Mit einem imposanten Feuerwerk direkt nach dem Auftritt des schwedischen Headliners "Mando Diao" kurz nach Mitternacht neigte sich das "Ab geht die Lutzi"-Festival 2024 spektakulär dem Ende zu. Für diejenigen, die nach drei Tagen Party noch immer nicht genug hatten, wurde danach noch zum rotzigen Sound der Berliner Pop-Punk-Band "The Tchik" gefeiert.
Wie bereits in den letzten Jahren begeisterte das kleine, aber feine Festival aus Rottershausen (Lkr. Bad Kissingen) bis zu 5000 Gäste pro Tag. Veranstalter Christian Stahl ist zufrieden. Die "Lutzi" war zum ersten Mal an den beiden Hauptfestivaltagen Freitag und Samstag bis auf das letzte Ticket ausverkauft.
Dieses Jahr gab es besonders viel zu sehen und zu entdecken. Rund 70 Programmpunkte bot das ehrenamtlich organisierte Festival - von diversen Workshops und einer Schnitzeljagd bis zum Headliner auf der Hauptbühne. Für die Gäste also die Qual der Wahl. Denn 2024 gab es viele parallel stattfindende Events, sodass man gar nicht an allen hätte teilnehmen können. Bis zu neun Locations wurden dabei bespielt.
Das "Ab geht die Lutzi" zum ersten Mal am Freitag und Samstag restlos ausverkauft
Wettertechnisch war der Donnerstag das kleine Sorgenkind des Festivals. Wie im letzten Jahr zog ein Unwetter über das Gelände. Aber: Wie 2023 zog es auch 2024 schnell wieder von dannen. Nach knapp einer Dreiviertelstunde konnte das Event mit einer kleinen Verzögerung fortfahren. "Vor einer halben Stunde haben wir gedacht, dass die Welt untergeht und jetzt stehen wir hier", beschrieb die Berliner Punk-Band "ZSK" die kurze Episode treffend. Und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: "Man sagt, dass man auf einem Open-Air nicht duschen kann und dann kommt sowas."
Am nächsten Tag war "Bosse" der Headliner und das Highlight des Abends. Die Menge sang, schwang ihre Arme und genoss den Klang des Braunschweiger Sängers und seiner Band. Für Begeisterung sorgte zusätzlich, dass "Bosse" den Würzburger Kneipenchor auf "Lutzi"-Bühne brachte. Zusammen sangen sie das Lied "Ein Traum", welches die Band immer wieder mit diversen Chören aus ganz Deutschland auf den ganz großen Bühnen zum Besten gibt. Das Publikum war begeistert und sang lautstark mit. Es war einer der vielen Gänsehautmomente des Festivals.
Am Samstag ging es nahtlos weiter. "Mando Diao" sorgte am Abend für den internationalen Flair in Rottershausen. Die schwedische Band zeigte in knapp eineinhalb Stunden, was feinsten Rock'n'Roll auf Weltniveau ausmacht. Auch die anderen Künstlerinnen und Künstler zeigten in mehrfacher Hinsicht, welch großes Festival das "Lutzi" in den letzten Jahren geworden ist.
Hochkarätige Musikerinnen und Musiker begeistern die Menge
Der Rapper "Megaloh" bewies auf der Zeltbühne, dass Deutschrap mit einer Portion Gesellschaftskritik sehr gut harmoniert. Die Pop-Rock-Band "Lumpenpack" gehörte zu den heimlichen Favoriten des Abends. Zu humorigen Liedern feierten die Festivalbesucherinnen und -besucher ausgelassen. Der Wettergott meinte es auch nach dem Schreckmoment am Donnerstag auch gut mit dem Festival: Bei Temperaturen über 30 Grad und viel Sonne schmeckten das Bier oder der Aperol besonders gut.
"Lutzi"-Veranstalter Stahl berichtet, dass "super viel positives Feedback" zurückkommt. Das Team sei rundum glücklich. Ihn freut es auch, dass die Vorträge, die neu im Programm sind, gut angenommen wurden. Beispielsweise über den Rechtsruck in Deutschland oder über den Einfluss eines Festivals auf die Umwelt. Die Veranstalter wollen damit ihren Gästen etwas auch Ernsteres mit auf den Weg geben.
Das "Ab geht die Lutzi"-Festival ist ohne größere Vorkommnisse zu Ende gegangen
Das Festival ist insgesamt friedlich verlaufen. "Die Security hatte am Wochenende wenig zu tun", erzählt Stahl. Ein strafrechtlich relevanter Vorfall ereignete sich allerdings auf dem Campingplatz. Dort schubste ein Gast eine Frau nach einer Auseinandersetzung. Den Angreifer erwartet eine Strafanzeige wegen Körperverletzung.
Nun steht der Abbau an. Einen Ausblick auf das nächste Jahr will Stahl noch nicht geben. Doch wer auf dem "Ab geht die Lutzi"-Festival dieses Jahr war, weiß, dass die Veranstalter auch 2025 wieder hochkarätige Künstlerinnen und Künstler in das kleine Rottershausen ziehen dürften.