Der Kampf gegen den Klimawandel ist die eine, der Krieg in der Ukraine die andere Herausforderung: Die Politik muss und will den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern Öl, Gas und Kohle deutlich beschleunigen. Dabei ergeben sich zahlreiche Chancen für den ländlichen Raum, sagt Manuela Rottmann, die Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium. Die Grünen-Bundestagsabgeordnete aus Hammelburg (Lkr. Bad Kissingen) hat intensiv am "Osterpaket" mitgearbeitet, das Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) dieser Tage vorgestellt hat. Darin sind zahllose Gesetzesinitiativen aufgelistet, mit denen die Bundesregierung die Energiewende vorantreiben möchte.
Entscheidend sei, dass beim Ausbau von Wind-, Solar und Bioenergie möglichst viel Wertschöpfung in der Region bleibe, fordert Rottmann. So ließen sich die Akteure - die lokalen Politikerinnen und Politiker, mögliche Investoren, allen voran aber Landwirtinnen und Landwirte - am besten für die Vorhaben gewinnen, die den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen beschleunigen. Gerade die Landwirtschaft könnte so auch in Unterfranken zu einem "Treiber der Energiewende" werden. Welche Punkte sich die Grünen-Politikerin konkret vorstellt:
1. Photovoltaik: Stromerzeugung und Ackerbau auf einem Feld
Bei der Freiflächen-Photovoltaik sollen die Steuerungsmöglichkeiten für Kommunen "deutlich" verbessert werden, erläutert Rottmann. Gemeinderäte sollen künftig per Bebauungsplan festlegen können, auf welchen Flächen vorrangig Solaranlagen errichtet werden. Das helfe zu verhindern, dass die Kommunen von Investoren und einzelnen Flächeneigentümern vor vollendete Tatsachen gestellt werden und im ungünstigsten Fall sogar wertvolle Ackerböden verloren gehen.
Große Hoffnungen setzt die Staatssekretärin auf die sogenannte Agri-Photovoltaik. Das sind Photovoltaik-Anlagen, unter denen klassische Landwirtschaft (weiter) betrieben werden kann. Es gebe Anlagen, unter denen sogar ein Mähdrescher durchkomme, sagt Rottmann. Eine Alternative könnte diese Feld-Überdachung auch für den Folien-Anbau von Gemüse und Obst wie Spargel oder Erdbeeren sein. Andere Kulturen könnten den Schatten unter den Solarmodulen nutzen. Agri-Photovoltaik soll künftig standardmäßig über das Erneuerbare-Energien-Gesetz gefördert werden. Gleichzeitig soll sichergestellt werden, dass bei einer "Doppelnutzung" von Ackerböden die Agrarförderung aus europäischen Töpfen in vollem Umfang erhalten bleibt.
2. Windkraft: Kommunen sollen von Gewinnen profitieren
Der Ausbau der Windkraft hat zuletzt auch in der Region gestockt. Um das Ziel zu erreichen, bundesweit zwei Prozent der Flächen für Windkraft zu nutzen, sollen Kommunen künftig "automatisch" an der Wertschöpfung der Windräder beteiligt werden. So kämen schnell "ein paar Zehntausend Euro" auch für kleinere Gemeinden zusammen, wenn sie entsprechende Vorranggebiete ausweisen, hofft Rottmann. Aktuell würden noch zu häufig die Gewinne, die mit dem Verkauf des von Windrädern erzeugten Stroms gemacht werden, lediglich an auswärtige Investoren fließen. Allerdings gebe es auch positive Beispiele in der Region, beispielsweise im Landkreis Haßberge, wo sich mehrere Hundert Bürgerinnen und Bürger zu Genossenschaften zusammengeschlossen haben, um sogenannte Bürger-Windparks zu betreiben.
3. Biomasse/Biogas: Wärme vom Bauern aus der Nachbarschaft
Biogasanlagen sollen ebenfalls einen Beitrag zur Energiewende leisten. Der dort erzeugte Strom könnte helfen, Verbrauchsspitzen abzudecken, wenn weder die Sonne ausreichend scheint noch genügend Wind weht. Gleichzeitig kann mit der Abwärme der Anlagen viele Bürgerinnen und Bürger heizen - ähnlich wie mit Fernwärme in Städten. Der Aufbau entsprechender Netze soll ebenfalls stärker als bisher gefördert werden.
Manuela Rottmann verweist auf positive Beispiele in ihrem Wahlkreis. Während in Mellrichstadt (Lkr. Rhön-Grabfeld) eine Biogasanlage unter anderem das kommunale Schwimmbad und eine Mälzerei mit Wärme versorgt, hat in Großbardorf (Lkr. Rhön-Grabfeld) eine von Bürgerinnen und Bürgern gegründete Energie-Genossenschaft mittlerweile auch schon Wohnbaugebiete ans Wärmenetz angeschlossen. Rottmann sagt: "Die Energie kommt von den Bauern aus der Nachbarschaft. Russisches Erdgas wird dort nicht mehr gebraucht."
alle wissen immer nur dass es mit erneuerbaren Energien nicht geht, obwohl es bereits mit dem technischen Stand von vor 20 Jahren gegangen wäre...
Mit was soll es denn dann gehen, wenn die endlichen Ressourcen zu Ende sind? Oder interessiert das bloß niemanden, weil sie alle glauben, das wird sie nicht mehr betreffen?
20 Jahre lang im politischen Konsens gepennt, und dann kommt so ein Diktator, bricht einen Krieg vom Zaun und alle wimmern, weil sie ihn nicht stoppen können, ohne dass es in ihrem schönen warmen Nest rattenkalt wird und die Wirtschaft endgültig zusammenbricht...
Nein, das ist nicht zum Lachen. Aber wie wäre es denn, sich davon so unabhängig wie möglich zu machen statt den Energiejunkie zu geben und einfach beim nächsten Menschenrechtsbrecherregime nach dem nächsten Schuss zu barmen? Wollen wir nicht, zu teuer, sieht ### aus, haben wir noch nie gemacht, und überhaupt und sowieso, sollen doch die FFF-Kids schauen wie sie mit der Malaise klarkommen? Na bravo.
Frau Rottmann, sie sollten schleunigst stillgelegte Flächen für 4 Jahre unverzüglich freigeben für Lebensmittelproduktion und nicht Mitschuld sein an Millionen Tote durch Hunger in der Welt! Dies ist das Ergebnis Ihrer Haltung! Bewusst Tote in anderen Teilen in Kauf nehmen!
Sie werden so Ihrer Aufgabe nicht gerecht!
Ich kann die Märchen über die Stilllegung von 4% die angeblich abgeschafft gehört nicht mehr hören.
Ich habe selber Landwirtschaft und Flächen stillgelegt.
Und ich sage Ihnen, ich möchte diese Flächen gar nicht anbauen da in 5 Jahren beim Anbau solcher Flächen nur einmal eine glatte 0 als Gewinn rauskommt , und die anderen Jahre sie nur Saatgut und Diesel und Zeit für nix verdummen.
Es sind ja meist die Steinäcker, die stillgelegt sind!
Also ned jammern sondern anstrengen!
Bislang waren Umweltschutzverbände, Grüne, Bund Naturschutz doch vehement dagegen.
Der Bund Naturschutz legte eine Kehrtwende hin, wenn der Ausbau hin zu mehr Biogas vor allem mit mehr Gülle, Mist und dem Schnitt von Blühflächen gelingt.
Biogas, das hierzulande aus Gülle, Mist (die produzieren die verhassten Tiere aus der Massentierhaltung), Mais und anderen Pflanzen (entziehen die Flächen für Lebensmittelproduktion) erzeugt wird, könnte eine Alternative sein und das importierte Erdgas zumindest zum Teil ersetzen. Ja, aber erst 22 Anlagen können Biogas ins Erdgasnetz einspeisen
Mehr Fläche für Biogas wird somit bedeuten: Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion.
Es ist nur Theorie, dass wir uns selbst versorgen können als Land. Man kann alles schön rechnen! Das mag in einem Mikrokosmos gelingen aber nicht in D und schon gar nicht auf die Schnelle!
1. Windkraft: "auch für kleinere Gemeinden zusammen, wenn sie entsprechende Vorranggebiete ausweisen" liebe Frau Rottmann, es gibt bereits Vorranggebiete die bebaut werden können! Aber Bürgerinitiativen und deren Unterstützung durch die Grünen haben das wiederholt verhindert!
Zudem waren ihnen Wald, Vögel oder Feldhamster wichtiger als Energie!
Die Agri-Photovoltaik ist noch in der Forschung/Kinderschuhen! Sie ist für die Nahrungsmittelproduktion wo Wassereintrag, Photosynthese, Sonne benötigt wird noch ungeeignet und steckt derzeit in der Entwicklungsphase! daran ändern auch semitransparente Solarmodule nichts! Die Vegetation darunter ist schlecht! Überdachen Sie lieber Autobahnen! Fällt somit als populistisches Argument aus!
Auf 3sat gab es eine für mich als Laie sehr interessante Reportage.
https://www.3sat.de/wissen/wissenschaftsdoku/220331-sendung-wido-102.html
Es ist nicht nur damit getan, die ein oder andere Energiequelle durch regenerative Energien zu ersetzen. Unsere Netze müssen dies auch verarbeiten und vor allem die schwankenden Erzeugermengen ausbalanciert können.
Darüber hört nan herzlich wenig.
Das Dilemma welches Frau Rottmann nicht sieht ist aber folgendes. Im Schatten von Solaranlagen ist es halt schattig, auch wenn da der Mähdrescher durchfahren könnte. Und wenn wir dann das kümmerliche Getreide, das der Mähdrescher dreschen könnte, dann in Biogas verwandeln haben wir kein Brot zu essen. Von Biermangel ganz zu schweigen.
Bei weiter steigenden Temperaturen kann dies sogar am Ende zum Vorteil werden.
Zudem wird kein geschlossenes PV-Dach gebaut. Informieren Sie sich lieber statt hier Stammtischsprüche rauszuhauen.
Abgesehen davon - Sie sprechen bei "All das Zeug..." vmtl. von Biogasanlagen... nur spricht keiner davon, dass diese 100% des Energiebedarfs decken sollen. Zum Vergleich Erdgas versus Biogas: Dass letzteres problematisch ist, keine Frage. Nur: Das dort ausgestoßene, i. Vergleich zu Öl u. Kohle weit geringere CO2 entstammt dem aktuellen CO2-Kreislauf. Erdgas ist aber ein fossiler Energieträger - hier wird CO2 emittiert, welches wie bei Öl und Kohle, vor Jahrtausenden oder mehr aus dem Kreislauf genommen wurde und diesem jetzt wieder hinzugefügt wird. Das ist ein Unterschied!
"Nein, mit „all das Zeug“ meine ich „all das Zeug“. "
Wie kommen Sie darauf, dass "all das Zeug" nur 10% des Energiebedarfs decken? Kleiner Tip - der Anteil ist "etwas" höher...
"Aber wie kommen Sie auf die Idee, dass Biogasanlagen weit weniger schädlich für die Natur und das Wetter sind, als die Verwendung von Erdöl oder Naturgas?"
Auf diese Idee komme nicht nur ich- schauen Sie sich die Folgen der Verwendung von Erdöl und Erdgas mal genauer an. Wie kommen Sie eigentlich auf "Wetter"?
"Genau, denn dieses zusätzliche Düngemittel sorgt global für deutlich gesteigertes Pflanzenwachstum."
Nein, das ist ein temporärer Trend, der bei einer "Überdüngung" kippt. Ja, so was gibt's
Kennen Sie vielleicht vom Schoppen: Einer ist ok, ein weiterer hebt die Stimmung, aber bekanntlich ist diese Entwicklung nicht linear...
Hören Sie doch endlich auf damit zu erzählen, das Erdgas und Ölförderung keine Umweltschäden erzeugt. Ich sage nur Fracking und die ganzen Umweltschäden durch defekte Ölquellen und Pipeline, explodierte Ölbohrinseln und gesunkene Öltanker.
Und dann das CO2 bei der Verbrennung.