Saale, Sinn und auch Wern haben wieder Hochwassermarken überschritten, und auch der Main steigt voraussichtlich erneut übers Ufer und wird Parkplätze überschwemmen. Laut dem Hochwassernachrichtendienst Bayern wurde am Pegel Wolfsmünster bereits am Mittwochmorgen die Meldestufe 3 (4,10 Meter) überschritten, was bedeutet, dass die Ortsdurchfahrt Gräfendorf genauso überschwemmt ist wie vor Wolfsmünster die Staatsstraße ins Saaletal. Um nach Wolfsmünster oder Gräfendorf zu kommen, müssen Autos wegen der Sperrung der Staatsstraße einen weiten Umweg in Kauf nehmen, über Seifriedsburg oder Burgsinn etwa.
Mit einem weiteren Anstieg des Saale-Pegels wird gerechnet, zumal der Deutsche Wetterdienst in der Rhön vor weiteren ergiebigen Niederschlägen mit bis zu 80 Litern pro Quadratmeter bis Donnerstag gewarnt hat. Am Donnerstag oder Freitag könnte Meldestufe 4 (5 Meter) erreicht werden, ab 4,60 Meter ist die Saaleinsel in Gemünden mit Campingplatz, Schwimmbad und Parkplätzen überflutet. Helmut Haupt von der Gemündener Fördergemeinschaft für Hochwasserhilfe (GFH) war am Mittwoch guter Dinge, dass das Hochwasser nicht bis in die Mühltorstraße dringt. Dann würde die GFH für Fußgänger einen Steg bauen.
Auto musste bei Wolfsmünster aus dem Hochwasser gezogen werden
Am Mittwochmorgen musste die Feuerwehr Gemünden in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Wolfsmünster wieder einmal ein Auto aus dem Hochwasser auf der Staatsstraße bei Wolfsmünster ziehen. Zunächst war dort ein Durchfahren des flachen Wassers mit niedriger Geschwindigkeit noch möglich.
Kreisbrandrat Florian List war am Mittwochnachmittag in Gräfendorf, wo in Erwartung des weiteren Anstiegs der Saale gerade Sandsäcke mit Hilfe einer Sandsackfüllmaschine befüllt wurden. Etwa 30 Zentimeter stand gegen 14 Uhr das Wasser in der Ortsdurchfahrt, Keller waren zu dem Zeitpunkt noch keine vollgelaufen. "Wenn die Prognosen zutreffen, kommen wir mit einem blauen Auge davon", sagte List.
Der Main wird wieder über die Ufer treten
An der Wern wurde in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch die Meldestufe 1 (2,20 Meter) überschritten. Das Wasser reichte am Mittwochmorgen auch bis an die Staatsstraße zwischen Stetten und Eußenheim, lief offenbar kurzzeitig darüber, danach stieg das Hochwasser aber nicht weiter. Der Pegel der Sinn lag in Mittelsinn am Mittwochmorgen knapp unterhalb der Meldestufe 3 (4 Meter). Ab 4,10 Meter würde die Ortsdurchfahrt Obersinn überflutet. Hier sah es am Mittwoch danach aus, als würde die Meldestufe 3 nicht erreicht werden.
Und auch der Main soll wieder ansteigen. Nach der Prognose des Hochwassernachrichtendienstes wird der Main von Donnerstag auf Freitag an der Messstelle Steinbach erneut die Meldestufe 1 (4 Meter) überschreiten. Bereits bei 3,50 Meter wird der Parkplatz Mainkai in Marktheidenfeld überflutet. Am Mittwochnachmittag hatten sich hier bereits große Pfützen gebildet. Voraussichtlich am Freitag soll erneut die Osttangente in Lohr unter der alten Mainbrücke überschwemmt werden und damit auch Teile der Mainlände. Die Mainlände in Gemünden ist bereits gesperrt.
Es könnte sein, dass der Main diesmal nicht den Stand wie zwischen den Jahren (Höchststand 4,32 Meter) erreicht, als auch in Karlstadt der Parkplatz unter der alten Mainbrücke komplett unter Wasser stand.