Projekt wegen der Zuschüsse bis Ende 2020 abgerechnet sein muss, sagt Zehner. Von den 1,9 Millionen Euro Gesamtkosten übernimmt das Amt für Ländliche Entwicklung 600 000 Euro, während die Diözese Würzburg 200 000 Euro beisteuert. Der kommunale Anteil beträgt dann noch 1,1 Millionen Euro.
Während der Bauzeit muss der ein oder andere Bürger vielleicht auch mal einen kleinen Umweg in Kauf nehmen, sagt Zehner. So können Eltern und das Personal des Kindergartens nun natürlich nicht mehr mit den Autos direkt vor die Kindertagesstätte fahren, sondern müssen ein Stück laufen. Zudem sollten Kirchgänger bedenken, dass sie vielleicht eine Zeit lang nur von der Ortsdurchfahrtsstraße aus Zugang zur Kirche haben, weil hinten am Hock kein Durchkommen mehr ist.
Bodenproben entnehmen
Im baulichen Gesamtpaket inbegriffen sind übrigens auch neue Kanalanschlüsse, Strom- und Breitbandkabel sowie Wasserleitungen für die umliegenden Gebäude. Gespannt sind alle jetzt erst einmal darauf, was unter der Teerdecke vor Rathaus und Kirche zum Vorschein kommt, sagt Zehner, denn schließlich war dort irgendwo früher auch ein Teil des Friedhofs zu finden. Der Boden wird jetzt erst mal abgetragen. Dann müssen Proben genommen werden, bevor man das Erdreich samt Teerdecke entsorgen kann.