
Am 27. Dezember 2020 ging’s mit dem Impfen im Landkreis los, nachdem die ersten 100 Impfdosen ans Bad Kissinger Impfzentrum geliefert worden waren. An drei weiteren Tagen konnten Impfungen verabreicht werden. Am 8. Januar kam wieder eine Charge mit 69 Ampullen (414 Impfdosen) an, sagt Versorgungsarzt Dr. Ralph Brath, im Gespräch mit dieser Redaktion. Seit drei Tagen sind die Impfteams jetzt wieder unterwegs. Es wird allerdings noch etwas dauern, bis die Personen in der höchsten Prioritätsstufe alle durchgeimpft sind.
Denn zunächst bekommen, wie es dieStändige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts festgelegt hat, auch im Landkreis Bad Kissingen vor allem Bewohner*innen und Pflegepersonal von Seniorenheimen den ersten Piks mit dem schützenden Vakzin in den Oberarm. Sobald demnächst ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht, sind auch die über 80-Jährigen, die zu Hause leben, im Impfzentrum Tattersall an der Reihe. "Wir hoffen, dass das bald möglich sein wird", sagt Brath, der auch ärztlicher Direktor des Impfzentrums ist.
1321 Menschen im Landkreis sind geimpft
Insgesamt wurden bis 11. Januar an sieben Tagen Bewohner*innen und Pflegepersonal von 19 Heimen im Landkreis mit dem Impfstoff versorgt. "Wir sind da schon relativ weit", sagt Brath zuversichtlich. In den nächsten Tagen sind zum Beispiel dann das Pflegeheim Römershag und das Kurstift in Bad Brückenau dran. Eine Einschränkung muss der ärztliche Direktor allerdings machen: In Heimen, die gerade Corona-Hotspot sind, wird zunächst nicht geimpft.

Immerhin sind, nach Braths Schätzung, inzwischen rund 1,4 Prozent der Bevölkerung im Landkreis geimpft. Das sei schon ein recht guter Anfang der groß angelegten Impfmission. Das Landratsamt Bad Kissingen veröffentlichte am Montag dazu eine konkrete Zahl: Nach Angaben der Pressestelle sind hierzulande nun 1321 Menschen (Stand 11. Januar) im Landkreis geimpft.
Auch im Landkreis Bad Kissingen werden seit Jahresbeginn aus einer Impfampulle sechs, statt wie bisher fünf, Spritzen aufgezogen, nachdem die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) dies geprüft und empfohlen hatte, sagt Brath. Immerhin bedeutet dies ein Plus von 20 Prozent pro Ampulle. Allerdings habe man vom Impfzentrum aus erst mal die dafür geeigneten, ganz speziellen Spritzen ordern müssen.
Von Seiten des Freistaats hieß es am Freitag, dass künftig wöchentlich neue Impfstoff-Lieferungen in Bayern ankommen werden und das Vakzin dann zügig an die Impfzentren verteilt werden wird. Im Landkreis Bad Kissingen sind nun wieder zwei Lieferungen für den 12. und den 15. Januar angekündigt, sagte Versorgungsarzt Brath.
Er hofft, dass auch weiterhin zweimal pro Woche neue Impfdosen eintreffen, damit die Impfaktion vorwärtsgeht. Lokal laufe das Impfen sehr gut, sagt er, bemängelt allerdings den Mangel an verfügbaren Dosen. "Der Impfstoff ist halt ein Mangelprodukt, das in Hochgeschwindigkeit hergestellt und dann verteilt werden muss."

Den bürokratischen Aufwand im Zusammenhang mit den einzelnen Impfterminen empfindet Brath als "gewaltig". Das Impfen selbst gehe schnell, doch dann müssten die Daten elektronisch eingepflegt werden. Positiv sieht er in diesem Zusammenhang, dass die IT-Abteilung im Landratsamt sich "ganz schön reingehängt" hat, so dass die Verarbeitung dieser Informationen reibungslos klappt.
Die Impfbereitschaft in der Bevölkerung lässt sich, seinem Ermessen nach, schwer einschätzen. "Denn ich bekomme eigentlich nur Anfragen dazu, wann man sich nun endlich im Impfzentrum impfen lassen kann. Aber wer unschlüssig ist oder sich gar nicht impfen lassen will, ruft natürlich nicht bei mir an."
Anmeldungen nur aus der Gruppe mit oberster Priorität
Am 11. Januar hat das Bayerische Gesundheitsministerium nun ein Online-Portal freigeschaltet, auf dem sich Impfwillige bereits registrieren lassen können. Dadurch werde sichergestellt, heißt es in einer Pressemitteilung des Freistaats, dass alle an der Impfung Interessierten kontaktiert werden, sobald Impftermine vereinbart werden können. Anmelden sollten sich dort jedoch jetzt nur diejenigen, die tatsächlich zur priorisierten ersten Gruppe gehören, heißt es weiter.
Konkret erfolgt die elektronische Registrierung wie folgt: Durch E-Mail-Adresse und die Auswahl eines persönlichen Passworts legt man unter der Internetadresse www.impfzentren.bayern zunächst seinen eigenen Account an. Es folgt die Angabe persönlicher Daten zur Kontaktaufnahme. Einige weitere Fragen dienen dazu festzustellen, ob man einer besonderen Risikogruppe angehört.

Informationen demnächst im Briefkasten
Darüber hinaus werden jedoch die über 80-jährigen Impfberechtigten vom Landkreis schriftlich über die Möglichkeit zur Impfung informiert. Nach Angaben der Pressestelle des Landratsamts bekommen also nun in diesen Wochen rund 8600 Bürger*innen Post von der Kreisbehörde. In dem Brief steht genau, wie man zu einem Impftermin kommt, und dass man sich am besten online anmelden soll.
Wer mit dem Computer nicht so ganz vertraut ist, kann sich auch über die Corona-Hotline des Landratsamts registrieren lassen, Tel.: (09 71) 801- 10 00 oder 801-10 01.
Die Corona-Fallzahlen am 11. Januar
Und hier noch die aktuellen Corona-Fallzahlen: Am Montag, 11. Januar, registrierte das Landratsamt elf neue Corona-Fälle im Kreis, darunter sind auch vier Mitarbeiter*innen des St.-Elisabeth-Krankenhauses in Bad Kissingen. Damit sind nun aktuell 278 Menschen mit dem Virus infiziert.
Die Zahl der aktuell Infizierten teilt sich so auf die Altlandkreise auf: Bad Kissingen (156), Hammelburg (63), Bad Brückenau (59). 354 Kontaktpersonen befinden sich in Quarantäne. Stationär behandelt werden inzwischen 39 Personen in den Kliniken des Landkreises. Die 7-Tage-Inzidenz beträgt, laut Gesundheitsamt, jetzt 140,5.