
Eine besondere Gemeinschaftsleistung ist die Errichtung der Hackschnitzelheizung der katholischen Kirchengemeinde in Hammelburg. Beim Pfarrfest am Wochenende vom 21. bis 23. Juni 2024 öffnet Michael Brendan die Türen zu der Anlage.
Auf den ersten Blick offenbart das Betriebsgebäude mit Heizung und Hackschnitzellager "nur" nüchterne Technik. Was dabei nicht zu sehen ist, ist das Herzblut, dass der Küster samt freiwilliger Helfer bisher für den Klimaschutz in die Verwirklichung der Anlage gesteckt hat. Gerne möchte der 34-Jährige mit der bevorstehenden Präsentation Nachahmer für das Heizen mit heimischem Holz begeistern.
"Es ist schön, wenn jemand Interesse zeigt", blickt Brendan auf das Fest voraus. Bei Projektierung und Umsetzung der Anlage hat der gelernte Anlagentechniker für Sanitär, Heizung und Klima nach seinen Angaben etliche Überstunden investiert.
Ihre Feuertaufe hat die Heizung schon hinter sich. Nachdem Pfarrhaus und Johannes-Martin-Haus mit Pfarrsaal bereits seit November an die Hackschnitzelanlage anschlossen sind, läuft aktuell die Anbindung des Vinzenz-Koch-Hauses. Dafür müssen rund 70 Meter Rohrleitungen verlegt werden. Im August soll dieses Teil des Projektes vollendet sein.
Nach den bisherigen Erfahrungen mit der Anlage wartet Brendan schon jetzt mit beeindruckenden Kosteneinsparungen durch die Abkehr vom Erdgas als Brennstoff auf. Bisher war die Beheizung der drei genannten Gebäude plus der Pfarrkirche auf 50.000 Euro im Jahr veranschlagt. "Tendenz steigend", sagt Brendan mit Blick auf die Energiekosten.

Ganz anders mit der neuen Anlage: Vergangenen Winter sei man mit 8000 Euro über die Runden gekommen. Dies aber auch, weil die Kirche nur provisorisch mit einer dieselbetriebenen Warmluftgebläse betrieben worden sei, schränkt Brendan den Spareffekt ein.
"Der Anschluss der Kirche an die neue Heizung ist ein eigenes Projekt", mahnt Brendan Gläubige zur Geduld, die es in winterlichen Gottesdienstes gerne etwas wärmer haben. Erwärmen können sie sich schon einmal an der künftigen Energiebilanz. Denn Brendan geht in der weiteren Zukunft für alle genannten Immobilen von Energieklsten von 15.000 Euro im Jahr aus, was immerhin eine Einsparung von 35.000 Euro bedeuten würde. Wertvoller für das Klima sei die Einsparung von Kohlendioxid.
Begünstigt wird die Amortisation der Heizung durch die Eigenleistung von Mitgliedern der Pfarrgemeinde. Etliche legten dabei Hand an, berichtet Brendan dankbar. Nur diese Eigenleistung habe es ermöglicht, das Vorhaben für rund 650.000 Euro, anstatt ursprünglich angesetzter 1,3 Millionen Euro, zu verwirklichen.
Zur Verwirklichung trug auch die Spendenbereitschaft von Gläubigen bei. Das Pfarrfest beginnt am Sonntag, 23. Juni, um 10.30 Uhr mit dem Gottesdienst, bietet später Mittagessen und klingt bei Kaffee und Kuchen aus.