
Dass die Kräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst bei ihren Einsätzen gelegentlich beschimpft und angepöbelt werden, hört man immer wieder. Am Sonntag war das auch in Bad Kissingen offensichtlich der Fall, als gegen 18 Uhr Polizei und Feuerwehr zu einem größeren Unfall an der Ostring-Kreuzung (Kapellenstraße/Münnerstädter Straße) gerufen worden waren. Die Feuerwehr berichtete am Sonntagabend in einem facebook-Post von "Schimpfwörtern" und "Kraftausdrücken". Wir fragten nach.
Das Geschehen an der Kreuzung war recht komplex, weil laut Polizeibericht mehrere Fahrzeuge in Mitleidenschaft gezogen wurden. Eigentlich hatte ein Mann mit seinem Auto plus Anhänger vom Ostring aus nach rechts in die Münnerstädter Straße abbiegen wollen. Doch offenbar noch bevor er die Ampelkreuzung erreichte, hatte sich sein Anhänger hinter ihm selbstständig gemacht, hatte drei Fahrzeuge auf der benachbarten Fahrspur touchiert und war dann auf einen Bus aufgefahren.
Einsätze mussten sondieren und dann reagieren
Die Einsatzkräfte mussten zunächst sondieren, was passiert war und dann dafür sorgen, dass kein Verkehrschaos entstand. Denn genau zu dieser Zeit hatten sich auch Ausstellerinnen und Aussteller nach Ende der Abenteuer & Allrad vom Messegelände aus mit ihren Fahrzeugen auf den Heimweg gemacht.
Die Insassen der beteiligten Fahrzeuge hätten wohl einen Schock erlitten, aber zum Glück sei niemand verletzt worden, sagt Stadtbrandinspektor Harald Albert im Gespräch mit dieser Redaktion. Dass der Bus den abwärtsfahrenden Anhänger stoppte, habe Schlimmeres verhindert, glaubt Albert und meint damit, dass keine Personen schwer verletzt wurden.

Weil die Kreuzung dann "total blockiert" war, mussten Polizei und Feuerwehr "verkehrslenkende Maßnahmen" vornehmen, schildert der Stadtbrandinspektor die Situation. Konkret bedeutete dies, dass man für eine Stunde die Fahrbahn des Ostrings von der Kreuzung Reiterswiesen/Helios-Klinik bis zur Kreuzung Kapellen-/Münnerstädter Straße einseitig sperrte.
Gegenwind für die Feuerwehrleute
Die meisten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer hätten das akzeptiert, sagt Albert. Doch die Feuerwehrleute bekamen auch heftigen Gegenwind zu spüren: Ein Mann sei mit dem BMW einfach durch die Absperrung gefahren, auf die Gegenfahrbahn eingebogen und dann die Bergmannstraße mit Karacho 'runter gebrettert, schildert Albert die Situation.
Ein Taxifahrer habe kategorisch erklärt, dass er aber jetzt sofort in die Stadt weiterfahren müsse. Als man ihm die Sachlage vonseiten der Feuerwehr erläuterte, habe er plötzlich wütend gesagt: "Sie haben gerade Du zu mir gesagt, ich zeige Sie an!" Ein anderer Autofahrer habe zu einem Feuerwehrkollegen gesagt: "Bloß weil Sie eine Uniform anhaben, führen Sie sich hier auf!" Etliche seiner Kolleginnen und Kollegen, die bei dem Einsatz dabei waren, hätten ihn später angesprochen und ermuntert, von den Geschehnissen auf facebook zu berichten, sagt Albert.
Der Auftrag lautete, die Straßen abzusichern
Dass Menschen, die in ihrer Freizeit zu einem Unfall kommen und ehrenamtlich helfen, derart beschimpft werden, nennt Albert in seinem Online-Post eine "Riesensauerei". Schließlich hätten diese am Sonntag den Auftrag gehabt, die Straßen abzusichern, um letztendlich ein Verkehrschaos zu vermeiden. Man könne zwar verstehen, dass am Sonntag bei der großen Hitze vielleicht nicht jeder im Auto gut gelaunt war, so Albert. Feuerwehrleute anzupöbeln sei aber definitiv keine Lösung.
Dass Menschen am Steuer auf Ordnungs- und Rettungskräfte nicht mehr mit Rücksicht reagieren, komme öfter vor, sagt Albert und gibt ein anderes Beispiel: Wenn ein Fahrzeug mit Sondersignal hinter einem im Rückspiegel in Sicht kommt, weichen Autofahrer mit ihren Fahrzeugen normalerweise seitlich aus. Er habe aber auch schon beobachtet, wie ein Auto mit Bootsanhänger sich erst recht noch vor einem Notarztwagen in den Verkehr zwängte.

Sind manche Autofahrer im Verkehr überfordert? Schauen sie, wenn sie am Steuer eines Wagens sitzen, nicht in den Rückspiegel? Albert ist ratlos und zieht den Schluss: "Der Deutsche beharrt halt auf seinem Recht."
50.000 Euro Gesamtschaden
Weil die Ausstellerinnen und Aussteller mit ihren Fahrzeugen gerade von der Messe wegfuhren, hätten Autofahrerinnen und -fahrer auch auf die Offroad-Messe geschimpft, sagt Albert. Und dabei sei der Messeverkehr während der vier Tage "super gelaufen", vor allem wegen des neuen Verkehrskonzepts, das einen zweiten Messeparkplatz in der Au vorsah.
Florian Heuring, zuständig für das Sachgebiet Verkehr bei der Polizeiinspektion Bad Kissingen, spricht auf Anfrage dieser Redaktion von einem "schwerwiegenden Unfall", was den Schaden (insgesamt 50.000 Euro) und die Verkehrssituation am Ostring angeht. Die Kreuzung Kapellenstraße/Münnerstädter Straße ist, seinen Angaben zufolge, sowieso ein Hauptknotenpunkt im Bad Kissinger Stadtverkehr.
Straßenverkehrsordnung besser beherzigen
Glücklicherweise seien wegen der Offroad-Messe mehr Beamtinnen und Beamte als sonst im Einsatz gewesen, so dass sich die Situation beherrschen ließ. Die Beamtinnen und Beamten vor Ort sind, seines Wissens nach, nicht persönlich angegangen worden, sagt Heuring. "Doch der Ton wird rauer, die Ungeduld größer", hat auch Heuring schon bei Einsätzen festgestellt. Aber es handle sich um Einzelfälle. Dennoch ist für ihn persönlich klar: "Der Egoismus in der Gesellschaft nimmt zu."
Wenn alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer den Paragrafen eins der Straßenverkehrsordnung (StVO) genau einhalten würden, kämen die Menschen auf den Straßen prima miteinander zurecht, sagt Heuring und zitiert: "Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht. Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, dass kein anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird."
Oft genug wird solchen Anzeigen nicht nachgegangen (siehe Beleidigungen im Internet etc.). Wenn solche Verfahren nämlich eingestell werden oder nicht nachgegangen wird fühlen sich die Täter am Ende noch im Recht.
und man braucht noch nicht mal ein Kraftfahrzeug zu führen, um sich da (kräftig) drüber hinwegzusetzen nach dem Motto "macht nix wenn ich mich nicht dran halte, solange es nur die blöden anderen tun und auf mich Rücksicht nehmen".
Man soll zwar niemandem was Böses wünschen, aber zu wünschen dass doch bitte diese "kreativen Denker/innen" aufeinandertreffen mögen statt den (...) anderen mit ihren Vorstellungen auf den Wecker zu gehen, sollte ja wohl nicht darunterfallen?! XD
Schon merkwürdig was Sie für Gedanken vorbringen. Es geht einfach nicht, wenn man die Regeln der Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr missachtet. Die Feuerwehr ist übrigens eine freiwillige Mannschaft und muss sich sehr viel dummes Zeug anhören und genau dies lese ich leider in Ihrem Kommentar.SORRY❗❗
Polizei müsste das Recht haben Führerschein einzuziehen und Autofahrer kann sich ihn am nächsten Tag auf der Polizeistelle abholen.
je größer die Karre
desto mehr Sonderrechte nehmen sich die Fahrer raus...
ich hätte alle Pöbler rausgezogen
und zu einer Woche Arrest verurteilt...
ich weiß auch das sowas nicht geht
aber mir schwillt der Kamm wenn ich jeden Tag sehe
was draußen los ist...