Seit vielen Jahren Kult sind die weißen Kanapeesessel in den städtischen Anlagen. Gerne rücken sich Gäste die Sessel zu gemütlichen Sitzgruppen an bevorzugten Standorten im Grünen zurecht. Zudem sind die Parkmöbel in strahlendem Weiß auf den weiten grünen Wiesen beliebte Fotoobjekte.
Doch seit einigen Wochen sind etliche Stühle von ihren gewohnten Plätzen verschwunden. Eine aufmerksame Leserin bringt das gegenüber der Redaktion mit der Aufstellung der neuen Sitzliegen in Verbindung. Spart die Staatsbad GmbH im Gegenzug an den weißen Stühlen?
Mehr als 150 Kanapeesessel und Klappstühle
Auf Nachfrage dieser Redaktion erläutert die Staatsbad GmbH ihr Stühlemanagement für die Parks. Dazu wartet das Unternehmen zunächst mit ein paar Fakten auf: "Insgesamt befinden sich neben mehreren hundert Bänken an festen Standorten in den Garten- und Parkanlagen in Bad Kissingen, die durch die Gärtnerei der Bayerischen Staatsbad Bad Kissingen GmbH betreut werden, mehr als 150 mobil einsetzbare Kanapeesessel und Metallstühle. Ergänzend stehen Holzklappstühle zur Verfügung, die im Zuge von Veranstaltungen vor allem im Kurgarten eingesetzt werden", schreibt Pressesprecherin Theresa Preisendörfer.
Demnach ist die Verteilung der Stühle nicht nur den Launen der Gäste unterworfen. Denn es bestehe seit mehreren Jahrzehnten ein festes Gesamtkonzept für die Möblierung der Anlagen. Für die mobil einsetzbaren Sessel und Stühle sind Areale in den Anlagen definiert, zum Beispiel im Rosengarten, am Schachfeld im Kurgarten oder an der Saale auf Höhe der Tourist-Information. Gästen und Einwohnerinnen sowie Einwohnern sei es somit möglich, die Stühle an gewünschten freien Flächen in den Anlagen aufzustellen, um für sich die ideale Position zum Entspannen zu finden.
Digitales Kataster
Die festen Bankstandorte wurden zusätzlich im Zuge des Wandwegekonzeptes in ein digitales Kataster überführt. Trotz des festen Gesamtkonzeptes reagiere die Gärtnerei bei Gästeanregungen flexibel auf die Bedürfnisse der Erholungssuchenden sowie auf eventuelle Änderungen der Rahmenbedingungen und nimmt entsprechend Anpassungen am Gesamtkonzept vor, heißt es bei der Staatsbad GmbH.
Die neuen Liegebänke wurden für die Wanderwege entweder an komplett neuen Standorten (zum Beispiel am Altenberg) installiert oder haben eine andere Bank ersetzt, wie beispielsweise am Bismarckturm. Im Fall des Klanggartens wurden aufgrund verschiedener Gästeanregungen, die monierten, dass die dort mobil eingesetzten Sitzgelegenheiten häufig in andere Areale getragen wurden, ebenfalls neue Liegebänke fest installiert. Die Kanapeesessel, die sich im Klanggarten befanden, werden nun südlich und westlich der Brunnen- und Wandelhalle an der Saale eingesetzt. Sie wurden demnach nicht komplett aus den Anlagen entfernt, so die Staatsbad GmbH.
Probleme mit mutwilligen Zerstörungen
Die Möblierung halte über mehrere Jahre und werde bei Bedarf in den Wintermonaten von der Gärtnerei aufbereitet, um passend zur Frühlingssaison wieder aufgestellt zu werden. Unter dem Jahr werde die Möblierung lediglich aus den Anlagen entfernt, wenn diese defekt oder beschädigt ist. Je nach Arbeitsaufkommen werden diese Bänke und Stühle möglichst zeitnah instandgesetzt.
Nicht näher geht die Staatsbad GmbH auf die Auswirkungen der mutwilligen Zerstörungen in den vergangenen Wochen und Monaten ein. Gleichzeitig bietet die GmbH aber der um den Stühlebestand besorgten Leserin an, auf eventuelle Platzierungswünsche zu reagieren und an den von ihr vorgeschlagenen Stellen Stühle aufzustellen, die frisch aus der Reparatur kommen.