Römershag

Eine Hausmeister-Ära in Römershag geht zu Ende

Helmut Berger, Hausmeister der Sporthalle im Schul- und Sportzentrum Römershag geht in Rente. Er erlebte viel und weiß auch von der Sport-Prominenz zu erzählen.
Helmut Berger war mehr als 35 Jahre Hausmeister in der Römershager Sporthalle. Foto: Lena Berger       -  Helmut Berger war mehr als 35 Jahre Hausmeister in der Römershager Sporthalle. Foto: Lena Berger
| Helmut Berger war mehr als 35 Jahre Hausmeister in der Römershager Sporthalle. Foto: Lena Berger

Ein Name ist mit der Sporthalle im Schul- und Sportzentrum in Römershag eng verbunden: Helmut Berger. Nach mehr als 35 Jahren endet diese Ära. Zum Jahresende geht der 63-Jährige in Rente.

Als Helmut Berger am 15. Mai 1983 seinen Dienst als Hausmeister in der Sporthalle antrat, waren die Bauarbeiten in den neuen Schulgebäuden und der Sporthalle noch im vollen Gang.

"Es war nichts da, nicht mal ein Besen. Zusammen mit den Verantwortlichen in der Stadtverwaltung haben wir die Geräte gekauft", erinnert er sich an die Anfangszeit. Nach und nach wurden Mähgeräte und Gerätschaften für die Sportplatzpflege angeschafft und natürlich auch der ein oder andere Besen für den Arbeitsplatz, der schnell zu "seiner Sporthalle" wurde.

Immer gleich zur Stelle

Nicht selten klingelte bei Familie Berger abends oder am Wochenende das Telefon, wenn mal wieder das Wasser in der Dusche nicht warm wurde, die Lüftung nicht funktionierte oder sich die Trennvorhänge nicht hochfahren ließen. "Ich bin gleich da", war immer die Antwort von Helmut Berger und er war schon auf dem Weg in die Sporthalle. Mit der Generalsanierung vor vier Jahren sind diese Einsätze außerhalb der Arbeitszeit seltener geworden.

Ist die Sporthalle an den Wochenenden von den Vereinen belegt, machen unter der Woche die Schüler von Mittelschule, Realschule und Franz-Miltenberger-Gymnasium dort Sport.

Generationen von Schülern aus dem gesamten Altlandkreis hat Helmut Berger durch ihre Schulzeit begleitet. Auf Ordnung, Höflichkeit, und Ehrlichkeit hat er immer großen Wert gelegt.

"Ich weiß nicht, ob ich ein strenger Hausmeister war. Wichtig war mir immer, die Schüler gerecht zu behandeln", sagt Helmut Berger. Sein Nachfolger Matthias Zink kennt Helmut Berger auch aus seiner Schulzeit. Ihn hat der 63-Jährige längst eingearbeitet und weiß mit dem Rupbodener "seine Sporthalle" in guten Händen.

Nicht nur unzählige Schüler haben in der Sporthalle ihren Schweiß vergossen, auch zahlreiche nationale und internationale Handball- und Fußballmannschaften waren zu Gast in der Sporthalle in Römershag.

Mit Handballsport verbunden

Helmut Berger, der familiär eng mit dem Handballsport verbunden ist, erinnert sich an die Nationalmannschaft aus Katar, die gegen die Handballer des 1. FC Bad Brückenau spielte. Oder an das Trainingslager der Schweizer Nationalmannschaft. Auch der damalige Bundesligist Wallau-Massenheim kam zu einem Spiel nach Bad Brückenau. "Es war schon etwas besonderes, solche hochkarätige Mannschaften in der eigenen Halle spielen zu sehen", sagt Helmut Berger. Auch wenn im Vorfeld immer große Aufregung herrschte.

Nicht nur in der Halle, auch auf den Fußballplatz kamen hochklassige Mannschaften. Die Münchner Löwen kickten auf dem Platz genauso wie die Fußballer aus Meppen oder andere Mannschaften aus dem In- und Ausland.

Höhepunkt in den mehr als drei Jahrzehnten als Hausmeister in der Sporthalle war für Helmut Berger aber die Fußballweltmeisterschaft 2006, als die kroatische Nationalmannschaft ihr Quartier in Bad Brückenau aufschlug. "Bei der Bestandsaufnahme im März 2006 durch die FIFA lagen noch zehn Zentimeter Schnee auf dem Platz und ich wusste wirklich nicht, was da auf mich zukommt", sagt er.

Ansprechpartner für die Profis

Da wurde der Schulsportplatz innerhalb weniger Wochen zu einem weltmeisterlichen Rasen. "Wie viele Überstunden ich in der Zeit gemacht habe, weiß ich nicht mehr. Aber ich war rund um die Uhr Ansprechpartner für die Profifußballer und Funktionäre. Die haben sich alle sehr wohl gefühlt bei uns. Das war eine aufregende Zeit." Besonders gut in Erinnerung sind ihm der Weltfußballer von 2018, Luka Modric oder Zorislav Sebric, der damalige Generalsekretär des kroatischen Fußballverbands.

Langweilig wird es Helmut Berger als Rentner nicht. Er freut sich, mehr Zeit für Reisen und die Familie zu haben. Und die Enkelin freut sich auch auf mehr Zeit mit ihrem Opa.

Lena Berger

 
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