Mit seinem Predigt-Rap erreichte der Hammelburger Pfarrer Thomas Eschenbacher im Fasching 2023 Kultstatus. Das Video vom Auftritt ging viral und erreichte online 2,2 Millionen Menschen, die die Predigt im Hip-Hop-Style munter diskutierten.
Vor dem Gottesdienst am Faschingssonntag, 11. Februar, hat diese Redaktion sich leicht augenzwinkernd mit dem rappenden Pfarrer ausgetauscht. Wie will er den Hype aus dem Vorjahr heuer toppen?
Thomas Eschenbacher: Ich glaube kaum, dass sich das in der Art toppen lässt. Seit 30 Jahren lasse ich mir immer etwas Neues einfallen und suche nach einem originellen und kreativen Weg der Glaubensverkündigung, der einen auch mal zum schmunzeln oder gar zum lachen bringt. Sobald es den Leuten gefallen hat, steht man ja immer unter einem gewissen Druck, das nächste Jahr auch wieder etwas Gutes zu bringen. Aber letztlich ist es ja so, dass ich nach jeder gelungenen Predigt die Herausforderung habe, die Gottesdienstbesucher beim nächsten Mal nicht zu enttäuschen.
Eschenbacher: Klar sind manche neugierig. Die einen lassen sich überraschen, aber die Zeitung ist ja immer heiß drauf, eine Neuigkeit berichten zu können. Dieses Jahr wird die Predigt gesungen. Ich begleite mich selber mit der Gitarre. Bei den Prunksitzungen in Untererthal und Hammelburg gibt es dazu einen klitzekleinen Vorgeschmack.
Eschenbacher: Ich wäre enttäuscht, wenn es nur Zuhörer wären. Ich hoffe, dass die Menschen nicht nur der Predigt lauschen, sondern auch den Gottesdienst mitfeiern und sich im Herzen berühren lassen.
Eschenbacher: Da muss ich nun Sie enttäuschen. Um eine Eminenz sein zu können bräuchte ich den Titel eines Kardinals und da kann ich wirklich drauf verzichten. Rot steht mir glaube ich nicht so. Rap ist eine Form, die ich quasi mal ausprobiert habe für den Fasching. Wenn man mir es übel nimmt, könnte man mir quasi kulturelle Aneigung vorwerfen. Ich hoffe, dass die Rapper-Fraktion hier nicht so penibel ist.
Eschenbacher: Ich freue mich, wenn sich viele ansprechen lassen und am Sonntag vorbeikommen. Ich mache mir aber auch nichts vor. In einem Kommentar zur Rap-Predigt hat einer geschrieben, dass er bei so einem Pfarrer auch öfter in die Kirche gehen würde. Schätzen Sie mal, wie viele seit dem letzten Faschingssonntag mehr in die Kirche in Hammelburg gegangen sind. Da bin ich realistisch.
Eschenbacher: Wie alle Sonntagsgottesdienste wird auch dieser live über Youtube ausgesendet.