Starker und anhaltender Regen sorgt in Unterfranken für steigende Flusspegel. Der Hochwassernachrichtendienst warnt vor allem in den Landkreisen Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen vor Überschwemmungen auch in bebauten Gebieten – teilweise wird mit der höchsten Meldestufe gerechnet. Dazu bleibt es laut Deutschem Wetterdienst (DWD) nass und stürmisch.
Bis Donnerstag erwarten die Meteorologen häufige Schauer und "ergiebige Regenmengen", in der Rhön können bis zu 80 Liter pro Quadratmeter fallen. Dabei bleibt es windig, vereinzelt können Sturmböen mit Geschwindigkeiten von 80 km/h und in exponierten Lagen von bis zu 100 km/h auftreten.
Meldestufe 4 an der Fränkischen Saale in Bad Kissingen möglich
Die Folge: Vielerorts in der Region lässt der Dauerregen Flüsse und Bäche anschwellen. Die Fränkische Saale hat in Bad Kissingen und Wolfsmünster (Lkr. Main-Spessart) bereits die Meldestufe 3 erreicht, gleiches gilt für die Lauer am Pegel Poppenlauer (Lkr. Bad Kissingen).
In Bad Kissingen ist laut Wasserwirtschaftsamt die Meldestufe 4 "aktuell zu erwarten". Das heißt, bebaute Gebiete könnten in größerem Umfang überflutet werden. Der Hochwasserscheitel wird ab Donnerstag erwartet, Höhepunkt soll "voraussichtlich" am Freitag sein. Am Mittwochmittag (Stand 13 Uhr) lag der Pegel bei 360 Zentimetern, die Meldestufe 4 beginnt in Bad Kissingen ab 4 Metern.
Im Landkreis Main-Spessart überschritten Saale, Sinn und Wern ebenfalls Hochwassermarken, auch der Mainpegel wird voraussichtlich noch steigen. Die Fränkische Saale erreichte am Pegel Wolfsmünster bereits am Mittwochmorgen die Meldestufe drei, hier ist ebenfalls "Meldestufe 4 möglich". Die Staatsstraße zwischen Wolfsmünster und Gräfendorf wurde gesperrt.
Hohe Pegelstände bis Ende der Woche in Unterfranken erwartet
Auch im Landkreis Rhön-Grabfeld wurden und werden hohe Pegel der Fränkischen Saale gemessen. In Bad Königshofen erreichte der Fluss am Mittwoch bei Meldestufe 2 seinen Höchststand. In Salz wird der Hochwasserscheitel am Donnerstag "im Bereich der Meldestufe 3" erwartet, an der Streu gilt in Unsleben die Warnstufe 2 bis 3.
Zeitweise mussten im Landkreis aufgrund von Überschwemmungen Straßen gesperrt werden, etwa die Zufahrt zum Autobahnzubringer bei Burglauer oder die Ortsumgehung von Ostheim. Die Staatsstraße zwischen Schmalwasser und Steinach (Lkr. Bad Kissingen) wurde auf rund 80 Metern durch einen Hangrutsch beschädigt und ebenfalls gesperrt.
Wie geht es nun weiter? Voraussichtlich bis Ende der Woche bleiben die Wasserstände in der Region auf einem hohen Niveau. In den Landkreisen Haßberge, Schweinfurt, Würzburg und Aschaffenburg werden die Meldestufen 1 und teilweise 2 erwartet. Und auch an kleineren Gewässern könne es durch die Regenfälle zu Ausuferungen und Überschwemmungen kommen, heißt es von den Behörden.
In anderen Teilen Deutschlands hat der Dauerregen für schwere Überflutungen gesorgt. Vor allem Niedersachsen, Teile Nordrhein-Westfalens, der Süden Sachsen-Anhalts und Norden Thüringens sind von dem Hochwasser betroffen, teilweise wurde die Schulpflicht ausgesetzt.