Das Marktforschungsinstitut Ipsos (Hamburg) fand jetzt heraus, dass 92 Prozent der Menschen, die Kontakt zum Landratsamt Bad Kissingen hatten, hinterher grundsätzlich zufrieden waren. 2012 hatte die Bad Kissinger Behörde zum letzten Mal an einer derartigen Umfrage teilgenommen. 2022, also zehn Jahre später, haben sich die Ergebnisse vielfach verbessert, wie aus der Analyse hervorging, die Ipsos-Projektleiter Matthias Grund jüngst im Kreisausschuss präsentierte.
Dass sich auch Landratsämter immer mal einem Qualitätscheck unterziehen sollten, erkannte der Bayerische Landkreistag schon vor mehr als 20 Jahren und initiierte 1999 zum ersten Mal eine Bürger- und Kundenbefragung, der sich die 71 bayerischen Landkreise von Zeit zu Zeit stellen können. 2022 machten 14 Landratsämter mit (5133 Interviews), unter anderem auch die aus den Haßbergen, Miltenberg, Kitzingen und Aschaffenburg.
Gesamtzufriedenheit gegenüber 2012 gewachsen
Was das Landratsamt Bad Kissingen angeht, wurden 250 Kundinnen und Kunden befragt (persönlich, telefonisch oder schriftlich). Dabei ging es um Kontakte zum Bauamt, zum Jugendamt, zur Kfz.-Zulassungsstelle und zur Führerscheinstelle, sowie zum Sozialamt und zum Büro des Landrats.
17 Prozent der Bürgerinnen und Bürger waren insgesamt "außerordentlich zufrieden", 48 Prozent "sehr zufrieden" und 27 Prozent "zufrieden". Im Vergleich zu 2012 ist die Gesamtzufriedenheit mit der Behörde in Bad Kissingen 2022 gewachsen (58 Prozent in 2012).
Kompetenz wurde vergleichsweise hoch eingeschätzt
Ipsos stellte bei der Analyse der Interviews zum Landratsamt Bad Kissingen jedoch auch den Bezug zu den 13 anderen Landratsämtern her, deren Bürgerinnen und Bürger auch 2022 befragt wurden. Die so ermittelten Vergleichswerte (Benchmarks) zeigen, wie das Landratsamt Bad Kissingen bayernweit einzuordnen ist.
Beispiel "Kompetenz": Während 2012 rund 62,3 Prozent der befragten Bürgerinnen und Bürger angaben, das Landratsamt Bad Kissingen sei ein "kompetenter Partner und Berater", waren das 2022 schon 68,1 Prozent. Der bayerische Benchmark lag bei 67,7.
87 Prozent sprachen dem Landratsamt ihr Vertrauen aus
Als modernes Dienstleistungszentrum wurde das Bad Kissinger Amt 2012 von 49,2 Prozent der Befragten bezeichnet, zehn Jahre später waren das 53,2 Prozent (Benchmark 58,4). 87 Prozent der Befragten waren 2022 der Ansicht, der Umgang mit dem Landratsamt sei vertrauensvoll. Damit steht das Bad Kissinger Amt bayernweit recht gut da (bayerischer Benchmark 83,7).
Was die Bearbeitung von Kundenanliegen angeht, hat sich die Zufriedenheit der Kunden des Landratsamts Bad Kissingen, im Vergleich zu 2012, jetzt in nahezu allen Bereichen um rund zehn Prozent verbessert, sagte Projektleiter Matthias Grund.
Bayerische Benchmarks nicht in allen Bereichen erreicht
Er bezog sich dabei zum Beispiel auf die Qualität der Beratung, auf die Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit und fachliche Kompetenz der Mitarbeitenden sowie auf die Zeit, die man sich für das eigene Anliegen nimmt und auf das Bestreben des jeweiligen Mitarbeitenden, eine gute Lösung zu finden. Die bayerischen Benchmarks werden allerdings noch nicht in allen Bereichen erreicht.
Interessant ist, was die 250 Befragten zum Online-Angebot zu sagen hatten: 49 Prozent kennen und nutzen es bereits, während 38 Prozent angaben, es weder zu kennen noch zu nutzen. 13 Prozent kennen es zwar, haben es aber noch nie genutzt.
"Es ist gut, mal den aktuellen Stand zu sehen", sagte Landrat Thomas Bold im Kreisausschuss. Nur so könne man erkennen, wo noch Verbesserungen notwendig sind. Erfreulich fand er, dass sich die Befragten 2022 zur Gebäudegestaltung positiv äußerten. Schließlich ist das Landratsamtsgebäude seit 2012 aufwändig saniert worden und es wurde zwischenzeitlich ein Neubau in Betrieb genommen. Demnächst wird das frühere Telekomhaus nach einer kompletten Sanierung in Betrieb genommen.
Was die Erreichbarkeit der Bediensteten angeht, könne man an den Ergebnissen der Interviews die Auswirkungen der Corona-Pandemie ablesen, sagte Bold. Denn mit der Erreichbarkeit der Behörde waren 2022 wesentlich weniger der Befragten (59,3 Prozent) zufrieden als 2012. Und dennoch liegt 2022 der bayerische Benchmark um Etliches höher. Laut Bold müsse nun erforscht werden, wie sich die Pandemie in den Sachgebieten und Abteilungen auswirkte und wo vielleicht Verbesserungen möglich sind.
