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STEINACH
Ein Leben voller Tatendrang ist nun zu Ende
Siegfried Farkas
Siegfried Farkas
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:16 Uhr

Helmut Schuck ist tot. Der frühere Bürgermeister der Marktgemeinde Bad Bocklet starb am Donnerstag im Alter von 82 Jahren.

Dass er einmal Bürgermeister werden und es fast zweieinhalb Jahrzehnte bleiben würde, war dem Steinacher eigentlich nicht in die Wiege gelegt. Wie es sich für einen Buben aus der Landwirtschaft gehörte, machte er nach der Volksschule in Steinach zunächst einmal eine landwirtschaftliche Ausbildung, arbeitete dann auf dem elterlichen Hof mit und verdiente sich auf verschiedenen Baustellen etwas hinzu.

Zunächst Landwirt

1959 übernahm Helmut Schuck den elterlichen Betrieb und führte ihn eine Zeit lang im Vollerwerb. Von 1960 bis 1965 betreute er selbstständig das Warengeschäft der Volksbank Steinach.

Politik und Verwaltung in der Kommune hätten ihn schon immer interessiert, berichtete er zu seinem 80. Geburtstag. Deshalb ließ er sich in einem Fernlehrgang der Bayerischen Verwaltungsschule zum Verwaltungsbeamten ausbilden. Das kam ihm später auch in der Kommunalpolitik zu Hilfe. Denn, wie er sich einmal erinnerte, entwickelten sich moderne Verwaltungsstrukturen auf dem Lande zunächst nur Schritt für Schritt.

1972 erstmals als Bürgermeister gewählt

Verantwortung als Bürgermeister übernahm Helmut Schuck erstmals 1972 im damals noch selbstständigen Steinach. Sein kommunalpolitisches Wirken fiel damit in eine für viele bayerische Kommunen sehr wichtige und nicht immer einfache Phase der Entwicklung neuer, größerer Einheiten durch Eingemeindung. 1978 kam Schuck auch in die Verantwortung als erster Bürgermeister der neugebildeten Marktgemeinde Bad Bocklet. Zunächst, wie zuvor in Steinach, noch in ehrenamtlicher Funktion. Von 1984 an bis 1996 füllte er diese Position noch zwei Amtszeiten lang hauptberuflich aus.

Ortsteile zu einer Einheit zusammenführen

Helmut Schuck sorgte nicht nur dafür, dass die neue Kommune eine zeitgemäße Ausstattung in Bauhof und Verwaltung erhielt. Eine weitere Herausforderung war, die zum Teil noch konkurrierenden Ortsteile zu einer Einheit zusammenzuführen.

In seine Zeit als Bürgermeister von Bad Bocklet fielen zahlreiche für die Entwicklung des Marktes und seiner Ortsteile wichtige Projekte. In Steinach wurde die Henneberg-Halle gebaut, in Bad Bocklet entstanden Schulturnhalle und Schulsportplatz. In Großenbrach legte Schuck mit der Erschließung des Gewerbegebiets Mangelsfeld den Grundstein für eine positive wirtschaftliche Entwicklung.

Die Unterstützung seiner Frau Ingrid, auf die er sich stets verlassen konnte, ermöglichte dem tatkräftigen Schuck Engagement über die Kommunalpolitik hinaus. Ob als Mitglied zahlreicher Vereine, Mitglied des Pfarrgemeinderats, Lektor und Kommunionsspender in der Kirche, Ortsobmann des Bauernverbands und als Schöffe bei Gericht, als Organisator des 1000-Jahr-Jubiläums von Steinach, Mitglied der Steinacher Feuerwehr und Ehrenmitglied des Rauchklubs Blaue Wolke später dann zusammen mit seiner Frau in der Organisation des Seniorenclubs war er vielfältig aktiv. Als Autor sorgte er zudem dafür, einige Kapitel der Geschichte seiner Heimat für die Nachwelt zu überliefern.

Zahlreiche Auszeichnungen

Für seine Leistungen hat Helmut Schuck zahlreiche Auszeichnungen entgegengenommen. Er war Ehrenbürger von Bad Bocklet, Träger kommunaler Verdienstmedaillen, erhielt die Bürgermedaille des Marktes Bad Bocklet in Gold und das Landkreisehrenzeichen in Silber.

Das Requiem für Helmut Schuck mit anschließender Beerdigung ist für Dienstag, 18. Dezember, um 14.30 Uhr in Steinach angesetzt.

 
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