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Bad Kissingen
Huml besucht Bad Kissinger Zentrum für Telemedizin
Ministerin Melanie Huml überreicht im Zentrum für Telemedizin den dritten Förderbescheid. Zudem informierte sich der CSU-Arbeitskreis "Gesundheit und Pflege" über Kur und Rehabilitation.
Geschäftsführer Sebastian Dresbach (von links) präsentiert der Bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml, Mitgliedern des CSU-Arbeitskreises 'Gesundheit und Pflege' sowie weiteren Interessierten die Technik im Bereich Rettungsdienst. Fotos: Ralf Ruppert       -  Geschäftsführer Sebastian Dresbach (von links) präsentiert der Bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml, Mitgliedern des CSU-Arbeitskreises 'Gesundheit und Pflege' sowie weiteren Interessierten die Technik im Bereich Rettungsdienst. Fotos: Ralf Ruppert
| Geschäftsführer Sebastian Dresbach (von links) präsentiert der Bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml, Mitgliedern des CSU-Arbeitskreises "Gesundheit und Pflege" sowie weiteren Interessierten die Technik im ...
Ralf Ruppert
 |  aktualisiert: 21.08.2022 01:20 Uhr
Von der Arztpaxis über Prävention, Rettungsdienst, Therapie bis zu Rehabilitation und Pflege: Die Einsatzgebiete der Telemedizin sind breit gefächert. Dabei geht es trotzdem immer um ein Ziel: "Telemedizin ist die Überwindung von Distanz durch Kommunikationstechnologie", fasst Sebastian Dresbach, Geschäftsführer des Zentrums für Telemedizin (ZTM), zusammen. Er und ZTM-Vorsitzender Prof. Bernd Griewing nahmen am Freitag von Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) höchstpersönlich den Förderbescheid für das dritte Jahr entgegen.

Telemedizin soll unterstützen

"Es geht nicht darum, den Arzt-Patienten-Kontakt zu ersetzen, sondern ihn zu unterstützen", betonte Huml. In Bad Kissingen gebe es für diese Zukunftstechnologie ein hervorragendes Netzwerk aus Patienten, Ärzten und Technikern. "Wir unterstützen telemedizinische Projekte bereits seit 1995", verwies die Ministerin darauf, dass der Freistaat Vorreiter in diesem Bereich sei. Neben Bad Kissin gen gibt es zwei weitere Telemedizin-Zentren in Ingolstadt und Augsburg.

"Hier in der Region ist man mit dem Virus Telemedizin infiziert", würdigte die Gesundheitsministerin den Einsatz. Bestes Beispiel dafür ist das Angel-System: In den vergangenen Jahren wurden die Varianten "Stroke-Angel" für Schlaganfall-Patienten und "Cardio-Angel" für Herzerkrankungen so weit entwickelt, dass sie nun in ganz Bayern zum Einsatz kommen sollen. "Das System aus der Rhön wird bald überall eingesetzt", berichtet auch Uwe Kippnich, der im Auftrag des Rot-Kreuz-Bezirksverbandes Unterfranken die Forschung am ZTM begleitet.

"Es geht darum, dass wir immer öfter die Daten transportieren und nicht die Patienten", nennt Ministerin Huml als einen Grundsatz der Telemedizin. Die approbierte Ärztin verfolgt nach eigenen Worten bereits seit zehn Jahren die Lösungen für die Notfallversorgung. "Mich freut, dass Sie sich auch immer intensiver um chronische Patienten und die Rehabilitation kümmern", sagte sie gestern, und: "Es ist sinnvoll, den Patienten ganzheitlich zu sehen."

Jede Menge Einsatzbereiche

"Wir hoffen natürlich auf Unterstützung weit über dieses Jahr hinaus", wünschte sich Landrat Thomas Bold als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung weitere Zuschüsse aus München. Aufgaben gebe es genug: "Man muss den Menschen die Angst davor nehmen, dass der Kontakt zum Arzt verloren geht", nannte er als Beispiel. Zudem könne die Telemedizin auch Lösungen dafür anbieten, dass Senioren trotz Erkrankung länger in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können.

Aus Sicht von Geschäftsführer Dresbach spricht unter anderem die demographische Struktur für den Standort Bad Kissingen: "Hier ist es so, wie es in ganz Deutschland in 25 Jahren sein wird." Und Vorsitzender Bernd Griewing denkt noch viel weiter: "Vielleicht bekommt in ein paar Jahren jeder Urlaubsgast einen Chip, der Gesundheitsdaten erfasst und analysiert."

Über diese und viele weitere Visionen informierten sich in den verganenen beiden Tagen Mitglieder des CSU-Arbeitskreises "Gesundheit und Pflege" auf Einladung von MdL Sandro Kirchner. "Bad Kissingen hat unheimlich viel zu bieten", bilanzierte am Ende der Arbeitskreis-Vorsitzende, der Dachauer Landtagsabgeordnete Bernhard Seidenath.

Entstehung
Beschlossen wurde das Zentrum für Telemedizin (ZTM) bei der Sitzung des Baye ri schen Kabinetts am 7. Juli 2010 in Bad Kissingen. Am 28. Oktober 2010 wurde der gleichnamige Förderverein gegründet. Seine Arbeit nahm das ZTM dann Anfang 2012 auf.

Standort
Das ZTM hat seinen Sitz im Rhön-Saale-Gründerzentrum, Sieboldstraße 7.

Struktur
Dem Verein gehören aktuell 61 Mitglieder an, von A wie Ärztlicher Kreisverband bis Z wie Zentrum für Telematik. Den Vorsitz hat Prof. Bernd Griewing, der ärztliche Direktor der Neurologischen Klinik Bad Neustadt. Stellvertreter ist Prof. Peter Deeg. Zudem gibt es einen neunköpfigen Beirat mit Kommunalpolitikern, Medizinern und Vertretern aus Industrie, Krankenkassen, Uni Würzburg und Rentenversicherung.

Finanzierung
Das Projekt ist vorerst auf vier Jahre angelegt, die Gesamtkosten sind auf 2,7 Millionen Euro veranschlagt. 90 Prozent übernimmt der Freistaat Bayern. Für 2012 wurden aus München 250 000 Euro, für 2013 rund 500 000 Euro und für heuer 347 000 Euro überwiesen. Der Landkreis steuert heuer weitere 80 000 Euro bei.

Weitere Auskünfte gibt es entweder bei Geschäftsführer Sebastian Dresbach, Telefonnummer 0971/ 7855 2910, oder hier .

 
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