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Bad Kissingen
Insolvenzverfahren: Wie geht es mit dem traditionsreichen Sanatorium Uibeleisen in Bad Kissingen weiter?
Die Geschäftsführung der Rehaklinik ist im Sanierungsverfahren optimistisch. Nach einem Investor wird schon seit einiger Zeit gesucht, Ziel ist der Fortbestand.
Das Sanatorium Uibeleisen in der Prinzregentenstraße in Bad Kissingen.
Foto: Simon Snaschel | Das Sanatorium Uibeleisen in der Prinzregentenstraße in Bad Kissingen.
Simon Snaschel
 |  aktualisiert: 15.02.2025 02:33 Uhr

Das Sanatorium Uibeleisen in Bad Kissingen steht vor einer ungewissen Zukunft. Am 27. Januar 2025 hat die betreibende GmbH & Co. KG einen Insolvenzantrag gestellt, tags darauf ordnete das Amtsgericht Schweinfurt die vorläufige Eigenverwaltung an, wie das Sanatorium in einer Pressemitteilung bekanntgibt.

Der Betrieb der Privatklinik, deren Geschichte bis ins Jahr 1910 zurückreicht und die in jetziger Form seit mehr als 20 Jahren besteht, bleibt davon zunächst unberührt, heißt es in der Mitteilung weiter. Auch die Geschäftsführung des Sanatoriums, bestehend aus Andreas Tröger sowie Gabriele Eckloff, bleibe im Amt. Die Rehaklinik mit 208 Betten ist auf innere Medizin, Kardiologie, Phlebologie und Orthopädie spezialisiert.

Der Betrieb der Rehaklinik läuft derzeit weiter.
Foto: Simon Snaschel | Der Betrieb der Rehaklinik läuft derzeit weiter.

Im Hintergrund suche man bereits seit einiger Zeit nach einem Investor, so Béla Knof von der Kanzlei White & Case im Gespräch mit dieser Redaktion. Der Rechtsanwalt unterstützt die betreibende Sanatorium Uibeleisen Eckloff GmbH & Co. KG bei der Sanierung.

Als Gründe für die Schieflage führt er allgemein an: "Kliniken stehen deutschlandweit unter Druck. Corona wirkt nach, die Häuser hatten nicht die Gelegenheit, Rücklagen beiseitezulegen. Dazu kommen Fachkräftemangel, Inflation, die allgemeinen Preissteigerungen oder auch Energiekosten."

In der Pressemitteilung der Klinik wird Knof zitiert: "Wir haben gute Gründe, insgesamt optimistisch zu sein, dass wir im Rahmen des eingeleiteten Sanierungsprozesses einen strategischen Investor finden, mit dem wir eine dauerhafte Fortführung des Betriebs mit sämtlichen rund 120 Arbeitnehmern in Bad Kissingen erreichen." Perspektivisch rechne man laut Knof sogar mit weiteren Investitionen.

Insolvenz in Eigenverwaltung hat das Ziel, eine Fortführungslösung für die Klinik zu finden

"Wir sind dankbar für das Engagement und die Treue unserer Mitarbeiter und auch für die Unterstützung unserer Geschäftspartner sowie der Stadt Bad Kissingen. An erster Stelle steht für uns unverändert das Wohl unserer Gäste, das bleibt auch in den kommenden Wochen unser Antrieb", äußert sich die Geschäftsführung des Sanatoriums über die Pressemitteilung zur Situation.

Rechtsanwältin Andrea Wollner, die vom Amtsgericht Schweinfurt als vorläufige Sachwalterin eingesetzt wurde, wird zitiert: "Mit dem Schritt in die Eigenverwaltung können Unternehmen die Sanierungschancen rechtzeitig wahren, um im Zusammenspiel aller Beteiligten eine nachhaltige Fortführungslösung zu erreichen. Genau dieses Ziel soll auch im Falle des Sanatoriums unter Wahrung der Gläubigerinteressen erreicht werden."

 
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