
Das dürfte wohl das schnelle Ende der gerade erst aufgekommenen Diskussion gewesen sein. Nun ist klar, wo ein neu zu schaffendes Biodiversitätszentrum in der Rhön seinen Standort finden wird: in Rhön-Grabfeld. Es waren nur wenige Worte. Sie fielen am Rande der öffentlichen Diskussion, die Bayerns Umweltminister Marcel Huber mit seinen hessischen und thüringischen Kolleginen Priska Hinz und Anja Siegesmund beim Festakt zur Vorstellung des neuen Rahmenkonzeptes in der Stadthalle von Gersfeld vor mehreren hundert Gästen machte.
Im Rahmen der Naturoffensive Bayern werde eine neue Umweltbildungseinrichtung in Bad Kissingen entstehen, gab der Minister zunächst Bekanntes wieder. Dann aber fielen die Worte, dass der Freistaat außerdem ein „Biodiversitätszentrum in Rhön-Grabfeld“ zur wissenschaftlichen Begleitung beim Thema Förderung der Artenvielfalt auf den Weg bringen werde.
Völlig überrascht
Auch wenn sich einige Insider völlig überrascht zeigten: Das war offensichtlich kein Versprecher. Denn auf Nachfrage dieser Redaktion bekräftigte Minister Huber nach der Veranstaltung, dass die von Markus Söder bei seiner Regierungserklärung angekündigte Wissenschaftseinrichtung, auf die sich auch Kommunen im Kreis Bad Kissingen wie zum Beispiel Münnerstadt Hoffnung gemacht hatten, in Rhön-Grabfeld ihren Standort finden soll.
Landrat Thomas Habermann hatte die überraschende Ankündigung des Ministers mit Genugtuung wahrgenommen. Hatte er doch schon im Vorfeld Rhön-Grabfeld und insbesondere Bischofsheim als Standort vorgeschlagen. Es sei wichtig, so Habermann, dass die Standortfrage möglichst früh geklärt werde, dann könne inhaltlich gearbeitet werden.
„Der Pflock ist jetzt eingeschlagen“, kommentierte eine ebenfalls zufriedene Oberelsbacher Bürgermeisterin Birgit Erb die Entwicklung. Mit Thomas Habermann war sie sich einig in der Einschätzung, dass diese Festlegung folgerichtig war. Es komme jetzt darauf an, die Gestaltung des Biodiversitätszentrums inhaltlich festzulegen.
Höchste Biodiversität
Mit der Festlegung auf Rhön-Grabfeld sei für sie auch der Standort Bischofsheim fix, stellte die Oberelsbacher Bürgermeisterin weiter fest. Das sei auch sinnvoll. Schließlich finde sich in Bischofsheim neben Oberelsbach die höchste Biodiversität im bayerischen Teil des Biosphärenreservats. Mit ihrer Einschätzung, dass nun Bischofsheim Standort des neuen Zentrums werden soll, war Erb nicht alleine. Verschiedene Kommunalpolitiker und Fachleute bestätigten am Rande der Veranstaltung, dass für die neue Einrichtung in Rhön-Grabfeld wohl nur Bischofsheim als Standort infrage komme.
Freude in Bischofsheim
Bischofsheims Bürgermeister zeigte sich von der Ankündigung des Ministers ebenso überrascht wie erfreut. Natürlich müsse man abwarten, ob sich das alles „verfestigt“ so Seiffert. Aber er sei nun sehr zuversichtlich. Zunächst habe Landrat Thomas Habermann mit seinem Votum für Bischofsheim den „ersten Pflock“ eingeschlagen, der Minister nun auch für ihn völlig überraschend den zweiten.
Natürlich, so Seiffert, habe man sich schon einige Gedanken gemacht und habe verschiedene Optionen, wo ein solches Zentrums entstehen könnte. Vor weiteren Überlegungen müsse nun erst ermittelt werden, wie ein Biodiversitätszentrum aussehen, welche Anforderungen daran gestellt werden und welche Größe es haben soll.
Münnerstadt will natürlich besagte Einrichtung wegen der hohen Förderungen usw. haben, ist aber nicht mal Mitglied im Biosphärenreservat aus Angst vor Auflagen und evtl. Schutzgebieten! Man pickt sich quasi die „Rosinen“ raus….für die Schutzgebiete sind dann die blöden „Rhöner“ zuständig, die dann nicht mehr mal eine Garage bauen können, geschweige denn ein Industriegebiet etc. um Arbeitsplätze zu schaffen! Schon bei der Ausweisung und Vergrößerung des Reservats vor einigen Jahren war dieses Ungleichgewicht und die Benachteiligung der kleinen Rhöner Dörfer zu merken. Umzingelt von Schutzgebieten ohne Chance zum Atmen, damit die Städte mit einem nichtsagenden Titel werben können!