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PREMICH
Den Wirtschaftsstandort weiterentwickeln
MdL Sandro Kirchner (CSU) verwendet sich, wie er sagt, in München oft erfolgreich für seinen Heimat-Stimmkreis Bad Kissingen.
Foto: Isolde Krapf | MdL Sandro Kirchner (CSU) verwendet sich, wie er sagt, in München oft erfolgreich für seinen Heimat-Stimmkreis Bad Kissingen.
Isolde Krapf
 |  aktualisiert: 15.07.2024 08:57 Uhr

Von den politischen Zielen, die er sich vor fünf Jahren gesetzt hatte, habe er noch keines relativieren müssen, sagt Sandro Kirchner (Premich), der seit 2013 für die CSU im Landtag sitzt. Freilich brauche man für vieles einen langen Atem. Die Politik könne nun mal nicht spontan reagieren und, wie die Wirtschaft, ad hoc Projekte umsetzen. „In der Politik gibt es die Gewaltenteilung, Gesetze müssen durch alle Instanzen gehen.“

Grundförderung für Telemeddizinzentrum

Dennoch habe er, zusammen mit seinem CSU-Landtagskollegen Steffen Vogel (Haßberge und Rhön-Grabfeld), in den vergangenen Jahren für den Stimmkreis schon einiges erreicht. So sei beispielsweise das Bad Kissinger Zentrum für Telemedizin seit Ende 2017 nun endlich durch eine feste jährliche Grundförderung des Freistaats von 500 000 Euro abgesichert.

Dass die Staatsregierung vor zwei Jahren das Haus für Gesundheitsmanagement für Bad Kissingen ankündigte, wertet Kirchner als weiteren Erfolg. Bis 2025 sollen dort 100 neue Arbeitsplätze entstehen. Weil dazu Kurhausbad und Neumann-Flügel ausgebaut werden, sei dieses Vorhaben auch recht bedeutsam fürs Handwerk. Dass damit sogar eine Professur verbunden ist (die Stelle ist inzwischen ausgeschrieben), bedeutet für Kirchner einen Schritt hin zum schon lange erhofften Hochschulstandort Bad Kissingen.

30 neue Arbeitsplätze

30 neue Arbeitsplätze brachte das Technologie-Transferzentrum für Elektromobilität in Bad Neustadt, das, nach Kirchners Angaben, seit 2016 nun auch einen jährlichen festen Zuschuss von 800 000 Euro erhält. Seit der Kabinettssitzung am 31. Juli 2018 steht nun auch fest, dass der Freistaat bald weitere 23 Millionen Euro in die zwei Rhön-Landkreise investieren wird, sagt der Landtagsabgeordnete.

Davon sollen 15 Millionen in ein neues Biodiversitätszentrum in Bischofsheim investiert werden – eine Einrichtung, die sich mit Forschungsinhalten zum Thema Artenschutz, Wald und Landwirtschaft beschäftigt. Weitere acht Millionen Euro werden in ein neues Naturerlebniszentrum am Klaushof fließen, wo im wahrsten Sinn das Erleben der Natur für Einheimische und Touristen im Vordergrund steht.

Außenstelle geplant

Übrigens soll dieses neue Zentrum eine Außenstelle im Landkreis Bad Kissingen bekommen. Verschiedene Bürgermeister hätten bereits Interesse am Standort signalisiert. Der Freistaat suche jedenfalls nach einer geeigneten Immobilie und könnte sich die im Bereich Hammelburg vorstellen, verriet Kirchner.

Die zwei wichtigsten Ziele für den Stimmkreis in den kommenden fünf Jahren sieht der Landtagsabgeordnete in der steten Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandorts Bad Kissingen/Rhön-Grabfeld und in der Daseinsvorsorge. Man müsse sich den „interessanten Standort“ der beiden Rhön-Landkreise mitten in Deutschland zunutze machen und versuchen, Unternehmen aus „überhitzen Ballungsräumen München und Nürnberg“ hierher zu bringen. Dazu müssen laut Kirchner Flächen geschaffen, Angebote entwickelt werden. Klar ist für ihn aber dabei aber auch: „Die Region muss in Vorleistung gehen.“

Nicht bange wegen Umfragen

Vom aktuellen Umfragetief der CSU (Sonntagsfrage bei 35 Prozent) will sich Kirchner nicht bange machen lassen. Eine Prognose für die Wahl am 14. Oktober wagt er jedoch nicht. „Ich persönlich nehme, wenn ich zur Zeit bei den Bürgern unterwegs bin, ein deutlich positiveres Stimmungsbild wahr. „Lassen wir die Wähler mal wählen, es sind noch vier Wochen Zeit.“

Dass das Ansehen der CSU bei den Wählern in jüngster Vergangenheit gesunken ist, könnte seiner Ansicht nach damit zusammenhängen, dass in Bayern gerade vorwiegend bundesdeutsche Themen aktuell sind, wie zum Beispiel der Umgang mit Flüchtlingen oder die durch den amerikanischen Präsidenten Donald Trump ausgelöste wirtschaftliche Krisenstimmung.

„Streit ist immer ungünstig“

Hat vielleicht auch das aggressive Agieren des CSU-Vorsitzenden und Bundesinnenministers Horst Seehofer gegen Kanzlerin Angela Merkel im Verlauf der Flüchtlingsdebatte bei den CSU-Wählern Schaden hinterlassen? „Ein Streit zwischen zwei Führungspersönlichkeiten ist immer ungünstig“, so Kirchner. Wichtig sei bei Streitfragen, dass man zu einem „belastbaren Konsens“ komme. „Darüber hinaus sollte man gewisse Dinge intern klären und dabei die Stilfrage nicht außer Acht lassen.“

Steckbrief

Name: Sandro Kirchner

Alter: 43

Wohnort: Premich

In der Partei engagiert: Seit 1993 in der JU, 2000 in die CSU eingetreten. Seit 2013 Mitglied des Bayerischen Landtags.

Ausbildung/Beruflicher Werdegang: Studium Bauwesen und Elektrotechnik, zunächst Entwicklungsingenieur bei Preh Bad Neustadt, dann dort bis 2013 Projektleiter.

Familienstand: Verheiratet, zwei Kinder.

Soziale Medien: Facebook: Sandro Kirchner, Homepage: www.sandro-kirchner.de

Ehrenämter: Seit 2015 Kreisvorsitzender der CSU Bad Kissingen, führte lange den Sportverein der DJK Premich (jetzt Kassenprüfer), seit 2002 im Kreistag, seit 2004 stellvertretender BRK-Kreisvorsitzender.

Schwerpunkte der politischen Arbeit: Mitglied in den beiden Landtags-Ausschüssen Gesundheit und Pflege, sowie Wirtschaft, Medien, Infrastruktur, Bau, Verkehr, Energie, Technologie

Die Lebensqualität in seinem Stimmkreis Bad Kissingen soll sich in der kommenden Legislaturperiode weiter erhöhen, ist ein wichtiges politisches Ziel von MdL Sandro Kirchner (CSU).
Foto: Isolde Krapf | Die Lebensqualität in seinem Stimmkreis Bad Kissingen soll sich in der kommenden Legislaturperiode weiter erhöhen, ist ein wichtiges politisches Ziel von MdL Sandro Kirchner (CSU).
 
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Kommentare
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  • richtig
    Die Zentren, die er sich auf die Fahnen schreiben möchte, sind doch nur Trostpflaster für den auch durch ihn bekämpften Nationalpark. Der hätte dauerhaft weit mehr Förderung und Chancen und für die gesamte Region und nicht nur für 2 oder 3 Orte gebracht. Und nun sollen also ganze Unternehmen aus Ballungsräumen auf irgendwelche Flächen in so von ihm empfundenen interessanten Standort, z.B. Premich umziehen? Auch in 200 Jahren nicht, selbst wenn die Flächen verschenkt werden!
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  • dbuettner0815@gmail.com
    @legal: WIE WAHR, WIE WAHR!!!!!
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