Rund eine Million Euro verschlingt das Großprojekt, das sich die Gemeinde für 2017 und 2018 im Rahmen der Dorferneuerung auf die Fahnen schrieb: Der Aufgang zur Kirche, ein neuer Parkplatz und die Umgestaltung des Platzes zwischen Alter Schule, Kirche und Rathaus sind Grundpfeiler dieser Gesamtplanung. Zudem ist ein neues Gebäude für die Jugend geplant. Nur die Hälfte der Kosten sind durch Fördermittel der Europäischen Union gedeckt. 50 Prozent muss die Kommune selbst aufbringen. Hinzu kommen Ausgaben für die Ertüchtigung unterirdischer Kanalrohre und Wasserleitungen.
Bürgermeister Fridolin Zehner muss erst einmal schwer durchatmen, wenn er von dem Brocken Geld spricht, den die Gemeinde zu diesem Projekt beisteuern soll. Und das, obwohl die Sanierung der Mehrzweckhalle seiner Ansicht nach derzeit mindestens genauso dringlich wäre. Doch Beides gleichzeitig zu schultern, hält er für aussichtslos („Wir müssten uns stark verschulden.“).
Großes Thema Kirchenaufgang
Schon in den 1990er Jahren, damals unter Bürgermeister Leo Erhard, war der Kirchplatz Thema gewesen, dann aber hintangestellt worden. Im Jahr 2000 kam es im Gemeinderat erneut aufs Tapet. „Da hatten wir aber kein Geld und mussten uns auf Weniges beschränken“, sagt der Bürgermeister. Damals sei der Ausbau der Raiffeisenstraße einfach wichtiger gewesen.
Weil die Direktion für ländliche Entwicklung (Würzburg) den Rannungern für den Kirch-/Schulplatz vor zwei Jahren relativ großzügige Mittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds (ELER) in Aussicht stellte, entschloss man sich im Gemeinderat, das Projekt anzugehen.
Kontroverse Diskussionen
Die Pläne wurden ausführlich und recht kontrovers diskutiert, sagt Zehner. Ein großes Thema im Gemeinderat, ja in ganz Rannungen, war die Gestaltung des Kirchenaufgangs . Die Pläne des Architekten Johannes Hahn (Bad Kissingen) sehen dort nämlich Stufen vor. Was für die Einen ein „würdevolles Schreiten“ bedeutete, sahen die anderen lediglich als Stolperfallen an. Schließlich einigte man sich doch auf die Stufen. Allerdings wird jetzt der ursprünglich nur für Menschen mit Behinderung gedachte Weg an den Wohnhäusern entlang hoch zur Kirche breiter als bisher angelegt, damit man auch ohne Stufen zur Kirche hinauf laufen kann.
Auch die Prozessionen führen über diesen Weg.
Während man momentan noch mit dem Auto direkt an der Kirche vorbei zum Rathaus fahren kann, wird das künftig nicht mehr möglich sein, erklärt Zehner. Dafür gibt es neben dem Rathaus einen Parkplatz mit zwölf Stellplätzen, die man von der Straße am Hock aus anfährt.
Neues Domizil für die Jugend
Dreh- und Angelpunkt der großen Maßnahme ist freilich die Neugestaltung des Platzes zwischen Alter Schule, Kirche und Rathaus. 2000 Quadratmeter ist die Fläche groß, die mit einem speziellen Muschelkalk-Beton gepflastert werden soll, den die Ratsmitglieder in Strahlungen in Augenschein nahmen. Rund um die Kirche selbst jedoch werden größere Platten aus Muschelkalk verlegt.
Neues Domizil für die Jugend
Und dann ist da noch das neue Domizil für die jungen Leute, das bald an der Stelle des bisherigen Jugendtreffs entstehen soll. Geplant ist dort nach Zehners Angaben ein Bewirtschaftungsraum für Feste, sowie Sanitäranlagen, die auch für Kirchgänger zugänglich sein werden. Ein großer Raum dient zudem als Treffpunkt für die Jugendlichen aller Altersstufen.
Die Ausschreibung für alle Arbeiten werden vom Architekten gerade vorbereitet. „Alles soll in die Hand einer Firma“, sagt Zehner. Dann werden die Lose vermutlich im Frühjahr einzeln vergeben. Baubeginn könnte schließlich im Sommer sein.