Sandro Kirchner (CSU) wird den Stimmkreis 603 Bad Kissingen, zu dem auch neun Gemeinden aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld zählen, auch für die nächsten fünf Jahre im Bayerischen Landtag vertreten. Der 48-Jährige kam im Stimmkreis auf 51,1 Prozent der Erststimmen.
Im Vergleich zur Landtagswahl 2018 hat Kirchner damit an Prozenten wieder gewonnen. Damals hatte der Premicher 49,5 Prozent der Erststimmen eingefahren, seinerzeit entsprach das im Vergleich zu 2013, als Kirchner erstmals in den Landtag gewählt wurde, einem Rückgang von 4,9 Prozent.
"Ich sehe die politische Mitte gestärkt", so Kirchner im Gespräch mit dieser Redaktion. Mit Blick auf das bayernweite Wahlergebnis freue er sich über den "klaren Regierungsauftrag" für CSU und Freie Wähler. Die Stimmungslage im Land- beziehungsweise Stimmkreis Bad Kissingen sei "durchaus positiv zu bewerten".
Die AfD steigert sich im Stimmkreis 603 um 7,2 Prozent
Die CSU schnitt auch bei den Gesamtstimmen im Stimmkreis mit 48,4 Prozent erwartungsgemäß am besten ab, hatte allerdings im Vergleich zu 2018 (49,8 Prozent) und 2013 (56,8 Prozent) Einbußen zu verzeichnen, wenn auch überschaubare. Im bayernweiten Vergleich bleibt der Stimmkreis 603 eine Hochburg der CSU.
Zugelegt haben im Stimmkreis andere Parteien, allen voran die AfD: Insgesamt erhielt die Partei 17,7 Prozent der Stimmen und legte damit einen Zuwachs von 7,2 Prozent hin. Direktkandidat Holger Engel kam auf 17,2 Prozent der Erststimmen, im Gespräch der Redaktion sagte er hernach: "Es war nicht anders zu erwarten." Er freue sich, dass seine Partei nun zweitstärkste Kraft im Stimmkreis ist. Auch die Freien Wähler haben sich im Vergleich zu 2018 um 3,4 Prozent gesteigert.
Weniger erfreulich verlief der Wahlabend für die Grünen. 8,5 Prozent der Gesamtstimmen gingen an die Partei, die damit im Vergleich zur Wahl von 2018 einen Verlust von 2,9 Prozent hinnehmen musste. Direktkandidat Mark Decker kam auf 8 Prozent der Erststimmen. "Sehr ernüchtert" sei er, so Decker im Gespräch mit dieser Redaktion. Im Stimmkreis sei das Ergebnis mit Blick auf den Vergleich zur AfD noch schlimmer als bayernweit. Das gute Abschneiden der AfD bereite im Kopfzerbrechen.
Die SPD verliert im Stimmkreis weiter an Boden
Hart traf es auch die SPD und deren Direktkandidaten René van Eckert. Schon die 7,7 Prozent der Gesamtstimmen, die die Sozialdemokraten 2018 im Stimmkreis eingefahren hatten, waren eine Enttäuschung. Diesmal kam die SPD sogar nur auf 6,1 Prozent, van Eckert erhielt 5,5 Prozent der Erststimmen. "Wer kämpft, kann auch verlieren", so van Eckert im Gespräch mit dieser Redaktion. Er wolle sich weiter politisch engagieren, "das Soziale ist mir wichtig", so der 36-Jährige.
Unstimmigkeiten kamen am Wahltag in Stangenroth auf, wo laut eines Mitarbeiters aus dem Rathaus Burkardroth zehn Personen monierten, ihre Briefwahlunterlagen nicht erhalten zu haben. Laut Rathaus wurden diese "versendet, aber wohl nicht zugestellt". Die Betroffenen haben neue Unterlagen erhalten. Gerüchte, dass die nicht zugestellten Stimmzettel anderweitig ausgefüllt abgegeben wurden, dementierte die Gemeinde. Die Wahlbeteiligung lag im Stimmkreis bei 75,2 Prozent.