
Es ist in der Grabengasse in den vergangenen Tagen ein häufiges Bild: Passanten bleiben vor dem Café Ilse stehen, zücken ihre Handys und machen ein Foto von dem einen Fenster, auf dem bunt, fröhlich und freundlich geschrieben steht: "Kein Kuchen für Nazis... und auch keinen Kaffee!". Dazu Bilder von Blumen, Smileys und ganz viele Herzen. Die klare Botschaft dahinter: Keinen Hass, habt euch lieb!
"Kein Kuchen für Nazis"-Statement polarisiert
Inhaberin Isabelle Bach steht dann im Innern ihres Vintage-Cafés und fragt sich, was derjenige sich wohl denkt. Regt er sich auf und schreibt als Reaktion anonym im Internet eine schlechte Bewertung oder findet er den Spruch gut und teilt ihn in seinem Bekanntenkreis? "Wir polarisieren damit. Ich hatte einen kleinen Shitstorm, aber auch viele ultra-positive Rückmeldungen", berichtet die Gastronomin. Auf das Gros gesehen, erhält sie vor allem Zuspruch. "Die Leute finden es gut. Sie setzen sich dann hin und trinken einen Kaffee", sagt Bach.
So wie Angelika Ziegler-Hartmann. Die Frankfurterin, die sich auch bei "Omas gegen Rechts" engagiert, war ein paar Tage zu Besuch in Bad Kissingen. "Ich finde es sehr originell, es spricht die Leute an", meint sie. Das bunte Statement ist ihr sofort ins Auge gefallen.

Den Spruch habe Bach sich bei einem befreundeten Café in Bamberg abgeschaut und kurz vor der Wahl am Fenster von ihrem Café Ilse aufgemalt. Warum? Sie erklärt: "Ich will eigentlich gar nicht politisch sein. Wir wollen einfach Respekt, Toleranz und ein friedliches Miteinander. Wir mögen einfach keine Menschen, die andere Menschen hassen. That’s it!". Die 35-Jährige findet es wichtig, eine klare, demokratische Haltung zu zeigen. Zudem greife sie niemanden mit dem Statement direkt an.
Café Ilse-Inhaberin: "Man hat versucht, uns schlecht zu reden"
Was in den Tagen nach der Wahl folgte, war ein kurzer Shitstorm im Internet, auf Social-Media-Kanälen und in Messengern aus dem rechten Spektrum. Vieles hat sie selbst gar nicht mitbekommen, sondern sie wurde von Gästen und Bekannten darauf aufmerksam gemacht. Die Äußerungen reichen von abstrus und erlogen bis böse: Unter anderem sei behauptet worden, das Café sei von der Antifa finanziert beziehungsweise staatlich gelenkt. Auch habe man ihr eine "fröhliche Insolvenz" gewünscht. "Man hat versucht, mich schlecht zu reden", sagt Bach. Und sie einzuschüchtern.
Wenige Tage nach der Wahl seien ihr und ihren Gästen dann eine Häufung von anonymen, schlechten Google-Rezensionen in dem Zusammenhang aufgefallen. Diese sind teilweise wieder gelöscht worden, nachdem Bach diese wiederum bei Google gemeldet hatte. Feige findet sie das Vorgehen derjenigen, die lieber anonym im Internet versuchen zu schaden, als ein direktes Gespräch mit ihr zu führen. Anfeindungen im realen Leben haben sie und ihre Angestellten bislang nicht zu spüren bekommen.
Sorge vor wirtschaftlichem Schaden?
Sorgen, dass ihr die Aktion wirtschaftlich schadet, hat Bach indes nicht. "Die Leute, die positiv reagieren, sind viel mehr. Ich konzentriere mich auf die vielen sehr schönen Rückmeldungen. Wir sind mehr!", findet die Gastronomin. Ihre Sicht wird dadurch untermauert, dass der Shitstorm nur kurz angedauert hat, während die Reaktionen, die ihr den Rücken stärken, noch immer anhalten.
Einschüchtern lässt Bach sich nicht. Sie ist tough und sozial eingestellt, ist studierte Förderlehrerin, hatte mehrere Jahre eine Leitungsposition in einer Behinderteneinrichtung inne und ehrenamtlich viel mit Migranten gearbeitet. Vergangenes Jahr machte die Würzburgerin sich mit dem Café in Bad Kissingen selbstständig. In Bezug zu der Empörung von Rechts hat sie inzwischen eine "Jetzt-erst-recht"-Einstellung entwickelt. Bach sagt lachend: "Wir werden jetzt erstmal keine Fenster mehr putzen!" That's it.
Mutig wäre es, mit denen, die man für Nazis hält offen zu diskutieren und sie genauso zu behandeln wie andere Leute auch.
Das wäre auch diskriminierungsfrei. Selbstständige können das natürlich als Hausrecht machen. Macht es aber nicht besser.
"""Schulden, um in den Krieg zu ziehen - Der Wählerbetrug des Friedrich M.""" !
Oder : Ein Journalist hat bei der Bundespressekonferenz Fragen zum Rüstungslobbyismus gestellt.
Er wollte wissen, weshalb sich Wirtschaftsminister Robert Habeck während seiner Amtszeit 180-mal
mit Rüstunglobbyisten getroffen habe. Dann braucht man keinen Kuchen mehr !!
"CAFÉ RESPEKT" künftig eine sehr gute Überschrift bzw ein guter Name für Ihr Café, Frau Bach.
Danke !
Kommen bestimmt auch mal wieder nach BK, und dann auf ins Café Ilse!