(lip) Hans Eckloff war eine Institution in Bad Kissingen. Der Betreiber mehrerer Sanatorien verstarb am vergangenen Mittwoch nach schwerer Krankheit.
Hans Eckloff wusste, was er wollte, als er vor 25 Jahren nach Bad Kissingen kam, um hier seinen geschäftlichen Aktivitäten nachzugehen. Das tat er zielstrebig, mit ungeheurer Energie und auch Risikobereitschaft. Er eröffnete das Sanatorium Winterstein in der Pfaffstraße am 1. Mai 1983, das vor allem auf Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Erkrankungen der Bewegungsorgane ausgerichtet war.
Im Laufe der Jahre kamen in der Pfaffstraße mehrere Häuser hinzu, ebenso die Villa Bauer in der Ballingstraße und Villa Elsa in der Prinzregentenstraße.
Schon damals war der Spruch „Bewegung ist Leben“ bestimmend für den Kurs von Hans Eckloff. Ende der 90er Jahre investierte er rund 150 000 Mark und richtete im Winterstein ein isokinetisches Diagnostik- und Trainingssystem für wohnortnahe Rehabilitation ein. In späteren Jahren übernahm die Tochter Eckloffs das Winterstein, während er sich anderen Projekten verschrieb.
Der gebürtige Ostpreuße übernahm 2002 das Sanatorium Uibeleisen und das Hotel Ballinghaus, das er als Sanatorium wiedereröffnete. 2,5 Millionen Euro investierte Eckloff. Damit gehörten zwei Häuser zur Sanatorium Uibeleisen GmbH & Co. KG. Antrieb war sein Wunsch, dass die Einweihung des Ballinghauses zum „Fanal für einen Wiederaufstieg des alten Kurortes Bad Kissingen“ wird.
Ein treuer Weggefährte von Hans Eckloff war Professor Wildor Hollmann, Gründer des renommierten Instituts für Kreislaufforschung und Sportmedizin der deutschen Sporthochschule Köln. Er begleitete die Sanatorien wissenschaftlich.
Noch einmal zeigte sich Hans Eckloff im Jahr 2005 investitionsfreudig, als er in Bad Salzschlirf einstieg. Dort gründete er als geschäftsführender Gesellschafter der Uibeleisen KG gemeinsam mit Bürgermeister Armin Faber als Vertreter der Gemeinde Bad Salzschlirf die „Badehof GmbH & Co. KG“. Mit 74 Prozent beteiligte sich Eckloff an diesem Projekt. Sechs Millionen flossen in den Badehof, der 1904 direkt am Kurpark errichtet wurde und heute unter Denkmalschutz steht.
Aber Hans Eckloff blieb auch von Schicksalsschlägen nicht verschont. Im November 1992 starb seine Frau, Brigitte Römer aus Treuburg (Ostpreußen), die er 1952 geheiratet hatte. Aus dieser Ehe stammen die beiden Töchter.
Auch Hans Eckloff stammt aus Ostpreußen, wo er am 14. April 1923 in Angerburg als Sechstes von zehn Kindern geboren wurde. Nach einer Lehre als Hotelkaufmann wurde er Soldat bei der Kriegsmarine. 1945 wurde Hans Eckloff aus der Gefangenschaft nach Uelzen entlassen. Nach vielen Versuchen und geschäftlichen Aktivitäten in unterschiedlichen Richtungen kam Eckloff Anfang der 80er Jahre nach Bad Kissingen, wo er seine berufliche Karriere im Gesundheitssektor begann.
Und hier fand er später in Gabriele Kraus eine getreue Gefährtin. Kraus arbeitete seit 1985 an der Seite von Eckloff, erst im Winterstein, dann im Uibeleisen. Am 1. April 2005 heirateten die Beiden.
Der Trauergottesdienst mit anschließender Beerdigung findet am heutigen Dienstag um 14.30 Uhr in Bad Bocklet statt.